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16:20 Uhr, 12.10.2023

KORREKTUR: MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-

DJ KORREKTUR: MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

(Im um 7:34 Uhr gesendeten "MORNING BRIEFING" muss es im Tagesthema korrekt heißen: "Außerdem erwägt Stoxx abhängig von den Rückmeldungen in bestimmten Fällen die Einführung einer Intra-Quartals-Kappungsgrenze (NICHT: Intraday-Kappungsgrenze) zum 24. Juni." Es folgt eine korrigierte Fassung.)

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Die Index-Tochter der Deutschen Börse, Stoxx, überprüft die Kappungsgrenze der Einzelunternehmen im DAX. Dazu startet sie eine Marktkonsultation, die bis zum 8. November dauern soll. Abhängig vom Feedback der Marktteilnehmer soll die Kappungsgrenze nach dem März-Verfalltermin am 18. März auf 15 Prozent angehoben werden. Außerdem erwägt Stoxx abhängig von den Rückmeldungen in bestimmten Fällen die Einführung einer Intra-Quartals-Kappungsgrenze zum 24. Juni. Bisher greift die Kappungsgrenze nur einmal im Quartal. Die Ergebnisse der Konsultation sollen am 22. November veröffentlicht werden. Die Kappungsgrenze von 10 Prozent war in die Diskussion geraten, weil Linde sie als Argument für den Wechsel der Notierung nach New York angeführt hatte. Profiteur einer höheren Grenze könnte zunächst SAP sein.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:00 DE/Südzucker AG, Ergebnis 1H

07:00 CH/Givaudan SA, Umsatz 9 Monate

08:00 GB/Easyjet plc, Trading Update Jahr 2023

13:00 US/Walgreens Boots Alliance Inc, Jahresergebnis

Im Tagesverlauf:

- DE/Mutares SE & Co KGaA, Kapitalmarkttag

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

 
-GB 
    08:00 BIP August 
          PROGNOSE: +0,2% gg Vm/+0,2% gg Vj 
          zuvor:    -0,5% gg Vm/ 0,0% gg Vj 
          Drei-Monats-Rate 
          zuvor: +0,2% gg Vq/+0,2% gg Vj 
 
          Handelsbilanz August 
          zuletzt: +14,1 Mrd GBP 
 
-US 
    14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) 
          PROGNOSE: 210.000 
          zuvor:    207.000 
 
          Verbraucherpreise September 
          PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+3,6% gg Vj 
          zuvor:    +0,6% gg Vm/+3,7% gg Vj 
          Verbraucherpreise Kernrate 
          PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+4,1% gg Vj 
          zuvor:    +0,3% gg Vm/+4,3% gg Vj 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

 
Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               15.632,00  +0,2% 
E-Mini-Future S&P-500     4.422,00  +0,3% 
E-Mini-Future Nsdq-100   15.424,75  +0,3% 
Nikkei-225               32.450,52  +1,6% 
Schanghai-Composite       3.104,36  +0,8% 
Hang-Seng-Index          18.227,02  +1,9% 
                        +/-  Ticks 
Bund -Future                129,82     -4 
 
Mittwoch: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            15.460,01      +0,2% 
DAX-Future     15.598,00      +0,6% 
XDAX           15.487,77      +0,6% 
MDAX           25.461,76      -1,3% 
TecDAX          3.035,07      -0,3% 
EuroStoxx50     4.200,80      -0,1% 
Stoxx50         3.962,14      +0,3% 
Dow-Jones      33.804,87      +0,2% 
S&P-500-Index   4.376,95      +0,4% 
Nasdaq-Comp.   13.659,68      +0,7% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       129,86        +71 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

AUSBLICK: Mit einem vorsichtig freundlichen Geschäft an Europas Börsen rechnen Händler auch am Donnerstag. Die übergeordnet gute Stimmung wegen fallender Renditen sei ungebrochen. Beim DAX deuten sich Kurse um 15.500 Punkte an, was ein Zwei-Wochenhoch für den Index wäre. In den USA fiel die Rendite der 10-jährigen Anleihen auf nunmehr 4,57 Prozent zurück, nachdem sie noch in der Vorwoche bis auf 4,85 Prozent gesprungen waren. Entsprechend dürfte das Portfolio-Rebalancing mit Umschichtungen in zinssensitive Branchen anhalten. Auch das Fed-Protokoll vom Vorabend unterstützt die positive Sicht. Für etwas Unsicherheit am Markt sorgten nur die höheren Produzentenpreise (PPI) aus den USA vom Vortag. Händler gehen daher davon aus, dass der Markt bis zur Vorlage der Verbraucherpreise (CPI) am frühen Donnerstagnachmittag eher vorsichtig agieren wird.

RÜCKBLICK: Knapp behauptet - Unterstützung kam erneut von den Anleihen, die fester tendierten, die Marktzinsen sanken also, nachdem es jüngst vermehrt eher taubenhafte Töne aus Reihen der US-Notenbank gab. Unter Druck standen Aktien von Luxusgüterherstellern. Nachdem LVMH mit der Umsatzentwicklung im dritten Quartal enttäuscht hatte, hagelte es niedrigere Kursziele. LVMH sackten um 6,5 Prozent ab. Im Sog sackten Christian Dior um 4,7, Richemont um 4,0 Prozent und Burberry um 3,2 Prozent ab. Hugo Boss schlossen 3,6 Prozent tiefer. Kering (-1,3%) hielten sich etwas besser. Ein Studienerfolg des Novo-Nordisk-Diabetes-Medikaments Ozempic bei Nierenerkrankungen trieb den Kurs um fast 5 Prozent nach oben. Die Aktienkurse des Dialysedienstleisters FMC und seiner Noch-Muttergesellschaft Fresenius gingen dagegen auf Talfahrt, weil der Erfolg das Patientenaufkommen zur Dialyse negativ beeinflussen könnte. FMC brachen um 17,4 Prozent ein, im Sog Fresenius um 7,8 Prozent.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Gut behauptet - Für Siemens Energy ging es nach dem Verkauf der Sparte mit Hochspannungskomponenten an den Finanzinvestor Triton um 1,8 Prozent nach oben. Laut dem Handelsblatt beläuft sich der Preis auf einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag. Siltronic stiegen um 6,2 Prozent. Die Analysten der Citi stuften die Aktie auf "Buy" hoch und sehen gute langfristige Wachstumsaussichten und steigende Margen. Befesa gewannen 2,5 Prozent, nachdem Jefferies die Aktie mit "Buy" gestartet hatte.

XETRA-NACHBÖRSE

Mangels kursbewegender Meldungen gab es keine Auffälligkeiten.

USA - AKTIEN

Freundlich - Stützend wirkten erneut fallenden US-Marktzinsen und das obwohl die US-Erzeugerpreise im September etwas stärker gestiegen waren als prognostiziert. Im Handel hieß es, der Fokus liege mehr auf den am Donnerstag anstehenden Daten zu den Verbraucherpreisen. Das Protokoll der September-Sitzung der US-Notenbank bewegte kaum. Für etwas Rückenwind sorgte die Politik, wo es überraschend schnelle Bewegung bei der Kandidatensuche für die Nachbesetzung des abgesetzten Kevin McCarthy als Vorsitzender des Repräsentantenhauses gibt. Bei einer Abstimmung der Republikaner setzte sich der als gemäßigt konservativ geltende Steve Scalise durch.

Die Aktie des Dialyseunternehmens Davita knickte um 16,9 Prozent ein nach einem Studienerfolg von Novo Nordisk. Deren Diabetes-Präparat Ozempic kann das Fortschreiten von Nierenerkrankungen verzögern, was eine sinkende Zahl von Dialysepatienten zur Folge haben könnte. Für Exxon ging es um 3,6 Prozent nach unten. Der Konzern übernimmt in einem reinen Aktiendeal für knapp 60 Milliarden Dollar Pioneer Natural Resources. Der Preis von 253 Dollar je Aktie entspricht einem Aufschlag von knapp 7 Prozent auf den Pioneer-Schlusskurs vom Dienstag. Pioneer stiegen dennoch nur um 1,4 Prozent auf 240,82 Dollar. Enttäuschend verlief das Börsendebüt des deutschen Schuhherstellers Birkenstsock an der Nyse. Der erste Kurs lag mit 41 Dollar 11 Prozent unter dem Ausgabepreis, der schon lediglich in etwa in der Mitte der Angebotsspanne 44 bis 49 Dollar gelegen hatte. Zuletzt gehandelt wurde das Papier mit 40,20 Dollar.

US-ANLEIHEN

 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  5,00         +2,5          4,97       57,5 
5 Jahre                  4,58         -3,9          4,62       58,2 
7 Jahre                  4,59         -7,7          4,67       62,0 
10 Jahre                 4,56         -9,9          4,66       68,3 
30 Jahre                 4,70        -13,2          4,83       73,1 
 

Die Renditen sanken erneut deutlich, nur bei den zweijährigen Papieren stieg sie leicht. Taktgeber waren nach dem deutlichen Anstieg der Renditen der vergangenen Wochen weiter jüngste eher taubenhafte Kommentare aus Kreisen der US-Notenbank. Unter anderem sagte der Präsident der Fed von Atlanta, Raphael Bostic, er sehe keine Notwendigkeit für weitere Zinserhöhungen. Die Geldpolitik sei richtig, um die Inflation auf das Ziel von 2 Prozent zu drücken. Er fügte hinzu, obwohl sich die Wirtschaft verlangsame, sei nicht davon auszugehen, dass sie auf eine Rezession zusteuere. Und Christopher Waller sprach sich dafür aus, zunächst abzuwarten, wie die erfolgten Zinserhöhungen wirkten. Daneben berichteten Börsianer aber auch von Nachfrage nach Anleihen als sicherer Hafen vor dem Hintergrund des Krieges in Israel.

DEVISEN

 
DEVISEN               zuletzt  +/- %  Mi, 9:36 Uhr  Mo, 17:08   % YTD 
EUR/USD                1,0629  +0,1%        1,0609     1,0549   -0,7% 
EUR/JPY                158,52  +0,1%        157,91     156,70  +12,9% 
EUR/CHF                0,9571  -0,1%        0,9598     0,9567   -3,3% 
EUR/GBP                0,8628  +0,0%        0,8638     0,8634   -2,5% 
USD/JPY                149,14  +0,0%        148,84     148,55  +13,7% 
GBP/USD                1,2319  +0,1%        1,2282     1,2217   +1,9% 
USD/CNH (Offshore)     7,2983  -0,0%        7,2995     7,2972   +5,4% 
Bitcoin 
BTC/USD             26.815,71  +0,3%     27.052,05  27.497,21  +61,5% 
 

Die weiter sinkenden Renditen bremsten den Dollar, der Dollarindex gab ganz leicht nach.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS

 
ROHOEL     zuletzt  VT-Settlem.  +/- %  +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex    83,12        83,49  -0,4%    -0,37  +6,8% 
Brent/ICE    85,48        85,82  -0,4%    -0,34  +4,6% 
 

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

October 12, 2023 10:20 ET (14:20 GMT)

Die Ölpreise fielen weiter um bis zu 2,4 Prozent. Das sorgte zusätzlich für Entspannung bei den Marktzinsen, weil es günstig für die Inflation ist. "Es gibt kein Öl in Israel und im Gazastreifen, und es sieht immer mehr danach aus, dass der Krieg zwischen Israel und der Hamas nicht auf ölproduzierende Länder, insbesondere den Iran oder Saudi-Arabien, übergreifen wird", sagte Bob Yawger von Mizuho.

METALLE

 
METALLE         zuletzt    Vortag  +/- %  +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)    1.877,24  1.874,30  +0,2%    +2,94   +2,9% 
Silber (Spot)     22,11     22,08  +0,2%    +0,03   -7,8% 
Platin (Spot)    893,28    890,00  +0,4%    +3,28  -16,4% 
Kupfer-Future      3,63      3,61  +0,4%    +0,01   -4,8% 
 

Gold verteuerte sich um 0,7 Prozent bzw. knapp 14 auf 1.874 Dollar je Feinunze. Die weiter gesunkenen Anleiherenditen machten Gold als Anlagealternative wieder attraktiver, hieß es.

+++++ MELDUNGEN SEIT MITTWOCH 17.30 UHR +++++

DEUTSCHLAND - Asylpolitik

Die Ampel-Koalition hat sich auf einen schnelleren Zugang Asylsuchender zum Arbeitsmarkt geeinigt. Dies helfe einerseits Unternehmen, denen Mitarbeiter fehlten, und bringe Geflüchtete "raus aus den Sozialtransfers rein in die Beschäftigung".

DEUTSCHLAND - Wirtschaftspolitik

Bundesfinanzminister Christian Lindner hat eine "umfassende Wachstumsagenda" zur Stärkung der deutschen Wirtschaft in Reaktion auf die jüngste Konjunkturprognose ins Spiel gebracht. "Die Zahlen der Herbstprojektion zeigen das Potential für einen Turnaround", erklärte er über den Kurznachrichtendienst "X". Die Aussichten für das Wachstum hellten sich zwar auf, aber es gebe "keinen Anlass für Tatenlosigkeit".

GELDPOLITIK USA

Die Sitzung der US-Notenbank am 19. und 20. September ist von hoher Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung geprägt gewesen. Wie es im Protokoll heißt, entschieden die Notenbanker einen vorsichtigen Ansatz der Geldpolitik von Sitzung zu Sitzung zu fahren. Dabei stufte "eine überwältigende Mehrheit den künftigen Pfad der Wirtschaft weiterhin als hochgradig unsicher" ein.

USA - Politik

Die US-Republikaner wollen den erzkonservativen Abgeordneten Steve Scalise als Nachfolger des abgesetzten Kevin McCarthy zum Vorsitzenden des Repräsentantenhauses machen. Bei einer Abstimmung der Fraktion hinter verschlossenen Türen setzte sich Scalise gegen Jim Jordan durch, wie Abgeordnete nach dem Votum sagten. Allerdings ist unklar, ob der derzeitige Mehrheitsführer der Republikaner im Repräsentantenhaus - bislang die Nummer 2 der Fraktion - in der gesamten Kammer die notwendige Mehrheit erhalten wird.

GAS-PIPELINE FINNLAND

Die Reparatur der mutmaßlich durch äußere Einwirkung beschädigten Gaspipeline zwischen Estland und Finnland wird nach Angaben des Betreibers mindestens fünf Monate dauern.

ÖLVORRÄTE USA

Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche sehr stark um 12,9 Millionen Barrel gestiegen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. Die Benzinbestände erhöhten sich um 3,6 Millionen Barrel nach plus 3,9 Millionen eine Woche zuvor. Für die offiziellen Daten am Mittwoch erwarten Volkswirte beim Rohöl eine Zunahme von 0,9 Millionen und bei Benzin ein Plus von 0,4 Millionen Barrel.

STABILUS

verstärkt sein Automatisierungsgeschäft mit einem Zukauf in den USA. Der MDAX-Konzern übernimmt nach eigenen Angaben für 680 Millionen US-Dollar in bar den Industrial-Automation-Spezialisten Destaco vom Industrieunternehmen Dover.

ERICSSON

schreibt im dritten Quartal wegen des Cloud-Kommunikationsgeschäft Vonage 32 Milliarden Kronen oder 2,8 Milliarden Euro ab. Ericsson hatte das Geschäft vergangenes Jahr für über 6 Milliarden Dollar gekauft.

MICROSOFT

Die US-Steuerbehörde (IRS) fordert vom Softwarekonzern Microsoft nach Angaben des Unternehmens Steuerschulden in Höhe von 29 Milliarden Dollar. Der geforderte Betrag enthalte laut IRS in den Jahren 2004 bis 2013 nicht bezahlte Steuern sowie Zinsen und Strafgebühren, teilte Microsoft mit. Der US-Softwarekonzern wies die Forderung zudem umgehend zurück.

 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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