Kryptowährungen unter Druck: Immer noch eine gute Investition?
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EQS-Media / 14.11.2022 / 09:50 CET/CEST
Kryptowährungen unter Druck: Immer noch eine gute Investition?
Quelle: https://unsplash.com/photos/WLvog4WcqRU
Aktuell kann schnell die Frage aufkommen, ob die Anleger nur noch ein Spielball der großen Kryptobörsen sind. Das Vertrauen des Kryptomarktes ist hart erschüttert worden. Schließlich hat es nur einen Tag gedauert, bis die Kryptobörse Binance die Übernahme des Konkurrenten FTX wieder abgeblasen hat.
Schon seit Wochen wurden Seiten des Chefs der weltgrößten Kryptobörse Binance, Changpeng Zhao, Zweifel daran gesät, ob der Konkurrent FTX noch immer liquide sei. So empfahl er seinen zahlreichen Anhängern auf Twitter, FTX-Token in Höhe von 530 Millionen Dollar abzustoßen. Gleichzeitig hat er sich aber mit keinem Wort direkt über die rivalisierende Kryptobörse geäußert.
Alles ist also mehr oder weniger ein echtes Roulette-Spiel geworden. Für diesen Nervenkitzel besucht man dann aber besser ein online Casino, denn dort gibt es mit etwas Glück auch noch einen Gewinn abzustauben und man kann zudem sicher sein, dass die Anbieter kein falsches Spiel mit einem spielen.
Ob momentan die Investition in Kryptowährungen eine Chance auf Rendite bietet? Wir haben uns dieses Thema näher angeschaut.
Was bedeutet die aktuelle Situation für die Anleger?
Die Worte des Binance-Chefs haben viele Anleger als echte Warnung interpretiert und entsprechend verkaufen sie nun ihre Anteile. Die Folge ist ein Bankrun und der Kurs des FTX-Tokens bricht ein. Ganz plötzlich will die Kryptobörse von Binance übernommen werden. Es hat den Anschein, als handele es sich hierbei um einen Akt der Gnade, denn der Krypto-Marktführer stimmt zu.
Letztlich aber hatte diese Ankündigung von Binance nur 24 Stunden ihre Gültigkeit, denn der vermeintliche Mega-Deal wurde wieder abgesagt. Der Grund scheint die Prüfung der Bücher zu sein, in denen man milliardenschwere Löcher gefunden haben will. So zumindest ließ es Binance verlauten. Als Folge dessen befindet sich FTX nach der geplatzten Übernahme im freien Fall. Möglicherweise droht jetzt eine Insolvenz, was fatale Folgen für die Anleger hätte.
Am Kryptomarkt wurde durch fragwürdige Politik wahre Panik ausgelöst. Zudem wurden beinahe 200 Milliarden Dollar an Börsenwert vernichtet. Stimmen von Kritikern werden bereits laut, die Binance zum Vorwurf machen, diese Krise sowohl am Kryptomarkt als auch bei FTX bewusst ausgelöst zu haben. Dieser Einwand ist auch tatsächlich berechtigt.
Der Markt kommt ins Schwanken
In dem Moment, als Binance-Chef Changpeng Zhao auf die kursierenden Gerüchte um Liquiditätsprobleme bei FTX reagierte, begann sogleich der große Ausverkauf am Markt. Wohlwollend ausgedrückt wäre es so zu benennen, dass das Verhalten des Binance Chefs einfach nur verantwortungslos ist.
Der Vorwurf hier lautet klar, dass der Chef der größten Kryptohandelsplattform wissen sollte, dass seine Tweets den sensiblen Kryptomarkt beeinflussen. Der Worst Case ist aber, wenn der Binance-Chef mit seiner Social-Media-Macht wissentlich auf den Sturz seines Konkurrenten hinarbeitet. In diesem Fall wurden die Anleger dann nämlich zum Spielball der Kryptobörse.
Der jüngste Krypto-Crash
Auch Bitcoin und Co sind von dem Absturz des Kryptomarktes betroffen. Nun stellt sich natürlich die Frage, wie schnell und ob sich die Kryptos wieder erholen. Zwar ist auch der Bitcoin sehr risikobehaftet, doch besonders den frühen Anlegern hat er ein echtes Vermögen beschert. Jetzt aber gibt es Fragen über Fragen. Wie sollte man als Anleger am besten reagieren?
Sollte man genau jetzt in den Kryptomarkt einsteigen? Oder ist es vielleicht das Beste, wenn man genau jetzt aus den Kryptos aussteigt, bevor der Markt komplett kollabiert? All jene, die erst im letzten Jahr in die Kryptos investiert haben, dürften das zumindest aktuell schwer bereuen, da die Preise für Kryptowährungen in diesem Jahr enorm abgestürzt sind.
Im November des Vorjahres notierte der Bitcoin mit rund 68.000 Dollar. Das ist zum Stand, wo der Bitcoin nur noch bei ca. 17.000 Dollar notiert, ungefähr das Vierfache. Der Bitcoin ist also seit Jahresbeginn um mehr als 60 Prozent gefallen. Im gleichen Zeitraum hat die Kryptowährung Ethereum sogar 73 Prozent eingebüßt. Ebenso haben aber auch andere Kryptos deutlich an Wert verloren.
Wichtig war aber die Marke von 20.000 Dollar, unter die der Bitcoin am Wochenende gefallen ist, denn es könnte genau die Marke sein, bei der viele institutionelle Anleger das Signal zum Verkaufen sehen. Die Folge dessen könnte dann sein, dass die negative Preisspirale noch weiter verstärkt wird.
Ist das der Krypto-Winter, von dem alle sprechen?
Es gibt weniger bekannte Digitalwährungen, die verglichen mit ihren Höchstständen 2021 sogar mehr als 90 Prozent an Wert verloren. Das ließ die Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) verlauten. Von Krypto-Kommentatoren werden die jüngsten Ereignisse inzwischen als Krypto-Winter bezeichnet. Die BIZ, die in Basel ansässig ist, gilt als wichtige Denkfabrik für die internationale Geldpolitik.
In der Regel sind bei schlechten Nachrichten gleich alle Kryptowährungen betroffen. Hinzu kommt noch, dass sich viele Anleger am Bitcoin orientieren. Erlebt er einen Abschwung, kommen auch die anderen Kryptos ins Taumeln. Hier setzt immer wieder ein Herdenverhalten ein, denn alle Anleger sind dann bemüht, ihre Kryptos loszuwerden.
Derzeit ist es möglich, dass dies zu einer Marktbereinigung führt. Dieser werden dann viele kleinere Kryptos zum Opfer fallen.
Sind Kryptowährungen immer noch eine gute Investition?
Grundsätzlich sind Kryptowährungen bekannt für ihre hohe Volatilität. Häufig sind die Gründe für Kursstürze oder -rallys schwer vorherzusehen. Denkt man hier nur einmal an die Vergangenheit, wo bereits ein einziger Tweet von Elon Musk, dem Tesla-Chef, ausgereicht hat, um zweistellige Kursausschläge, und zwar in beide Richtungen, ausreichte.
Hinzu kommt aber auch, dass sich die Kursbewegungen bei den Digitalwährungen im Gegensatz zum Aktienmarkt häufig extremer bewegen. Angesichts dessen sind auch zweistellige Verluste oder Gewinne binnen kürzester Zeit keine Seltenheit. In einem Rückblick zeigt sich, dass gerade die Entwicklungen des Bitcoins von vielen Extremen geprägt war. In gewisser Weise waren aber alle Kryptowährungen von der enormen Kurs-Rallye betroffen.
Allerdings stand der Bitcoin ganz besonders im Rampenlicht. Ob der Bitcoin ein Comeback haben wird, kann am besten mit einer Gegenfrage beantwortet werden: Hat der Bitcoin jemals eine untergeordnete Rolle am gesamten Kryptomarkt gespielt? Das ist wohl kaum so, denn Fakt ist, dass der Bitcoin, wie alle anderen Kryptos auch, stets starken Schwankungen unterliegt.
Fazit
Auch wenn niemand die Entwicklung des Bitcoins genau vorherzusagen kann, sollte man niemals vergessen, dass der Bitcoin schon längst ins weltweite Interesse gerückt ist. Inzwischen ist selbst das Interesse der Regierungen bereits geweckt worden. Hier gesellt sich aber auch noch ein anderer wichtiger Faktor hinzu, denn zusammen mit dem Bitcoin wurde auch die Blockchain eingeführt.
Besonders diese Technologie spielt nicht nur allein für den Bitcoin eine bedeutungsvolle Rolle, sondern sie sorgt in vielerlei Hinsicht für künftige Veränderungen. Ob diese negativ oder positiv sein werden, bleibt abzuwarten.
Emittent/Herausgeber: United Newswire
Schlagwort(e): Finanzen
Veröffentlichung einer Mitteilung, übermittelt durch EQS Group AG.
Medienarchiv unter https://www.eqs-news.com.
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