Konjunkturelle Fragezeichen
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In der letzten Woche traten die Weltaktienmärkte auf der Stelle. Die europäischen Märkte verzeichneten mit +0,5% leichte Vorteile, jedoch sind darin nicht die späten Freitagsverluste in den USA enthalten. Die USA gaben 0,7% ab. Insgesamt kann die aktuelle Situation als uneinheitlich bezeichnet werden. Am aktuellen Rand häufen sich die Fragezeichen hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung und der Gewinnsituation der Unternehmen. Positive Impulse betreffen Einzelsituationen wie z.B. Infineon, die von der Ankündigung einer Kooperation mit Nokia mit einem Kursanstieg von knapp 9% profitierten. Konjunkturell belasteten US-Immobiliendaten und Aussagen der HSBC-Bank über gestiegene notleidende US-Immobilienkredite. Zuletzt sorgten Kommentare von FED-Mitgliedern für Verunsicherung, dass weitere Zinserhöhungen zur Bekämpfung der Inflation notwendig sein könnten. Zudem hält die EZB an ihrem Zinserhöhungstrend fest. Der MDAX schaffte zwischenzeitlich den Sprung über die psychologisch bedeutende Marke von 10.000 Punkten, konnte dieses Niveau jedoch nicht halten.
Die gute Stimmung an den Aktienmärkten ist der unverändert günstig einzuschätzenden Liquidität zu verdanken. Für nachhaltige Impulse müssten jedoch schnelle Antworten auf die konjunkturellen Fragezeichen gefunden werden. Von Fed-Chef Bernanke werden in seinem Halbjahresbericht vor dem Senat (Mittwoch) und Repräsentantenhaus (Donnerstag) weitere Aufschlüsse über den Zustand der US-Konjunktur erwartet. Inflationssorgen spielten innerhalb der Fed zuletzt immer wieder eine bedeutende Rolle. Dieses Argument wird durch den seit Mitte Januar mittlerweile um gut 20% gestiegenen Ölpreis unterfüttert. Von den Gewinnberichten der Unternehmen dürften keine nachhaltigen positiven Marktimpulse ausgehen. Diese beschränken sich lediglich auf Einzelsituationen. In dieser Woche berichten Depfa (Montag), Bilfinger u. Berger, MLP, UBS (Dienstag), AWD, Commerzbank, DaimlerChrysler, LVMH, Totalfina (Mittwoch), BNP, Credit Suisse, ING (Donnerstag). Ansonsten hat sich an der kurzfristig unsicheren Markteinschätzung der letzten Wochen nichts geändert. Derzeit ähnelt die Situation sehr stark derjenigen im April und Mai letzten Jahres. Letztendlich endete dies in einer empfindlichen Korrektur.
In den USA werden in der laufenden Woche eine Vielzahl von für den Rentenmarkt wichtigen Daten veröffentlicht. Neben den am Mittwoch publizierten, voraussichtlich freundlichen Einzelhandelsumsätzen, werden vor allem die Rede und die tendenziell positiven FED-Konjunkturprognosen von Notenbankchef Bernanke erwartet. Am Donnerstag werden die Frühindikatoren des Philadelphia Fed und des Empire Manufacturing Indikators Aussagen über die zukünftige Wirtschaftsentwicklung ermöglichen. Die Woche abschließen werden am Freitag sowohl Daten zum US-Immobiliensektor als auch das Konsumentenvertrauen der Universität Michigan. Die größte Beachtung für den Euroraum dürfte am Dienstag dem ZEW-Indikator für Deutschland zukommen, den comnivest besser als der Konsens erwartet. Zusätzlich werden Schätzungen für das Wirtschaftswachstum des Eurolandes im vierten Quartal 2006 publiziert, das ca. 0,5% über dem vierten Quartal 2005 liegen dürfte. Den Bund-Future sehen wir zu Wochenanfang schwächer, zum Ende der Woche jedoch wieder leicht steigend bei geringen Schwankungen mit Schlusskursen um die 115,00.
Quelle: cominvest
Die cominvest Asset Management GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main wurde im Jahr 2002 durch Zusammenlegung der inländischen Asset Management-Aktivitäten der Commerzbank AG gegründet und ist seitdem eine hundertprozentige Tochter der Commerzbank. Aktuell verwaltet sie 55 Milliarden Euro, wovon 44% auf Privatkunden und 56% auf institutionelle Investoren entfallen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf europäischen Aktien- und Rentenfonds.
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