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11:39 Uhr, 28.05.2008

Kreditkrise beugt Spekulationen vor

Frankfurt (Fonds-Reporter.de) - Die Kreditkrise trifft die Immobilienmärkte im Marktzyklus zu einem relativ günstigen Zeitpunkt. Zu diesem Ergebnis kommt die DekaBank in der jüngsten Ausgabe des Deka Immobilien Monitors. Sie sorge zudem dafür, dass es an den meisten Standorten in absehbarer Zeit nicht zu einem Überangebot an Flächen kommen wird. "Der Immobilienmarkt erhält durch die Kreditkrise einen Dämpfer", so Dr. Matthias Danne, Immobilienvorstand der DekaBank. "Statt spekulativem Neubau sehen wir, dass Entwicklungsprojekte auf den Prüfstand gestellt werden und immobilienwirtschaftliche Entscheidungsparameter wieder in den Vordergrund rücken." Den Gewerbeimmobilienmärkten droht damit keine Spekulationsblase.

2007 markierte den Wendepunkt an den gewerblichen Immobilienmärkten. Das Mietwachstum hat sich deutlich verlangsamt und die Anfangsrenditen begannen in der zweiten Jahreshälfte zu steigen. "Das laufende Jahr wird sowohl in Europa als auch in den USA das Jahr der Preiskorrekturen werden. An fast allen Märkten dieser beiden Regionen kann die Mietentwicklung nicht den Preisverfall durch sinkende Multiplikatoren aufhalten", erläutert Dr. Karsten Junius, Leiter Immobilien- und Kapitalmarktresearch bei der DekaBank. Auch der sehr robuste deutsche Markt dürfte sich dieser Entwicklung nicht vollständig entziehen können.

Die Korrektur wird sich nach Einschätzung der DekaBank als kurze und gesunde Episode in einem längerfristigen Aufwärtstrend herausstellen. Ab Anfang 2009 sei in Europa in den dann folgenden vier Jahren ein durchschnittlicher Gesamtertrag von gut 4 Prozent pro Jahr zu erwarten, in den USA seien es sogar 4,5 Prozent. "Da wir nach der Korrektur für einen längeren Zeitraum stabile Anfangsrenditen und moderates Mietwachstum erwarten, wird der zukünftige Ertragstreiber zum großen Teil der Cashflow sein", so Danne weiter. Insbesondere eigenkapitalstarke Investoren seien derzeit am besten in der Lage, die sich zunehmend wieder bietenden Kaufgelegenheiten selektiv und antizyklisch wahrzunehmen.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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