Kommentar
13:59 Uhr, 11.06.2004

Konjunkturdaten treiben die Kurse an

USA: Die am Freitag veröffentlichten Arbeitsmarktdaten, die zum dritten Mal in Folge einen Beschäftigungszuwachs auf breiter Basis in allen Branchen zeigten, und der aufgrund der OPEC-Entscheidung weiter gesunkene Ölpreis unterstützten zu Wochenbeginn die Märkte.Nach Einschätzung vieler Experten ist jedoch weniger die OPEC, als vielmehr die Krisenlage im Nahen Osten, Lieferengpässe, sowie Hedge-Fonds für den hohen Ölpreis verantwortlich. Dennoch dürften einige Spekulanten durch den, seit der OPEC-Verlautbarung ca. 15 %igen Einbruch im Ölpreis, deutlich gelitten haben, so dass wir von einer Stabilisierung um 38 USD/Barrel kurzfristig und einer Abkühlung mittelfristig ausgehen.Die Lage der Aktienmärkte dürfte nicht nur aufgrund dieses Umstandes als positiv zu bewerten sein. Wir behalten unsere Einschätzung weiterhin steigender Notierungen bei und würden etwaige Rückschläge zum Positionsaufbau nutzen.Aufgrund des Todes von Ex-Präsident Ronald Reagan wurde für Freitag ein Staatstrauertag angesetzt. Die US-Handelsplätze bleiben in Folge geschlossen und wir schließen uns der Ehrung eines der bedeutendsten Präsidenten der USA an.

Europa: Die weitere Entspannung beim Ölpreis, die guten US-Arbeitsmarktdaten, die stärker als erwartet gestiegenen Industrieaufträge und die deutlich gestiegene Konsumgüternachfrage in Deutschland haben am Freitag die europäischen Märkte angetrieben und deutlich im Plus schließen lassen. Trotz mittelfristig guter Konjunktur- und Unternehmensdaten bleiben die Investoren nervös und sehen in den besser als erwarteten Arbeitsmarktdaten für Deutschland aufgrund des geringen Wirtschaftswachstums weiterhin eine angespannte Situation am Arbeitsmarkt. Obwohl Terrorangst und Ölpreis nicht gänzlich aus dem Blickfeld verschwinden werden, scheinen die jüngsten OPEC-Maßnahmen zu greifen, so dass hier kaum noch Störfeuer zu erwarten ist. Zusätzlich wird der Ölpreisanstieg durch den starken EURO abgefedert. Der DAX wird möglicherweise in diesem Umfeld die psychologische 4000er Marke durchbrechen und über die ganze Woche halten. Im Wochenvergleich konnten alle europäischen Börsen zum Teil deutliche Zugewinne verzeichnen: FTSE100 +1.14%, CAC40 +1.56%, DAX +2.67%. Im Einklang mit den US-Märkten, sollten auch europäische Titel weiterhin positiv auffallen können.

Asien: Wieder einmal erwies sich der Kanbuto-Cho als vorderster Handelsplatz der Anlagewelt. Bereits zu Wochenbeginn konnten auf Basis eines über den Erwartungen ausgefallenen BIP Wachstums und der überraschend hohen Anzahl von Maschinenaufträgen, deutliche Kursaufschläge erzielt werden. Der geringere Rückgang der Importpreise, sowie konstanter Optimismus über den künftigen Konjunkturausblick in der ECO Watchers Umfrage, erlaubten den Markt gegen Ende der Woche sogar noch zuzulegen. Wir können vor dem Hintergrund weiterhin guter ökonomischer Rahmendaten und eines optimistischen Marktumfeldes unsere Einschätzung weiterhin positiver Kursentwicklung nur beibehalten.

Anleihemärkte & Währungen:

Nachdem der Arbeitsmarkt deutliche und dauerhafte Lebenszeichen von sich gegeben hat, versucht nun die Federal Reserve die Aufmerksamkeit des Marktes auf Inflationsaussichten zu lenken. Dies konnte auch aus Auftritten von FED-Offiziellen abgeleitet werden. Der Hintergrund dieses Schwenks dürfte darin liegen, dass Chairman Greenspan über eine gar zu frühe Zinserhöhung nicht glücklich wäre, sich jedoch nicht dem Vorwurf aussetzten will, die FED wäre unberechenbar. So wird nun eine Verzögerungsaktion nach der anderen gestartet, um nicht wie vom Markt erwartet, die Leitzinsen im Sommer und damit vor der Präsidentschaftswahl erhöhen zu müssen. In dieser Situation schielt der Markt nun eifrig auf Preisindizes aller Art. Diese Woche war es der ansonsten gemäßigt bedeutungsvolle Importpreisindex, der den Markt ein wenig belastete. Wir gehen jedoch weiterhin von keiner Zinserhöhung in den Sommermonaten aus und erwarten dementsprechend eine Beruhigung am Zinsmarkt.

Trotz des Zinsschrittes der Bank of England am vergangenen Donnerstag konnten die europäischen Währungen ihre erreichten luftigen Höhen um z.B. 1,24 EUR/USD nicht halten. Deutliche Einbrüche folgten auf Kommentare der EZB bezüglich der möglichen Auswirkungen eines weiterhin starken Ölpreises auf die europäische Konjunktur. Wir sind diesbezüglich jedoch anderer Meinung, so dass wir weiterhin von festeren EURO Kursen ausgehen. Die fehlende, aber vom Markt erwartete Zinsanhebung der FED dürfte dieser Einschätzung entgegenkommen.Der Kurs von 1.24 USD/EUR erwies sich jedoch als für den ersten Anlauf formidable Marke, so dass wir weitere Kurssteigerungen derzeit bis auf 1,24 begrenzt sehen.

Quelle: AMIS Asset Management

Die AMIS Asset Management Investment Services AG wurde 1991 gegründet und gehört heute zu den größten privaten und konzernunabhängigen Produktgebern Österreichs. Das verwaltete Vermögen beträgt rund 274 Mio. Euro. Die Anlageprodukte der AMIS AG, aktiv gemanagte Fonds, werden über ein speziell entwickeltes Franchisesystem vertrieben.

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