Kopenhagen: Was bricht da über uns herein?
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Seit die Finanzkrise weitgehend – zumindest vorübergehend – Geschichte ist, konzentrieren sich Medien und Politik wieder auf ihr apokalyptisches Lieblingsthema, den Klimawandel. Pardon, ich meine den menschengemachten Klimawandel, diese chronische, verbale Selbstkasteiung gehört ja inzwischen zum guten Ton. Nun vergeht kaum ein Tag, an dem Umweltminister Röttgen nicht in herzergreifender Dramartugie erklärt, er sei es seinen Kindern schuldig, den globalen Temperaturanstieg auf maximal 2 Grad zu begrenzen. An anderen Tagen erklärt Petra Gerster zur besten Sendezeit in der „heute“-Sendung, dass es mit Energiesparlampen nicht getan ist und erläutert penibel, wieviel Co2 so ein Haushalt am Tag eigentlich produziert. Man möchte fast das Atmen aufhören vor schlechtem Gewissen.
Klimawandel? Na klar!
Ich möchte hier nicht debattieren, ob es einen Klimawandel gibt. Das ist für mich so aufschlussreich wie die Frage ob es Tag und Nacht gibt. Nur, der Mensch ist nicht schuld am Wechsel zwischen Tag und Nacht oder? (es ist jedenfalls noch keinem eingefallen dies zu unterstellen).
Treibhausgase (THG), und hier vor allem Kohlendioxid (CO2), sind als „Hauptschuldige“ des Klimawandels festgelegt worden (und damit auch indirekt der Mensch). Ich sage das bewusst so, denn es ist ein Postulat und keineswegs bewiesen. Entgegen des Eindrucks, der in den Mainstream-Medien erzeugt wird, gibt es eben keinen wissenschaftlichen Konsens, dass eine Erhöhung des CO2-Gehalts in der Atmosphäre (unter sonst gleichen Bedingungen) um x% einen mittleren Temperaturanstieg um y Grad bewirkt. Wie mit kritischen Stimmen umgegangen wird, konnte man jüngst im recht treffend „Klimagate“ genannten Skandal mitbekommen. Das interessiert mich hier aber nur am Rande, da Manipulationen und Ausgrenzung Andersdenkender eigentlich überall an der Tagesordnung sind – das ist kein Spezifikum der Klimadebatte.
Akzeptieren wir zunächst einfach, dass das Klima sich ständig ändert (dies auch immer tat) und wir auch in Zukunft vor – möglicherweise auch drastischen – Klimaänderungen stehen. Ich sehe auch ein, dass dies gewaltige Probleme hervorrufen kann. Natürlich kann der Meeresspiegel dramatisch steigen, wenn alles Festlandeis schmilzt. Und ich empfinde es keineswegs als Hybris, wenn der moderne Mensch sich Gedanken darüber macht, Katastrophen zu verhindern. Früher wurden Krankheiten als gottgegeben hingenommen, und die Menschen starben im Schnitt mit 30-40 Jahren. Und wo stehen wir heute? Wenn wir können, müssen wir gegen alles Vorgehen was unsere Existenz bedroht.
Die Konzentration auf CO2 ist der Grundfehler
Die Politik massiert alle ihre „Bemühungen“ auf die Reduktion des CO2-Ausstoßes. Dem liegt ein naiv—monokausales Denken zugrunde (andere würden behaupten es ist schlicht Absicht). Nicht nur werden andere Einflüsse negiert, nicht nur wird missachtet dass am Ende auch herauskommen könnte, dass die Erhöhung des CO2-Gehalts keinen so massiven Einfluss hatte (oder auch gar keinen!). Die andere Seite wird auch einfach ignoriert: Nämlich dass es auch kälter werden kann (wie schon oft in der Geschichte), was noch viel gravierendere Katastrophen erzeugen kann. Vereinfacht möchte ich es so sagen: Besser Tuvalu unter Wasser, als Europa unter Eis!
Was Sie jetzt lesen verleitet Sie vielleicht zu der Annahme dass ich zu einem humankollektiven Größenwahn tendiere. (Wenn Sie tiefreligiös sind oder zum Fatalismus neigen, dann sind das ebenfalls nicht die richtigen Perspektiven für Sie).
Aber gehen Sie bitte in Gedanken zunächst die Geschichte der letzten 100 Jahre durch. Nicht nur ist die Bevölkerung von 1,7 auf heute gut 6,5 Milliarden gestiegen. Auch die technologische Entwicklung erscheint atemberaubend, und sie beschleunigt sich noch weiter. Die Rechenleistung von Prozessoren verdoppelt sich alle zwei Jahre. Neue Materialien, Verfahren, etc. befinden sich in Entwicklung, die Menschheit steht vor technologischen Sprüngen die heute noch genauso unvorstellbar sein mögen wie 1910 eine Mondrakete.
Was ich Ihnen damit vorsichtig näherbringen will: Die langfristigen Anstrengungen der Politik und Wissenschaft müssen dahin gerichtet sein, unser Überleben zu sichern, und das auf einem möglichst hohen Standard. Wenn Überleben bedeutet einen Asteroiden aufzuhalten, dann müssen wir Pläne entwerfen ihn zu zerstören. Wenn Überleben bedeutet, den Planeten abzukühlen, dann kühlen wir ihn ab. Wenn es bedeutet ihn zu erwärmen, dann erwärmen wir ihn eben…
Die Konzentration auf die Verminderung von CO2 ist eine Sackgasse. Im schlimmsten Falle führt sie sogar zu geringeren Ernten, weil die Pflanzen weltweit durch den (unbestritten) erhöhten CO2-Gehalt der Atmosphäre eine Sonderkonjunktur erleben (CO2 ist eben kein Schadstoff, sondern Grundnahrungsstoff aller Pflanzen). Im besten Fall, und nur unter der Voraussetzung dass die Annahmen betreffend CO2 in den Computermodellen stimmen (was eben zweifelhaft ist), wird dieser klimabeeinflussende Faktor eben begrenzt und die Temperatur steigt nicht weiter.
Die Energiebilanz der Erde ist entscheidend
Vereinfacht gesprochen, entscheidet über die „globale Mitteltemperatur“ hauptsächlich die Energiebilanz der Erde; wieviel Energie nimmt sie auf (Sonne), wieviel strahlt sie ab? Hier muss man langfristig ansetzen, wenn man also in Zeiträumen von 100 Jahren und mehr denkt. Denkansätze gibt es schon in Hülle und Fülle, von gigantischen Spiegeln (die man je nach Bedarf ausrichten kann) im Weltraum (die man auch zur Stromerzeugung nutzen könnte) bis zur atmosphärischen Beeinflussung. Hier sollte auch die staatliche Förderung ansetzen.
Wenn Sie denken, es sei doch arg naiv so etwas komplexes wie das Klima beeinflussen zu wollen, frage ich sie: Und was ist dann der ganze CO2-Hype?
Regenerative Energien
Wenn Sie jetzt denken ich sei ein Freund von fossilen Energieträgern täuschen Sie sich. Ich bin sogar dafür, innerhalb von zwei Jahrzehnten den völligen Ausstieg zu schaffen. Aber nicht wegen Co2, sondern wegen eines einfachen Faktes: Erdöl, Erdgas und Kohle gehen ohnehin zur Neige. Wir MÜSSEN sie ersetzen, und je schneller wir es schaffen desto mehr können wir als Reserve behalten. Das ist schon deswegen nötig, weil es Zeiten geben kann, in denen auf regenerative vielleicht temporär kein Verlass ist
Um regenerative Energien zu fördern bin ich nicht abgeneigt diese auch steuerlich zu unterstützen. Allein, das Abstellen auf die CO2-Erzeugung führt eben meines Erachtens ins Leere. Was mir am diskutierten CO2-Ansatz aber gefällt ist seine Einfachheit: Das Herunterbrechen auf ein Kriterium macht Sinn. Meines wäre nicht CO2, sondern ganz einfach: Regenerativ (bzw. unerschöpflich) oder eben nicht.
Damit hätte man auf der einen Seite: Erdöl, Erdgas, Kohle, Uran und andere
auf der anderen: Windkraft, Solar, Wasserstoff, und andere
Als Endresultat würde auch in diesem Modell letztlich der CO2-Ausstoß sinken, aber der Ansatz ist ein völlig anderer.
Der Mensch beeinflusst derzeit das Klima marginal, hat aber das langfristig Potenzial es (mit) zu steuern
Das ist mein Fazit, worin auch eine gewisse bis weitreichende Technikgläubigkeit liegt. Es ist jedenfalls dringend nötig, vom alleinigen CO2-Glauben abzukommen. Die Diskussion driftet zunehmend ab und treibt skurrile Blüten. Beispiel 1: Klimaskeptiker wurden schon in einem Atemzug mit Holocaust-Leugnern genannt! Das geht entschieden zu weit! Beispiel 2: Seitdem die US-Umweltbehörde EPA Kohlendioxid zum Schadstoff erklärt hat, rüsten sich schon Scharen von US-Anwälten zur großen Hetzjagd. Es ist jetzt bei jeder Umweltkatastrophe (Hurricans etc) zu befürchten, dass die Angelegenheit vor Gericht kommt. Auf der einen Seite die Opfer, auf der anderen Energiekonzerne, denn die stoßen ja CO2 aus, und das ist schuld an den Hurricans. Auf die Beweisführung vor Gericht bin ich allerdings sehr gespannt….
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