Kommentar
10:55 Uhr, 10.12.2007

Kumulative Chartanalyse für ein potenzielles Hoch

In dieser Lektion wollen wir uns der aktuellen Situation des S&P 500 Index hinsichtlich einiger bereits besprochener Analysemethoden widmen.

In der Abbildung 1 sehen Sie den S&P in einem Wochen-Intervall. Die 38,2%-Fibonacci-Preiskorrektur (s. Lesson „Fibonacci Price Retracements und –Extensions“) seit dem Allzeithoch im Jahre 2000 bildet einen potenziellen Widerstand. Auch zu sehen ist das 23,6%-Fibonacci-Preiskorrektur-Level, von dem aus der Index im Dezember 2002 exakt drehte und ein Zwischenhoch bildete.

Abbildung 1: S&P 500 Index (SPX), Wochen-Intervall. 23,6%- und 38,2%-Fibonacci-Preiskorrekturen seit dem Allzeithoch im Jahre 2000Bleiben wir bei den Fibonacci-Preisprojektionen. Die 161,8%-Fibonacci-Preisextension (s. Lesson „Fibonacci Price Retracements und –Extensions“) weist auf einen potenziellen Widerstand bei einem Preisniveau von 1056,5 hin, siehe Abbildung 2. Aus der o.g. Lesson wissen wir, dass mit PHI (~ 1,618; ~ 0,618) projizierte Preisschwünge oft signifikante Unterstützungen und Widerstände indizieren. In diesem Beispiel wurde diese Extension leicht überschritten, was aber bedeutsam ist, weil wir einen Cluster-Ansatz wählen, um eine Widerstandszone zu indizieren, dazu gleich mehr.

Abbildung 2: S&P 500 Index (SPX), Wochen-Intervall. 161,8%-Fibonacci-Preisextension seit dem Dezember 2002-Hoch.Nach Preiskorrektur und Preisextension schauen wir uns eine Preisalternation Preisextension (s. Lesson „Preisalternationen“) seit Beginn der Rallye im März 2003 an. In der Abbildung 3 sehen Sie eine 44,7%-Quadratwurzel-5-Preisalternation (1:√5) (s. Lesson „Fibonacci Price Retracements und –Extensions“).

Abbildung 3: S&P 500 Index (SPX), Tages-Intervall. 44,7%-Quadratwurzel-5-Preisalternation seit März 2003, dem Beginn der RallyeZusammen bilden diese drei Preis-Projektionen ein Cluster (s. Lesson „Preis-ProjektionsCluster“), sprich eine Überlagerung verschiedener Projektionen in einer relativ engen Spanne. Es handelt sich also um eine potenzielle Widerstandszone, siehe Abbildung 4.

Abbildung 4: S&P 500 Index (SPX), Tages-Intervall. Preis-ProjektionsClusterIm Folgenden wollen wir uns die Zeitseite ansehen, ein Chart hat schließlich eine Zeitachse, die es auch zu analysieren gilt. Erinnern Sie sich noch an die Lesson „Fibonacci Time Counts“. In der Abbildung 5 sehen Sie, dass seit dem Oktober 2002-Tiief 55 (+2) Wochen beziehungsweise 34 (+1) Wochen vergangen sind. 34 und 55 sind Fibonacci-Zahlen und eine Abweichungstoleranz von +/-2 ist zulässig, wie schon an anderer Stelle beschrieben.


Abbildung 5: S&P 500 Index (SPX), Wochen-Intervall. Potenzielle Fibonacci 34- und 55-Wochen-Zyklen

Wissenswert ist an dieser Stelle, dass wichtige Hochs- und Tiefs im S&P im Abstand von 55 Wochen zueinander liegen. So dauerte die Rallye vom Juli 1996 zum August 1997 55 Wochen. Vom Juli 1997-Hoch zum September 1998-Tief (im Dow genau Crash-Tief) sind es 56 Wochen. Und vom Tief im September 2001 sind es 55 Wochen zum Oktober 2002-Tief, siehe Abbildung 6.

Abbildung 6: S&P 500 Index (SPX), Wochen-Intervall. Fibonacci 55-Wochen-Zyklen

Neben Preis und Zeit bilden Trend und Kursmuster die wichtigen Dimensionen eines Charts. Lassen Sie uns im Folgenden wichtige Trendlinien beobachten.

Wie in der Lesson „Interne Trendlinien“ erwähnt, sind interne Trendlinien oft wichtiger als konventionelle Trendlinien. Jack D. Schwager erwähnt diese Tatsache in seinem Buch „Schwager on Futures - Technische Analyse“ völlig zu Recht. In der Abbildung 7 sehen Sie eine markante interne Trendlinie, die momentan einen Widerstand bildet.

Abbildung 7: S&P 500 Index (SPX), Wochen-Intervall. Interne Trendlinien bildet einen Widerstand.

Darüber hinaus befindet sich der S&P gerade an der ehemaligen Aufwärtstrendlinie seit 1987 und gemäß des Rollentauschprinzips von Unterstützung und Widerstand sollte der Index zumindest eine Reaktion ausbilden.

Eine spezielle Trendlinientechnik wurde Ihnen in der Lesson Andrews‘ Pitchfork vorgestellt. In der Abbildung sehen Sie sehr schön wie die „Median Line“ Unterstützung und Widerstand indizierte und der Index momentan die Pitchfork verlassen könnte.

Abbildung 8: S&P 500 Index (SPX), Andrews Pitchfork

Fortsetzung folgt in der nächsten Lesson....

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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