Konjunkturdaten deuten Abkühlung an
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USA: Der starke Rückgang der vorauseilenden Indikatoren zur Industrieproduktion (Philadelphia Fed, Empire State), sowie eine merkliche Abkühlung der "leading Indicators" (die Serie bildet das zu erwartende Wirtschaftswachstum in sechs Monaten ab) konnten den Markt in dieser Woche kaum belasten. Unterstützt durch leicht positive Entwicklungen am Arbeitsmarkt und eine nach wie vor zurückhaltend agierende FED war der Handel die Woche über im Bann des "3-fachen Hexen-Sabbats" - dem Verfall von Optionen und Futures auf Indices und Aktien - am Freitag. Aufgrund der Zahl der offenen Kontrakte im S&P Index Bereich ließen sich zwei markante Punkte ableiten (1110, 1125), von denen der höhere offenbar den Sieg davontrug. Ein Überschreiten der Marke von 1125 könnte kurzfristig zu steigenden Notierungen führen, insgesamt sehen wir sich den Markt jedoch setzten.
Europa: Die Konjunkturdaten in Euro-Land - allen voran die ZEW Konjunkturerwartungsumfrage - deuteten auf eine Abkühlung des Wachstumspotentials hin und dämpften so optimistischere Erwartungen zu einem deutlicheren Konjunkturaufschwung. In diesem Umfeld setzte sich der DAX mit einem Verlust von ca. -2% erneut an die Spitze des europäischen Konzerts, gefolgt von CAC40 (-1.55%) und dem etwas robusteren FTSE100 (-1.06%). Wir erachten die abgelaufene Handelswoche als Konsolidierung der teilweise sehr starken Kursverluste der Vor-Woche und erwarten im Einklang mit dieser Einschätzung weiterhin tiefere Notierungen.
Asien: In einer durch ökonomische Daten weitgehend unbeeinflussten Handelswoche konnte der Nikkei unsere Erwartungen erfüllen und entgegen der Tendenz der übrigen Kapitalmärkte positiv entwickeln. Offenbar konnten die Interventionen der Bank of Japan im YEN/USD Markt den größten Druck von Exporteuren fernhalten, sodass hier gute Ergebnisse zum Jahresabschluss am 31.03. zu erwarten stehen. Dazu treten deutlich Anzeichen, dass ausländische Investoren Japan und Asien insgesamt wieder entdeckt haben. Obwohl wir die Möglichkeit eines erneuten Tests der Marke von 11.000 in der kommenden Woche nicht ausschließen können, behalten wir unsere positive Einschätzung des jap. Aktienmarktes bei.
Anleihemärkte & Währungen:
Laut Umfragen unter institutionellen Anlegern erachten 75% die derzeitigen Rendite-Stände als wesentlich übertrieben und so verwundert es nicht, dass bei Erreichen des tiefsten Rendite Niveaus seit der Deflationsangst Mitte letzten Jahres nun doch einige Anleger den Verkaufs-Button gefunden haben. Belastend waren auch Äußerungen Seitens Japans die Deviseninterventionspolitik nicht "unendlich" fortzusetzen - was einen Einbruch bei der Nachfrage nach US Zinstitel nach sich zöge. Ein stärkeres Absinken der Notierungen verhinderte die nach wie vor sehr abwartende Haltung der US-Notenbank in ihrem Statement zur Sitzung des für die Gestaltung der Zinspolitik zuständigen Offenmarktausschusses. Am Markt setzt sich nun immer mehr die Meinung durch, dass vor 2005 wohl keine Zinsanhebung mehr zu erwarten steht.In Absenz eines Wiederaufflammens von Deflationssorgen erachten wir jedoch das erreichte Renditeniveau - wie schon letzte Woche geäußert - als zu niedrig. Ein Kursrückgang ist folglich wahrscheinlich.
In einem Umfeld einer Vielzahl an widersprüchlichen Datenpunkten konnte sich das USD/EUR-Verhältnis nicht zu einer Richtungsentscheidung durchringen. Zwar waren Kurse um 1.24 erneut gute Verkaufs-gelegenheiten, doch blieben alle Versuche die Marke von 1.22 zu durchbrechen fruchtlos. Das Ende dieser eingeschlagenen Pendelbewegung ist schwer abzuschätzen, die Dynamik der Ausscher-Bewegung sollte jedoch stark ausgeprägt sein und für Kurse bei 1.26 (Ausbruch nach oben )bzw. 1.20 (Ausbruch nach unten) sorgen. Aus längerfristiger Sicht sollten sich Kurse um 1.20 als günstiger Einstieg für EUR-Neu-Positionen erweisen.
Quelle: AMIS Asset Management
Die AMIS Asset Management Investment Services AG wurde 1991 gegründet und gehört heute zu den größten privaten und konzenunabhängigen Produktgebern Österreichs. Das verwaltete Vermögen beträgt rund 274 Mio. Euro. Die Anlageprodukte der AMIS AG, aktiv gemanagte Fonds, werden über ein speziell entwickeltes Franchisesystem vertrieben.
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