Korrekturen in den Schwellenländern bieten neue attraktive Einstiegschancen
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„Wir erleben momentan weltweit eine Anpassung beim Kreditrisikoaufschlag. Grund sind die Probleme im „Sub-prime“-Segment (Hypothekarkredite minderer Bonität) des amerikanischen Hypothekenmarktes und die nachlassende Risikoneigung in der Anlegerschaft. Da Investoren jetzt generell ihr Risiko reduzieren, haben sich die High-Yield-Spreads massiv ausgeweitet. Am stärksten sind die Bonitätskategorien BB und B betroffen – hier sind die Spreads allein in diesem Monat um über 100 Basispunkte gestiegen. Die Entwicklung bei den Emerging-Market-Spreads verlief entsprechend, wenn auch in kleinerem Maßstab. So haben sich die Spreads von Schwellenländeranleihen in diesem Monat um 50 Basispunkte ausgeweitet. Je niedriger die Bonität eines bestimmten Schwellenlandes, desto stärker die Ausweitung der Spreads. Anleihen aus Ländern mit einem Credit-Rating von BB oder B verzeichneten daher einen weitaus stärkeren Kursrutsch als Investment-Grade-Länder.
Derzeit beobachten wir als Reaktion auf diesen Kurssturz einen Dominoeffekt an den Aktien- und Schwellenländermärkten. Bislang haben sich die Anleihemärkte der Schwellenländer als widerstandsfähig erwiesen. Mit den angeschlagenen Aktienmärkten kommen sie jetzt allerdings auch in Rutschen. Solange die Aktienmärkte boomten, profitierten auch Schwellenländerbonds, die in lokaler Währung notieren. Als sich jedoch auf den Aktienmärkte die ersten Risse zeigten, gerieten auch die Anleihemärkte der Schwellenländer ins Trudeln.
Wir sehen den gegenwärtigen Ausverkauf jedoch vor allem als Maßnahme der Risikoreduzierung und des Abbaus der Fremdverschuldung bei stärker spekulativ ausgerichteten Investoren. Solange dieser Prozess noch nicht abgeschlossen ist, werden die Märkte nervös bleiben. Sozusagen als Langzeitfolge dieses Zwischenspiels wird uns wohl ein höherer globaler Kreditrisikoaufschlag bleiben. Damit scheint ein erneutes Sinken der Emerging-Market-Spreads auf das Niveau vom 1. Juni (162 Basispunkte) bis auf weiteres ausgeschlossen. Die gegenwärtigen Turbulenzen dürften sich allerdings nicht wesentlich auf die allgemein positiven Rahmendaten der Emerging Markets auswirken. Schließlich bieten die Emerging Markets nach wie vor ein Level an Diversifikation, das mit US High Yield derzeit nicht zu erreichen ist.“
Quelle: ING Investment Management
ING Investment Management ist der globale Asset Manager der ING Gruppe. Mit Euro annähernd 400 Milliarden Assets under Management (Q2 2007), vertreten in 30 Ländern mit 2.500 Experten (Europa: 713, Americas: 866, APAC: 921), ist ING Investment Management (ING IM) weltweit unter den Top 25 im Asset Management. ING IM Europe hat Niederlassungen in 14 europäischen Ländern mit annähernd Euro 160 Milliarden Assets (Q2 2007) under Management.
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