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14:35 Uhr, 04.02.2008

Kreditkrise trübt Stimmung am Finanzstandort Deutschland

Frankfurt (Fonds-Reporter.de) - Die Stimmung am Finanzstandort Deutschland hat sich in Folge der Kreditkrise weiter, allerdings in abgeschwächter Form, eingetrübt. Der CFS-Finanzplatzindex ist bei der ersten Erhebung im Jahr 2008 (Zeitraum Q4 2007 bis Q1 2008) um 1,3 Punkte auf 116,9 gesunken. Der Gesamtrückgang ist damit weniger stark als im Vorquartal (minus 5,0 Punkte).

Das CFS hat mit den aktuellen Sonderfragen die Bewertung und Auswirkung der im letzten Jahr begonnenen Subprime-Krise erfragt. Bezüglich der Geschäftsergebnisse der Banken erwarten drei Viertel der Befragten, dass auch nach der anstehenden Veröffentlichung der Ergebnisse für das vierte Quartal 2007 bzw. der Jahresabschlüsse 2007 mit weiteren Bilanzbelastungen im gesamten laufenden Jahr zu rechnen ist. Nur knapp 15 Prozent der Befragten erwarten, dass mit den Bilanzpressekonferenzen das volle Ausmaß der finanziellen Belastungen bekannt wird.

Die Auswirkungen auf die Realwirtschaft werden von 90 Prozent der Befragten als stark bzw. mittelstark bewertet, wohin gegen weniger als 5 Prozent glauben, dass die Krise keinerlei Auswirkungen auf die Realwirtschaft hat. Die zuletzt beobachtbaren Aufschläge und Schwankungen am Geldmarkt haben hingegen nach Ansicht von etwas weniger als zwei Drittel der Befragten keine direkten Konsequenzen für ihren Geschäftserfolg. 17 Prozent der Befragten erwarten zusätzliche Kosten, hingegen nur 10 Prozent der Befragten zusätzliche Erträge. Die Lasten der Kreditverwerfungen verteilen sich der Einschätzung nach nicht gleichmäßig: Knapp die Hälfte sieht vor allem den Mittelstand betroffen, wohingegen für rund ein Viertel die Großunternehmen besonders belastet sind. Dass die Privatkunden die größten Leidtragenden bei Kreditvergaben sind, erwartet hingegen kaum jemand. Insgesamt rechnet über die Hälfte der Befragten, dass Auswirkungen im gesamten Jahr 2008 spürbar sein werden. Weitere 30 Prozent erwarten sogar noch Effekte in 2009.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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