Konsumgüterunternehmen machen Innovationssprung
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Zürich (GodmodeTrader.de) - Big Data und Artificial Intelligence (AI) treiben den Umsatz von Konsumgüterunternehmen, amerikanische Unternehmen haben bei Innovationen nach wie vor die Nase vorn und BMW schafft als erster deutscher Autobauer die Gewichtung im weltweiten Innovationsindex. Dies ergibt die aktuelle, halbjährliche Neugewichtung des weltweiten Innovationsindex Nasdaq Singularity Index (NSI), wie Evelyne Pflugi, Partnerin, Mitgründerin und Leiterin der Anlagestrategie bei The Singularity Group, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Der auf Früherkennung von breiten Innovationstrends ausgerichtete NSI filtere und gewichte börsennotierte Unternehmen, die bereits heute nennenswerte Wertschöpfung durch exponentielle Innovation in zwölf definierten Singularity-Sektoren (3D-Druck, Künstliche Intelligenz, Big Data, Bioinformatik, Blockchain, Internet der Dinge, Nanotechnologie, Neurowissenschaft, Erneuerbare Energie, Robotik, Raumfahrt, Virtual Reality) erzielten – über alle Länder, Marktkapitalisierungen und Branchen, heißt es weiter.
„Betrachten wir zunächst die Singularity-Sektoren, so bleibt Big Data der wichtigste Sektor im NSI-Portfolio, begrenzt durch die Obergrenze von maximal 20 Prozent. Der Sektor Internet der Dinge (IoT) wuchs um 3 Prozent (16 auf 19 Prozent) am stärksten. Wesentlicher Treiber sind hier die Umsätze von Telekomunternehmen im Bereich 5G-Technologie, die ein starkes Wachstum aufweisen. Der Trend betrifft aber auch Satellitenunternehmen, die innerhalb von IoT und/oder im Luft-und Raumfahrt-Sektor auftauchen“, so Pflugi.
Am stärksten an Gewichtung im Index verloren hätten die Sektoren 3D-Druck und Erneuerbare Energie um jeweils vier Prozent. Hier hätten sich die Umsätze der zugrundeliegenden Unternehmen vergleichsweise weniger stark entwickelt. Durch relevante Umsätze in den Bereichen Erneuerbare Energien und Robotik habe jüngst auch BMW als erster deutscher Autobauer die Aufnahme in den NSI geschafft. Die geringste Umsatzrelevanz und damit Indexgewichtung bilde im Moment der Singularity Sektor Nanotechnologie. Dieser Bereich stehe zugleich bei uns unter starker Beobachtung, weil man davon ausgehe, dass der nächste große Innovationsschritt in der Materialwirtschaft statt im Software-Bereich stattfinden werde. Sobald hier die ersten Unternehmen nennenswerte Umsatzerfolge mit leichtgewichtigen Materialien erzielten, wolle man frühzeitig am Trend partizipieren, heißt es weiter.
„Übersetzt in die traditionelle Branchenaufteilung zeigt sich: Konsumgüter sind stark in Bewegung. Konsumgüterunternehmen haben ihren Anteil am NSI von sechs auf zehn Prozent gesteigert und sich damit zum viertstärksten Sektor im Innovationsindex entwickelt. Unternehmen wie Pepsi (PEP), Walmart (WMT) und Unilever (ULVR) zeigen einen wachsenden Umsatzanteil durch Innovationen, unter anderem aufgrund der breiteren Implementierung von Big Data und Artificial-Intelligence-Systemen in ihren Geschäftsmodellen. Finanzdienstleister legen, gemessen am Umsatzanteil innovativer Technologien, ebenfalls stetig aber weniger stark (plus ein Prozent) zu. Nachdem die letzten drei Veränderungen in der NSI-Gewichtung auf eine Reduzierung des Technologie-Exposures hindeuteten, zeigt nun wieder ein kleiner Schwenk zurück in die Technologie (von 33 auf 35 Prozent). Dennoch ist dieser Bereich seit Indexauflage um zehn Prozent zurückgegangen, weil der Umsatzanteil in anderen Branchen sich seither stark entwickelte“, so Pflugi.
Nach der jüngsten Neugewichtung im Mai sei das Gewicht der Unternehmen aus Nordamerika (USA und Kanada) wieder leicht gestiegen und belaufe sich auf einen Indexanteil von 55 Prozent. Der Anstieg sei hauptsächlich auf ein höheres Engagement bei größeren US-amerikanischen Konsumgüter- und Industrieunternehmen sowie auf ein höheres Technologieengagement zurückzuführen. Der Anteil deutscher Unternehmen steige stetig seit Auflage des NSI vor anderthalb Jahren. Mit einem Anteil von acht Prozent lägen deutsche Unternehmen nun an zweiter Stelle mit Blick auf die Länderallokation im Innovationsindex, heißt es weiter.
„Trotz der auf kurze Sicht eindeutigen Dominanz amerikanischer Unternehmen bei Innovationen könnten europäische Firmen langfristig die Nase vorn haben. Sobald US-amerikanische ‚old-economy-Unternehmen‘ neue Technologien erfolgreich adaptiert haben, spalten sie die Unternehmenseinheit in der Regel ab und bringen sie an die Börse. Deutsche und europäische Unternehmen dagegen behalten ihre innovativen Umsatzbereiche eher im Unternehmen, was auf lange Sicht ein positiver Wettbewerbsfaktor für Unternehmen diesseits des Atlantiks sein kann“, so Pflugi.
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