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10:18 Uhr, 15.05.2024

Kupfer: Der nächste Short-Squeeze am Rohstoffmarkt?

Mehr Kupfer wird benötigt, wenn Chinas Konjunktur sich erholt, und das hat gestern einen Short Squeeze bei Kupfer auf einen neuen Rekordstand ausgelöst. Händler an der New Yorker Metallbörse COMEX reagieren vor allem auf die Preisaufschläge in Shanghai, wo Kupfer wegen der hohen lokalen Nachfrage mit einem Aufpreis gegenüber der Welt gehandelt wird. Da Kupfer relativ kostengünstig weltweit transportiert werden kann, können Arbitrage-Händler von diesen Preisunterschieden profitieren, indem sie New Yorker Kupfer kaufen und gleichzeitig Kupfer in Shanghai zu einem höheren Preis verkaufen. Wenn dann die Transportkosten auch noch gedeckt sind, machen Arbitrage-Händler einen Gewinn. Im Hoch kostete Kupfer in New York zeitweise umgerechnet 1000 Dollar pro Tonne mehr als an der Londoner Metallbörse. Das ist mehr als genug, um die Transportkosten zu decken und ermöglicht Arbitrage-Händlern einen auskömmlichen Profit. Lieferanten mit Vorausverkäufen stecken in diesem Umfeld in der Klemme. Ihre Short-Positionen müssen wegen steigender Sicherheitshinterlegungen bei den Terminbörsen mit mehr und mehr Geld besichert werden, oder sie platzen, was automatische Käufe zu jedem Preis nach sich zieht. Welche Dynamik das entfalten kann, haben wir etwa bei Kakao in den letzten Wochen eindrucksvoll sehen können. Ein Short Squeeze kann auch bei Kupfer Wirklichkeit werden, wenn die Preise nun unkontrolliert über das bisherige Rekordhoch weiter steigen. Viele dürften das letzte Rekordhoch als Orientierungspunkt verwendet haben. Dadurch könnten automatische Stop-Orders eine Kaskade an technischen Kauforders auslösen, die den Preis noch weiter nach oben treiben.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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