Kommentar
15:43 Uhr, 15.02.2005

Konjunkturerwartungen lassen für die Zukunft hoffen

1. Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland haben sich im Februar zum dritten Mal in Folge auf nunmehr 35,9 Punkte verbessert. Von Bloomberg befragte Volkswirte hatten im Mittel (Median) mit einem Anstieg auf 30,0 Punkte gerechnet, wir prognostizierten eine Zunahme auf 31 Punkte.

2. Auch die Veränderung der Befragtenrelationen ist ermutigend. Seit März 2004 gab es nicht mehr so wenige Befragte (3,8 %), die eine Verschlechterung erwarten. Allerdings sind noch nicht alle in das Lager der Optimisten gewechselt, denn hier erreicht der Anteil (39,7%) in etwa das Niveau der Oktoberumfrage. Der Rest erwartet mit leicht abnehmender Tendenz eine unveränderte konjunkturelle Entwicklung.

3. Erfreulich ist die Tatsache, dass sich die Verbesserung der Konjunkturerwartungen nicht allein auf Deutschland beschränkt, sondern sich auch in allen anderen Ländern wiederfindet. Dies lässt hoffen, dass die Exporttätigkeit in diesem Jahr wieder Fahrt aufnehmen kann. Der unlängst veröffentlichte OECDLeading- Indicator spricht eine ähnliche Sprache, denn er nahm im Dezember zum zweiten Mal in Folge zu.

4. Die Verbesserung der ZEW-Konjunkturerwartungen ist konsistent zur tatsächlichen und prognostizierten Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts. Die Sechs-Monats-Veränderung des (geglätteten) Bruttoinlandsprodukts zeigt deutlich nach oben. Diese Perspektive sollte auch trotz der Schrumpfung der Wirtschaftsleistung in Deutschland im vierten Quartal 2004 mögliche Rezessionsängste vertreiben. So schlecht sich die Vergangenheit auch darstellt, für die Zukunft gibt es berechtigte Hoffnung.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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