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07:21 Uhr, 10.08.2023

K+S-Umsatz sinkt im zweiten Quartal um 45 Prozent

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FRANKFURT (Dow Jones) - Bis Ende Juni sinkende Düngemittelpreise haben K+S im zweiten Quartal das Geschäft verhagelt. Nach einem Rekordumsatz von 1,5 Milliarden Euro im Vorjahr sanken die Einnahmen in diesem Jahr um 45 Prozent bis auf knapp 826 Millionen Euro, wie der Düngemittel- und Salzkonzern aus Kassel bei Vorlage der Halbjahresbilanz mitteilte. Während das kleinere Geschäft mit Industriekunden stabile Umsätze zeigte, gingen die Einnahmen mit Kunden aus der Landwirtschaft um 55 Prozent zurück, weil die Preise lange keinen Boden fanden.

Das operative Ergebnis EBITDA brach wie schon bekannt von 706 Millionen auf 24 Millionen Euro ein. Neben den Düngemittelpreisen sank auch der Kalidünger-Absatz um 200.000 Tonnen. Belastend wirkte zudem, dass K+S nach dem schwachen China-Abschluss im Juni rückwirkende Preisanpassungen vornehmen musste. Inflationsbedingt fielen überdies zusätzliche bergbaulichen Rückstellungen von rund 18 Millionen Euro an. Auch dies schmälerte den Gewinn. Der Nettogewinn ging auf 55 von 436 Millionen Euro zurück.

"Die Preisentwicklung, insbesondere in Brasilien, war schwächer als ursprünglich erwartet", sagte Vorstandschef Burkhard Lohr. Doch inzwischen habe sich der Abwärtstrend gedreht. "Mittlerweile sehen wir, dass die Nachfrage wieder anspringt, dass die Preise steigen und wir gute Rahmenbedingungen vorfinden werden für die nächsten Quartale."

K+S hatte den Markt vor zwei Wochen gewarnt, dass bei anhaltender Kaufzurückhaltung in wichtigen Regionen die im Mai deutlich gesenkte EBITDA-Prognose von 800 Millionen Euro im Gesamtjahr verfehlt würde und der operative Gewinn am Ende bei rund 600 Millionen Euro landen könnte. Das wäre nur ein Viertel des Rekordgewinns aus dem Vorjahr.

2022 war der Preis für Kaliumchlorid in Brasilien wegen des Kriegs in der Ukraine und den deshalb verhängten Sanktionen gegen die Hersteller Belaruskali und Uralkali bis auf über 1.000 Dollar je Tonne geklettert. In diesem Jahr fielen dann die Preise, im Mai einigten sich die K+S-Wettbewerber Nutrien und Mosaic mit China auf einen Preis von 307 Dollar pro Tonne.

Am laufenden Aktienrückkaufprogramm über 200 Millionen Euro will K+S festhalten, obwohl der Free Cashflow mit 300 bis 450 Millionen Euro deutlich geringer ausfällt als bislang geplant. Im zweiten Quartal seien Aktien für 46,7 Millionen Euro zurückgekauft worden, sagte Vorstandschef Lohr.

Kontakt zum Autor: olaf.ridder@wsj.com

DJG/rio/jhe

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