Konsolidierung an den Anleihemärkten
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USA: Aufgrund der Flut an Konjunkturdaten und des Verfallstermins am Freitag war das Börsengeschehen auch in dieser Woche von Nervosität und Zurückhaltung geprägt. Das geringer als erwartet ausgefallene US-Handelsbilanzdefizit sorgte zunächst für positive Stimmung, die jedoch durch die geringer ausgefallenen Nettokapitalzuflüsse eingetrübt wurde. Zum 2. Mal in Folge waren die Zuflüsse geringer als das Defizit, was auf eine geringere Bereitschaft des Auslands hindeutet das Defizit zu finanzieren. Positiv fielen die Inflationsdaten aus, sodass die FED in ihrem Bericht zum Schluss kommt, dass die US-Wirtschaft bei moderater Inflation weiterhin expandiert. Marktteilnehmer jedoch trotzdem von einem baldigen Ende des Zinserhöhungszyklus aus. Größere Kurssprünge wurden durch den Nahe seines Höchstkurses notierenden Ölpreises gebremst. Dennoch konnten die US-Börsen deutlich gewinnen.
Europa: Die Übernahme der Hypovereinsbank durch die italienische UniCredito ließ zu Wochenbeginn weitere Fusionsphantasien aufkommen und sorgte so für Kursgewinne bei Finanzwerten. Wenig neue Unternehmensnachrichten und Konjunkturdaten führten, neben dem im Vorfeld des Verfallstags für Optionen und Futures geringen Kaufinteresses, zu einer Fortsetzung der in der vergangenen Woche begonnenen Konsolidierungsphase der europäischen Börsen. Die Erhöhung der Förderquote durch die OPEC hatte keinen Einfluss auf den Ölpreis, der nach schwächer als erwartet ausgefallenen US-Öllagerbeständen sogar weiter Anstieg und so die Börsen belastete. Insgesamt sind nach Ansicht de Analysten die Voraussetzungen einer Fortsetzung des jüngsten Aufwärtstrends jedoch noch weiter gegeben. Die wichtigsten europäischen Indizes schlossen diese Woche nur leicht verändert: DAX +0.38%, FTSE100 +0.71% und CAC40 +0.76%.
Asien: Investoren wurden in dieser Woche durch den deutlich sinkenden Yenkurs zum Kauf von exportorientierten Werten animiert und stützten so den japanischen Aktienmarkt. Die dank der optimistischeren Gewinnerwartungen für die japanische Exportwirtschaft erzielten Kursgewinne wurden jedoch durch den erneuten Anstieg des Ölpreises und der uneinheitlichen Signale der vorgelegten US-Konjunkturdaten begrenzt. Die japanische Regierung spricht erstmals seit langem wieder von einer optimistischeren Einschätzung der japanischen Wirtschaftslage, wovon insbesondere der Bankensektor profitieren konnte. Der Nikkei225-Index konnte daher im Wochenvergleich deutlich zulegen.
Anleihemärkte
Nach den jüngsten Höchstständen an den internationalen Anleihenmärkten erfolgte in dieser Woche die lang erwartete Konsolidierung. Im Mittelpunkt des Interesses standen in dieser Woche Inflationsdaten. Die US-Konjunktur- und Inflationsdaten deuten darauf hin, dass die US-Wirtschaft weiter expandiert und die Inflation eingedämmt ist, sodass man von weiteren Zinsschritten der FED ausgehen kann. Die Anleihenmärkte reagierten darauf mit deutlichen Renditeaufschlägen. Erst gegen Wochenschluss hat nach Ansicht der Analysten ein deutlich schwächer als erwartet ausgefallener Philadelphia-Fed-Index für einen noch größeren Anstieg der Renditen verhindert.
Devisen
Der Euro verlor in dieser Woche erneut gegenüber dem US-Dollar, wobei sich das Tempo jedoch deutlich verlangsamte. Die vorgelegten US-Konjunktur- und Inflationsdaten deuten auf ein schwaches Wachstum bei gezügelter Inflation hin. Die Marktteilnehmer interpretierten dies dahingehend, dass die FED die Zinsen weiter erhöhen wird, wenn auch Licht am Ende des Tunnels sichtbar wird. Das geringer ausgefallene US-Handelsbilanzdefizit wirkte zusätzlich USD-positiv, wenn auch die Nettokapitalzuflüsse zeigen, dass das Ausland das US-Defizit nicht mehr so bereitwillig finanziert. Momentan regieren jedoch die Zinsfront und die EU-Diskussionen, die dem Euro weiter zusetzen sollten.
Quelle: AMIS Asset Management
Die AMIS Asset Management Investment Services AG wurde 1991 gegründet und gehört heute zu den größten privaten und konzernunabhängigen Produktgebern Österreichs. Das verwaltete Vermögen beträgt rund 274 Mio. Euro. Die Anlageprodukte der AMIS AG, aktiv gemanagte Fonds, werden über ein speziell entwickeltes Franchisesystem vertrieben.
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