Konjunktur trotz Wachstumspause weiter im Aufwind
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"Obwohl das Wirtschaftswachstum in Deutschland Ende letzten Jahres eine unerwartete Pause eingelegt hat, müssen die Hoffnungen auf einen Konjunkturaufschwung nicht aufgegeben werden". Dies sagte Prof. Dr. Manfred Weber, geschäftsführender Vorstand vom Bundesverband deutscher Banken, anlässlich der Vorstellung des Konjunkturberichts für den Monat Februar. "Die weiterhin dynamische Entwicklung der Weltwirtschaft, im Trend steigende Auftragseingänge und die allmähliche Stabilisierung am Arbeitsmarkt lassen auf Sicht eine gute Konjunktur erwarten", so Webers optimistische Prognose.
Die günstigen Aussichten dürften aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass in Deutschland eine schwierige Reformagenda abzuarbeiten bleibe. Ganz oben auf dieser Agenda stehe weiter das Problem der zu hohen Sozialversicherungsbeiträge. Weber erinnerte daran, dass vor allem Einsparungen im sozialen Sicherungssystem notwendig seien. "Die geplante Anhebung des Renteneintrittsalters ist deshalb ein richtiger und wichtiger Schritt. Er sollte nicht durch Ausnahmen oder eine Verwässerung der Bedingungen von Erwerbsunfähigkeitsrenten konterkariert werden. Als nächstes sind noch in diesem Jahr tragfähige Konzepte für die Umgestaltung der Kranken- und Pflegeversicherung zu entwickeln" forderte Weber. Um positive Beschäftigungseffekte zu erzielen, müssten in diesen Versicherungszweigen die Beiträge von den Löhnen abgekoppelt werden.
Die an den Geldmärkten für den kommenden Monat bereits eingepreiste Leitzinserhöhung der Europäischen Zentralbank um 25 Basispunkte bedeutet nach Webers Einschätzung für die Konjunkturentwicklung im Euro-Raum aus heutiger Sicht kein Risiko, zumal die europäischen Währungshüter damit die Inflationserwartungen niedrig hielten. "Vor jeder weiteren zinspolitischen Straffung sollten aber weiterhin sehr genau die jeweiligen Rahmenbedingungen geprüft werden", erklärt Weber. "So bestehen durchaus gute Chancen, dass die Inflationsrate im Euro-Raum in der zweiten Jahreshälfte wieder deutlich unter die 2 %-Marke sinkt. Das lässt ein behutsames Vorgehen der Europäischen Zentralbank ratsam erscheinen".
Quelle: Fonds-Reporter.de
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