Konjunkturindikatoren gewinnen die Oberhand
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Gleich zu Beginn der vergangenen Woche konnten die Aktienmärkte eine positive Wochenperformance generieren, die dann im weiteren Verlauf nur noch verwaltet wurde. Freundlich reagierten die Märkte noch auf den positiven US-Arbeitsmarktbericht sowie die gestiegenen privaten Einkommen der US-Bürger. Zudem äußerten sich einige US-Notenbanker optimistisch zum Zustand der US-Konjunktur. Die Aktienmärkte in den USA und Europa stiegen über die Woche hinweg um jeweils 1,2%. Deutschland avancierte mit +1,9% erneut zum europäischen Spitzenreiter. Dagegen werden in Japan zunehmend Risse im Aufschwungszenario sichtbar, die sich in Kursabschlägen von -2,3% beim Topix bemerkbar machten. Auf STOXX-Branchenebene litten die Pharmawerte mit -2,7% unter dem Wahlsieg der Demokraten im US-Kongress, weil diese für eine stärkere Regulierung bei den Pharmapreisen stehen. Die konjunkturell günstige Einschätzung spiegelt sich in der Outperformance tendenziell zyklischer Sektoren wie z.B. Chemie (+2,8%); Bau (+2,2%), Travel & Leisure (+2,9%) und Industrie (+2,4%) wider. Zudem profitierten Energiewerte mit +3,1% vom wieder steigenden Ölpreis.
An den Aktienmärkten nehmen die Impulse aus der Unternehmensberichtssaison zunehmend ab. In dieser Woche berichten nur noch wenige wichtige Blue-Chip-Unternehmen wie z.B. Home Depot und Wal-Mart (Dienstag) sowie Dell und Infineon (Donnerstag). Oberhand gewinnen immer mehr die Konjunkturindikatoren, die zuletzt jedoch nicht nur positiv ausgefallen sind. Bislang reagierten die Börsen noch robust auf schwache Daten, die sich allerdings zukünftig nicht häufen dürfen. Zudem setzt sich am Markt die Meinung durch, dass die Fed die Zinsen noch nicht so schnell zu senken braucht wie erhofft, während die Zinsen in Europa sogar zunächst noch weiter steigen dürften. Insofern resultiert ein wesentlicher Teil des Optimismus an den Aktienmärkten aus der unverändert hohen Liquidität und den fehlenden, noch günstiger erscheinenden Anlagealternativen. Aktuell könnte sich ein weiter abschwächender US-Dollar als Sorgenkind für die europäischen Exportwerte erweisen. Insgesamt besteht die Gefahr, dass die Auftriebskräfte an den Aktienmärkten als Folge mangelnder konjunktureller Impulse vorübergehend erlahmen könnten.
Nachdem sich der europäische Rentenmarkt in der vergangenen Woche auf dünner Veröffentlichungsbasis positiv entwickeln konnte, wird in dieser Woche ein zumindest in den USA gefülltes Kalendarium im Vordergrund des Marktgeschehens stehen. Dabei dürften sich die US-Einzelhandelsumsätze durch die im Oktober deutlich geringeren Autoverkäufe und einen nochmals rückläufigen Benzinpreis reduziert haben. Zudem dürfte sich die Industrieproduktion trotz des deutlichen Rückgangs im September im vergangenen Monat nur moderat positiv entwickelt haben. Mit dem Empire State und dem Philadelphia Fed Index werden darüber hinaus die ersten lokalen Frühindikatoren für das Verarbeitende Gewerbe im November veröffentlicht. Beim Philadelphia Fed Index ist mit einer Gegenbewegung zu rechnen, nachdem er im vergangenen Monat erstmals seit April 2003 mit einem negativen Wert gemessen wurde. Bei den Immobiliendaten zum Wochenschluss sollte sich zwar keine erneute Verschärfung der Gesamteinschätzung ergeben, insgesamt dürften die Rahmendaten für den Rentenmarkt damit weiter positiv bleiben, mit leichten Aufschlägen beim Bund-Future auch über 118,50 hinaus. Risiken für den Rentenmarkt stellen die Kernraten der US-Erzeuger- und Verbraucher sowie das FOMC-Protokoll dar.
Quelle: cominvest
Die cominvest Asset Management GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main wurde im Jahr 2002 durch Zusammenlegung der inländischen Asset Management-Aktivitäten der Commerzbank AG gegründet und ist seitdem eine hundertprozentige Tochter der Commerzbank. Aktuell verwaltet sie 55 Milliarden Euro, wovon 44% auf Privatkunden und 56% auf institutionelle Investoren entfallen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf europäischen Aktien- und Rentenfonds.
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