Krisen und lahme Kunjunktur machen Anleger lustlos

Frankfurt/Stuttgart/ München (BoerseGo.de) – Der ETF-Handel war im Juni im Vergleich zu den Vormonaten mäßig. Schuld war unter anderem die Griechenland-Krise und die sich abzeichnende weltweite Konjunkturabschwächung. „Die Investoren sind vermehrt in sehr defensive Produkte gegangen. Dies wird belegt durch hohe Käufe in geldmarktnahen Produkten. Zuflüsse sahen wir aber auch in europäische Blue Chip Indizes“, sagt ETF-Experte Oliver Kilian vom Marketmaker UniCredit. Wie die Deutsche Börse mitteilte, verharrten die Anleger in einer Wartestellung.

„Je nach Schlagzeile kam es immer wieder zu Käufen von Aktien-ETFs, die dann bei der nächsten Hiobsbotschaft wieder abgestoßen wurden. Dafür wurden Renten-ETFs mit Bundesanleihen gern genommen, der ,sichere Hafen’ lockte. Das Interesse der Investoren erstreckte sich dabei auf sämtliche Laufzeiten. Auffällig fanden viele Händler die hohen Umsätze in Renten-ETFs“, teilen die ETF-Experten der Deutschen Börse mit. Laut Kilian wurden Zuflüsse bei ETFs auf Unternehmensanleihen verzeichnet. Ebenfalls gekauft worden seien die beiden High-Yield-ETFs von iShares und Lyxor. ETFs auf mittelfristige deutsche Staatsanleihen seien dagegen verkauft worden.

Bei den Aktien-ETFs war folgendes gefragt: „Im Bereich der Schwellenländer gab es überwiegend Käufe hauptsächlich auf den MSCI Emerging Markets , aber auch auf Osteuropa und Emerging Asia.Auch stand China wieder im Fokus der institutionellen Investoren, nachdem hier in den Vormonaten vermehrt abgegeben wurde“, sagt Kilian.

Im Fondsbereich wurden bei der Börse Stuttgart im Juni Papiere mit einem Gesamtvolumen von knapp 400 Millionen Euro gehandelt. Dabei entfiel der Großteil des Umsatzes auf den Handel mit ETFs und Exchange Traded Commodities (ETCs). Hier setzte die Börse Stuttgart rund 336 Millionen Euro um. Der Orderbuchumsatz mit Publikumsfonds und ETFs in Frankfurt lag bei 11,8 Milliarden Euro.