Konvergenzländer bieten ausgezeichnete Chancen<br />
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Im Jahr 2004 machte die Einheit in Europa einen kräftigen Sprung nach vorne. Zehn Länder, davon acht aus Mitteleuropa, traten der Europäischen Union bei. Die Beitrittsländer profitierten von einem stärkeren Wachstum, zunehmender wirtschaftlicher Stabilität, Investitionen aus dem Ausland und einem soliden Rahmen für Reformen. Die Kapitalzuflüsse in diese so genannten Konvergenzländer nahmen in dem Maße zu, wie die fiskalischen Reformen umgesetzt wurden und sich das Wirtschaftswachstum beschleunigte.
Für Investoren bieten Anlagen in die Konvergenzländer Europas zwei klare Vorteile: Erstens ist das Wachstum zwei- bis dreimal so hoch wie in der Eurozone. Zweitens handelt es sich um eine einmalige Gelegenheit, von der Annäherung der Währungen und Zinsen zu profitieren.
Angesichts des soliden Fortschritts der Länder Mitteleuropas bei der Umsetzung der politischen Veränderungen (vor allem nach der Haushaltskrise in Ungarn 2003) und der schnellen Verbesserung der makroökonomischen Entwicklung in den meisten Ländern sind die Investment-Aussichten für Renteninvestoren hier äußerst attraktiv. Anleger können an den Erträgen partizipieren, die der Konvergenzprozess generiert - vor allem von zusammenlaufenden Spreads und stärkeren Währungen. Die Erfahrung vorheriger Konvergenzprozesse (zum Beispiel Italien, Spanien, Griechenland) zeigt allerdings, dass sie nicht immer reibungslos und ohne Zwischenfälle ablaufen. Wir sind davon überzeugt, dass ein Absolute Return-Ansatz für Anleger der beste Weg ist, bei Investments in den Konvergenzländern an den spannenden Aussichten zu partizipieren und vor Volatilität zu schützen.
Zu Beginn dieses Jahres kam es an den Märkten Mitteleuropas zu einer Korrektur, die einen vorsichtigeren Investmentansatz erforderte. Diese Korrektur wurde ausgelöst durch das Zusammenwirken von weltweit steigenden Zinsen, einer schwachen Markttechnik, und vor allem von der Nervosität des Marktes im Vorfeld der Volksabstimmungen in Frankreich und in den Niederlanden über die EU-Verfassung.
Die Verfassung soll vor allem die politische Organisation der EU präzisieren. Sie umfasst unter anderem Stimmrechte, die Stellung von Parlament und der Kommission, sowie die mögliche Erweiterung der Organisation durch die Aufnahme neuer Mitgliedsstaaten. Die Verfassung ist getrennt von den bereits bestehenden Vereinbarungen zur wirtschaftlichen Integration. Die wichtigsten sind der Maastricht-Vertrag (einschließlich der fünf wirtschaftlichen Kriterien, die alle Euro-Mitgliedsländer und -Kandidaten erfüllen müssen) und der Stabilität- und Wachstumspakt, der die Wirtschaftspolitik vorgibt. Keines dieser Abkommen wird durch die Ablehnung oder Annahme der vorgeschlagenen Verfassung beeinträchtigt.
Obwohl die Abstimmungen in Frankreich und in den Niederlanden zur EU-Verfassung in der letzten Zeit bei Konvergenz-Anlegern das wichtigste Thema waren, hatte man doch mit dem "Nein" in beiden Vota gerechnet. Daher wirkten sie sich nicht nachhaltig auf die mitteleuropäischen Renten- oder Devisenmärkte aus. Wir erlebten sogar eine moderate Rallye der Erleichterung, als die Unsicherheiten in Bezug auf die Auswirkung der Abstimmungen abebbten. Dies bekräftigt unsere Auffassung, dass es sich bei der Verkaufswelle in Mitteleuropa lediglich um eine kurzfristige Anpassung handelt und sich im späteren Jahresverlauf äußerst günstige Möglichkeiten für einen Wiedereinstieg in europäische Anleihen bieten werden.
Allerdings stellen die "Nein-Entscheidungen" sicherlich schlechte Nachrichten für einige Länder dar, wie die Türkei und die Ukraine, die noch nicht Mitglieder der EU sind. Die Ablehnung dürfte eine Pause in der politischen Integration weiterer Staaten in die Europäische Union auslösen. Dennoch werden sich die Abstimmungen kaum auf jene mitteleuropäischen Länder auswirken, die bereits EU-Mitglieder sind.
Entscheidend ist nun vielmehr, dass Länder wie Ungarn, Polen, Tschechien, die Slowakei und andere neue EU-Mitglieder ihre Haushalte weiter reformieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit halten, um für Kapital aus dem Ausland attraktiv zu bleiben. Sollten sie daran festhalten, dürfte ihre Konvergenz reibungslos verlaufen und ihre Währungen werden weiterhin aufwerten (unbeschadet potenzieller kurzfristiger Korrekturen) und so eine ausgezeichnete Kaufgelegenheit für Anleger bieten. Die polnische Volkswirtschaft scheint nun die Früchte beträchtlicher Direktinvestitionen aus dem Ausland zu ernten.
Tatsache ist, dass die Konvergenzländer Europas in Bezug auf Wachstum, fiskalische Dynamik und Nachhaltigkeit der Verschuldung weiterhin besser abschneiden als die alten EU-Länder. Wenn die kurzfristigen Unsicherheiten im Umfeld der EU-Verfassung voll absorbiert sind, wird sich die Konvergenzdynamik fortsetzen.
Insgesamt sind wir davon überzeugt, dass sich für Anleger ausgezeichnete Gelegenheiten bei osteuropäischen Anleihen und Währungen ergeben. Derartige Engagements werden weiterhin für höhere Erträge und eine breitere Risikostreuung in den Portfolios sorgen. Der jüngste Rückschlag an diesen Märkten bietet großartige Kaufgelegenheiten und belegt die Vorteile eines breit gestreuten und aktiv gemanagten Fonds.
Quelle: Schroders
Die Schroders-Gruppe ist eine führende internationale Vermögensverwaltungsgesellschaft, die 1804 gegründet wurde. Schroders verwaltet Anlagen für Pensionsfonds, Regierungsbehörden, Wohltätigkeitsorganisationen, Körperschaften, Familienunternehmen und vermögende Privatpersonen weltweit und ist ein führender Verwalter von Investmentfonds. Schroders bietet Anlagen in allen wichtigen Vermögenskategorien in entwickelten Ländern und Schwellenländern an: Aktien, Schuldtitel, Geldmarktinstrumente, Beteiligungen und Immobilien. Das weltweit verwaltete Vermögen betrug zum 31. März 2005 rund 158,2 Mrd. Euro.
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