Konjunkturausblick verheißt Gutes für Aktien
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“Die schnelle Erholung der Finanzmärkte von den Ende Februar und Anfang März erlittenen Kurseinbrüchen und ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber den Turbulenzen an den Kreditmärkten zeugen für die zugrundeliegende Robustheit der Weltwirtschaft”, sagt John Greenwood, Chefvolkswirt von INVESCO, in seiner jüngsten vierteljährlichen Wirtschaftsprognose.
Der Bericht, der noch vor den Marktturbulenzen der vergangenen Woche verfasst wurde, betont vor allem, dass die aktuelle Expansion dauerhaft sein dürfte und die Aktienkurse daher auch mittelfristig auf ähnlichen Niveaus verharren sollten. Die durch die Probleme am US-Hypothekenmarkt ausgelösten Turbulenzen an den Kreditmärkten haben in der vergangenen Woche auch auf die Aktienmärkte durchgeschlagen. Nach Auffassung von Greenwood sollten die Schwierigkeiten an den Kreditmärkten jedoch überwiegend auf den Finanzsektor beschränkt bleiben (besicherte Kreditinstrumente, Investmentbanken, LBOs und Hedgefonds usw., vor allem bei hoher Verschuldung) und dürften den Wirtschaftsaufschwung insgesamt wohl kaum gefährden. Dies impliziert, dass der aktuelle Aktienkursrückgang von kurzer Dauer sein dürfte.
Greenwood nennt den anhaltend kräftigen Anstieg der Unternehmensgewinne sowie die positivere Einstellung der Investoren zu den Aussichten für die US-Wirtschaft als wichtigste Gründe für die anhaltende Stärke der weltweiten Aktienmärkte. “Die zuvor weit verbreiteten Bedenken über ein Abrutschen der US-Wirtschaft in eine Rezession haben sich aufgelöst, und das Risiko einer Rezession in anderen Teilen der Welt ist aktuell zu vernachlässigen. Unter den bedeutendsten globalen Volkswirtschaften besteht allein in Großbritannien ein erhebliches Risiko einer konjunkturellen Verlangsamung im kommenden Jahr, falls die britische Notenbank ihre Geldpolitik weiter verschärfen sollte”, erklärt Greenwood in seinem Report.
Trotz der fortgesetzten Probleme am US-Markt für zweitklassige Hypothekenkredite und ihrer Auswirkungen auf die Kreditmärkte sieht der Chefvolkswirt von INVESCO eindeutige Anzeichen dafür, dass es sich bei der konjunkturellen Abkühlung in den USA im ersten Quartal 2007 lediglich um eine kurzfristige Wachstumsdelle handelte. “Während sich die US-Wirtschaft von ihrer mittzyklischen Korrektur erholt, verzeichnen die meisten Regionen der Welt – insbesondere Europa, China, Ostasien ohne Japan, Indien und die meisten anderen Schwellenländer – weiterhin kräftige Wachstumsraten bei geringem Inflationsdruck”, so Greenwood.
“In den meisten Ländern legen die Unternehmensgewinne weiterhin zu, wenn auch langsamer, und die KGVs sind von einem relativ niedrigen Niveau aus gestiegen” schreibt Greenwood. Damit seien die Gewinnrenditen von Aktien (das Gegenstück zum KGV) in den meisten Ländern weiterhin attraktiv, insbesondere im Vergleich mit den Zinsrenditen, die sich weiterhin in der Nähe historischer Tiefststände bewegen. Je weiter fortgeschritten der Konjunkturzyklus, desto höher die Verschuldung im Finanz- und Unternehmensbereich, betont Greenwood – und dementsprechend das Inflationsrisiko. “Eine derartige Phase der synchronisierten globalen Expansion hat es seit dem Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems in den frühen 1970er Jahren nur selten gegeben“, sagt er. Dies bringe auch eine höhere Anfälligkeit für Rohstoff- oder Kurspreisblasen sowie einen höheren Inflationsdruck mit sich.
“Zusammengenommen verheißen diese Faktoren nichts Gutes für Rentenmarktinvestments. Dahingegen sollten Aktienanleger bis zum Ende des aktuellen Expansionszyklus positive Renditen einfahren, auch wenn die Volatilität zunehmen dürfte und die Erträge geringer ausfallen könnten als in früheren Zyklusphasen”, so das Fazit des Chefvolkswirts von INVESCO.
Quelle: Invesco
INVESCO zählt als Teil der AMVESCAP Gruppe zu den führenden Asset Managern weltweit. Zusammen mit den Schwesterunternehmen verwaltet INVESCO weltweit über 490 Milliarden Euro (Stand: 31.5.2007). Über 5.000 Mitarbeiter, darunter rund 500 Investmentspezialisten, sind in 19 Ländern im Einsatz.
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