Kommentar
08:45 Uhr, 20.04.2005

Kursrutsch nicht überbewerten

In den vergangenen Tagen kam es zu deutlichen Kursrückgängen an den Weltbörsen. Auslöser waren einerseits enttäuschende Ergebniszahlen einiger US-Großkonzerne, andererseits Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten, die auf eine weiter abnehmende Wachstumsdynamik der Weltwirtschaft hindeuteten. Die Stimmung an den internationalen Aktienmärkten war bereits seit Wochen durch die schwierige Finanzsituation bei General Motors und die deutlich gestiegenen Öl- und Rohstoffpreise vorbelastet, sodass die jüngst gelieferten Zahlen in ein Umfeld anziehender Risikoaversion fielen. Ein weiterer Faktor, der in den vergangenen Tagen für Verunsicherung sorgte, waren die Spannungen zwischen den Regierungen in Japan und China.

Trotz dieses Hintergrundes sollten die jüngsten Kurskorrekturen nicht überbewertet werden. Am fundamentalen Umfeld hat sich nach unserer Ansicht in den vergangenen Tagen nicht allzu viel verändert: Die nachlassende Konjunkturdynamik rund um den Globus ist zwar bereits seit Monaten erkennbar - dennoch ist von einem soliden Wirtschaftswachstum auszugehen. Insbesondere in den Vereinigten Staaten gehen wir weiterhin davon aus, dass das BIP in diesem Jahr mit rund 3,5 Prozent wachsen wird. Auch bleiben wir für die Schwellenländern sehr zuversichtlich und erwarten auch hier in den kommenden Monaten eine hohe Wirtschaftstätigkeit.

Fazit:

· Auch wenn sich die Wachstumsdynamik derzeit abschwächt, sehen wir aktuell keine Gefahren für einen nachhaltigen Rückgang der Wirtschaftstätigkeit in den bedeutenden Weltregionen.
· Der politische Konflikt zwischen China und Japan sollte keine nachhaltige Belastung der ökonomischen Beziehungen beider Länder darstellen.
· Auf Unternehmensseite ist nach unserer Auffassung weiterhin mit einem attraktiven Ergebniswachstum zu rechnen. Vor dem Hintergrund eines robusten Wirtschaftsumfelds sehen wir daher keine nachhaltige Gefährdung der für 2005 prognostizierten Gewinne.
· Unsere jüngsten Aktienmarktprognosen halten wir insbesondere mit Blick auf die - im Zuge der Korrektur - verbesserten Unternehmensbewertungen aufrecht. Kurzfristig erwarten wir zudem eine wieder rückläufige Volatilität an den Märkten.

Quelle: Union Investment

Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 113,2 Mrd. Euro verwaltet die Gesellschaft per Ende März 2004. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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