Kommentar
12:33 Uhr, 03.07.2007

Kursfeuerwerk macht US-Aktienfonds wieder interessant

Am 04. Juli feiern die Bürger in USA nicht nur den Nationalfeiertag, sondern können sich auch über das Kursfeuerwerk an ihren Börsen in den vergangenen Jahren freuen. Fidelity International erwartet, dass sich die positive Marktentwicklung weiter fortsetzen wird und auch Anleger aus Europa mittelfristig von den guten Gewinnchancen bei Fonds mit dem Anlageschwerpunkt Nordamerika profitieren werden.

Die Wirtschaft in USA hat im ersten Halbjahr 2007 eine robuste Entwicklung gezeigt und damit die meisten Beobachter positiv überrascht. "Die Sorgen, dass ein Rückgang des Privatkonsums das Wachstum bremst, haben sich als unbegründet erwiesen. Ein positiver Ausblick auf die US-Aktienmärkte ist daher gerechtfertigt", sagte Bob Haber, der seit einem Jahr Fondsmanager des Fidelity Funds - American Growth Fund ist. In den vergangenen Jahren ging es an den amerikanischen Börsen bereits steil aufwärts. Der Index für die 30 bedeutendsten US-Aktien, der Dow Jones Industrial Average, legte auf Dollarbasis um 47 Prozent zu und erzielte in den vergangenen Wochen mehrere Allzeit-Hochs, der S&P 500-Index stieg um 50 Prozent.

Deutsche Anleger, die etwa über Fonds in US-Aktien investieren, verdienten am Boom allerdings oft nicht mit. Die Ursache lag im sinkenden Kurs des US-Dollar gegenüber dem Euro. Am 31. Mai 2002 kostete ein Euro 0,93 US-Dollar. Genau fünf Jahre später notierte die europäische Gemeinschaftswährung bei 1,35 US-Dollar - rund 44 Prozent höher. Dies zehrte aus Sicht von Anlegern aus dem Euroraum fast die gesamte Wertentwicklung US-amerikanischer Aktien auf.

Haber sieht den jetzigen Zeitpunkt für deutsche Anleger als geeignet an, wieder verstärkt in amerikanische Aktienfonds zu investieren. Die Nachteile durch den Euro/Dollar-Wechselkurs könnten sich bald in Vorteile umkehren. "Beim Kurs des US-Dollar kann das Pendel wieder in eine andere Richtung ausschlagen als in den vergangenen Jahren. Dann verdienen Anleger aus der Eurozone nicht nur an möglichen Kursgewinnen, sondern profitieren zusätzlich von Währungseffekten", so Haber. Außerdem verfügen die USA über den weltweit größten Kapitalmarkt, der auch in jedem Fondsdepot immer angemessen repräsentiert sein sollte.

Viele US-Firmen profitieren stark vom globalen Wirtschaftswachstum. Haber erwartet vor allem im Agrarrohstoffsektor eine positive Entwicklung. "Drei Faktoren sind für den Nachfrageboom bei landwirtschaftlichen Produkten verantwortlich: Der Bedarf an Lebensmitteln, Tierfutter und Treibstoffen auf Pflanzenbasis. Dies beschert zahlreichen Unternehmen aus der Agrarindustrie große Ertragschancen und den Anlegern hohes Kurspotenzial."

Die guten Aussichten im Agrarrohstoffsektor werden viel stärkeren Einfluss auf das Gesamtbild der amerikanischen Wirtschaft haben, als die Risiken in anderen Bereichen der US-Wirtschaft. Die Schwäche des Immobilienmarktes gibt nach Habers Ansicht nur geringen Anlass zur Sorge. In vielen Gebieten sind die Häuserpreise zwar gefallen und könnten künftig durchaus weiter sinken. Von den Immobilienmärkten kommen jedoch auch positive Nachrichten: So sind die Absatzzahlen bei neuen Wohnhäusern bereits wieder angezogen.

Quelle: Fidelity

Die 1946 gegründete US-Investmentgesellschaft Fidelity ist das größte unabhängige Fondsmanagement-Unternehmen der Welt. Es beschäftigt insgesamt 35.000 Mitarbeiter an 36 Standorten und stellt privaten und institutionellen Anlegern Investmentprodukte und -dienstleistungen zur Verfügung. Die deutsche Niederlassung Fidelity Investment Services GmbH in Frankfurt betreut ein Fondsvermögen für private Anleger von 14,37 Mrd. Euro, vertreibt 106 Publikumsfonds direkt sowie über mehr als 600 Kooperationspartner und beschäftigt 200 Mitarbeiter (Stand: 30.06.2006).

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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