Kursabschläge an den Aktienmärkten
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USA: Der Wochenstart verlief infolge fehlender Impulse – keine wichtigen Konjunktur- und Unternehmensnachrichten – und Zurückhaltung vor dem Beginn der Quartalsberichtssaison bei dürftigen Umsätzen sehr ruhig. Die Erwartungshaltung bezüglich der Gewinnentwicklung der Unternehmen ist jedoch aufgrund der hohen Rohstoffpreise rückläufig und sorgt so für schlechte Stimmung. Diese Haltung wurde durch die Veröffentlichung von Quartalszahlen einiger Unternehmen zum Teil bestätigt und führten zu deutlichen Abschlägen an den US-Börsen. Da konnte auch der infolge von Gerüchten über mögliche Förderquotenerhöhungen der OPEC sinkende Ölpreis das Kaufinteresse nicht beflügeln. Mit der Veröffentlichung des Rekordhandelsbilanzdefizits gab es weitere Kursabschläge, die nur kurzfristig vom für Aktien positiv einzuschätzendem FED-Protokoll – nach Einschätzung der US-Notenbank ist die Inflation in den USA eingedämmt und zügigere Zinsanhebungen sind zu diesem Zeitpunkt nicht erforderlich – gemildert wurden. Es überwog jedoch die Sorge um die zukünftigen Unternehmensgewinne und so mussten die US-Börsen deutliche Verluste hinnehmen und schlossen auf neuen Jahrestiefstständen.
Europa: Infolge fehlender kursbewegender Konjunkturdaten zeigten sich die europäischen Börsen in dieser Woche lust- und impulslos und bewegten sich in engen Bandbreiten seitwärts. Negative US-Konjunkturdaten und Unternehmensberichte hatten hierzulande nur zum Teil negativen Einfluss – wie z.B. die Senkung der Gewinnprognose von Ford auf Autowerte -, die durch den weiter sinkenden Ölpreis und Eurokurs kompensiert wurden. Auch in Europa richteten sich die Blicke der Investoren auf die Veröffentlichung des FED-Protokolls, laut dem momentan keine Notwendigkeit für schnellere Zinsanhebungen besteht, wodurch vor allem zinsempfindliche Finanz- und Versorgertitel profitierten. Die wichtigsten europäischen Indizes konnten im Gegensatz zu ihren US-Pendants daher im Wochenvergleich zum Teil mit leichten Gewinnen schließen: DAX +0.29%, CAC40 -0.32%, FTSE100 -0.63%.
Asien: Die Anleger hielten sich mit dem Aufbau neuer Positionen im Vorfeld der Bekanntgabe wichtiger Unternehmensergebnisse in den USA zurück und so tendierten die asiatischen Börsen bei vergleichsweise niedrigen Umsätzen zum Wochenstart schwächer. Die politische Verstimmung zwischen Japan und China hat auch den Aktienmarkt in Tokio verstimmt und zu deutlichen Kursverlusten geführt. Insbesondere der Aufruf zum Boykott japanischer Produkte sorgte für negative Impulse. Zusätzlich belasteten ein Bilanzskandal eines Kosmetikherstellers und die negativen Vorgaben der US-Börsen das Umfeld und sorgte so trotz sinkenden Ölpreises für Kursabschläge auf breiter Front.
Anleihemärkte
In Ermangelung neuer Konjunkturdaten legten die Anleihenmärkte einen ruhigen Auftakt in die neue Börsenwoche hin. Besonderes Augenmerk galt der Veröffentlichung des FED-Protokolls vom März und weniger dem US-Handelsbilanzdefizit. Die Marktteilnehmer konzentrieren sich zurzeit mehr auf die Zinsseite, denn auf die Strukturprobleme der USA. Die Fed sieht die Inflationsgefahren momentan las eingedämmt und es gebe damit keinen Grund für eine aggressivere Zinspolitik der US-Notenbank. Die Anleihenmärkte reagierten darauf mit einem deutlichen Kurssprung, der im weiteren Wochenverlauf trotz schlechterer Konjunkturdaten gehalten werde konnte.
Devisen
Im Vorfeld der Veröffentlichung der US-Handelsbilanzdaten sorgten Käufe von Marktteilnehmern für einen steigenden Euro. Trotz des Rekordhandelsbilanzdefizits konnte der Euro nur kurzfristig ansteigen, bevor er wieder deutlich an Wert verlor. Diese widersprüchliche Kursentwicklung lässt sich nur dadurch erklären, dass der Markt die Strukturprobleme der USA (Doppeldefizit) momentan außer acht lässt und sich auf die Zinsseite konzentriert. Deshalb lag die Aufmerksamkeit vermehrt auf der Veröffentlichung des FED-Protokolls, dem aufgrund der aktuellen Zinsdifferenz zwischen Europa und den USA sehr hohe Marktrelevanz zugesagt wird. Da die FED jedoch momentan keine Inflationsrisiken sichtet und daher keine schnelleren Zinserhöhungen für notwendig erachtet sollte sich dies an und für sich USD-negativ auswirken. Dennoch konnte der USD bis zum Wochenschluss nochmals zulegen, was Marktteilnehmer vor allem auf technisch bedingte Bewegungen zurückführen.
Quelle: AMIS Asset Management
Die AMIS Asset Management Investment Services AG wurde 1991 gegründet und gehört heute zu den größten privaten und konzernunabhängigen Produktgebern Österreichs. Das verwaltete Vermögen beträgt rund 274 Mio. Euro. Die Anlageprodukte der AMIS AG, aktiv gemanagte Fonds, werden über ein speziell entwickeltes Franchisesystem vertrieben.
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