Konjunktursorgen sind noch nicht verflogen
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Wien (Fonds-Reporter.de) - Die ohnehin niedrigen Erwartungen für eine positive konjunkturelle Entwicklung in den USA sowie deren Auswirkungen auf den Unternehmenssektor sind in den letzten Wochen nicht erfüllt worden. Fallende Häuserpreise, eine nachlassende Dynamik auf dem Arbeitsmarkt sowie steigende Industriekosten bringen die US-Konsumenten in eine prekäre Lage.
"Schwache Wachstumsraten sind für die US-Konjunktur damit weiterhin sehr wahrscheinlich", so Klaus Glaser, CIO (Aktien und Asset Allocation) bei Raiffeisen Capital Management (RCM) in Wien. "Dafür sprechen insbesondere die nach wie vor extrem schwachen Daten für den US-Immobilienmarkt, wobei diese mit früheren Rezessionsphasen konsistent sind. Insgesamt erwarten wir für die US-Wirtschaft für das Gesamtjahr 2008 weiterhin ein reales BIP-Wachstum in der Höhe von 1,3 Prozent", so der Anlageexperte in einem Marktkommentar.
Da Unternehmensgewinne im Konjunkturzyklus gleich- bis nachlaufend seien, erwartet RCM erst in den nächsten Monaten und Quartalen stärkere Auswirkungen auf die Gewinnentwicklung der Unternehmen und rechnet im Verlauf der nächsten Monate mit neuen Tiefständen an den Aktienmärkten. "Auch im Bärenmarkt 2000 bis 2002 konnte der Markt immer wieder kurzfristige Erholungen erreichen, nur um in weiterer Folge wieder in den Abwärtstrend einzuschwenken. Bei mittelfristigen Gegenbewegungen hat sich oft der 200-Tagesschnitt als Widerstand erwiesen. Auch zuletzt ist der Markt an dieser Marke gescheitert", so Glaser.
Auch für den Euroraum geht Raiffeisen Capital Management für 2008 von einer weiteren Abschwächung und einem Wachstum unter Potential von etwa 1,7 Prozent aus. Als Folge der Kapitalmarktturbulenzen und der deutlichen US-Konjunkturabschwächung hätten auch in Europa in fast allen Sektoren in den letzten Monaten negative Gewinnrevisionen beobachtet werden können, wobei das Ausmaß der Revisionen zuletzt deutlich zugenommen habe. "Aus Bewertungssicht können die europäischen Aktienmärkte trotz der negativen Gewinnrevisionen als attraktiv eingestuft werden. Auch wenn wir in den nächsten Monaten mit weiteren negativen Gewinnrevisionen rechnen, spiegeln die aktuellen Bewertungen bereits einen entsprechenden "Gewinnwachstums-Pessimismus' wider", so Glaser.
RCM ist jedoch skeptisch, ob die Korrekturphase bereits abgeschlossen ist. "Die Unternehmensdaten deuten zunehmend darauf hin, dass die konjunkturelle Abschwächung an den Credit-Märkten Spuren hinterlassen wird. Wir sehen daher die nächste Marktbewegung nach der zwischenzeitlichen Erholung erneut nach unten gerichtet. Auf Jahressicht erwarten wir jedoch dass die Zinssenkungen der US-Notenbank sowie verbesserte Konjunkturaussichten den Aktienmärkten Unterstützung bieten werden und damit, trotz einer nachlassenden Gewinndynamik, in Summe Kursgewinne möglich sind", so Glaser.
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