Kommentar
14:01 Uhr, 31.05.2007

Konjunktur hält Arbeitsmarkt in der Spur

1. Die konjunkturelle Entwicklung beflügelt weiter den deutschen Arbeitsmarkt. Im Mai wurden 3,806 Millionen registrierte Arbeitslose gezählt, der niedrigste Stand seit November 2001. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr betrug 732 Tausend und gegenüber dem Vormonat 161 Tausend Personen. Der Vormonatsrückgang liegt in etwa auf dem Niveau des Mai-Durchschnitts der Jahre 2003 bis 2005 (-157 Tausend). Der Unterschied liegt aber darin, dass in den Vorjahren die Winterarbeitslosigkeit wesentlich höher lag als im Winter 2006/07. In diesem Jahr wirkt sich vor allem die gute Wirtschaftsentwicklung aus und treibt die Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt an. Gerade der diesjährige milde Winter übt einen stark verzerrenden Einfluss auf das Saisonbereinigungsverfahren aus und begründet damit zu einem guten Teil den Anstieg der saisonbereinigten Arbeitslosenzahl im Mai um drei Tausend Personen.

Der Aufschwung am Arbeitsmarkt bleibt intakt, die Auftragsbücher der Unternehmen sind gut gefüllt und das Vertrauen in eine weiter prosperierende Wirtschaft ist Balsam für die Wunden am Arbeitsmarkt. Inwieweit sich die Tarifabschlüsse auf das Einstellungsverhalten der Unternehmen durchschlagen ist noch nicht bezifferbar. Die Lohnstückkosten für die Gesamtwirtschaft waren im ersten Quartal noch mit negativen Veränderungsraten versehen, das dürfte sich im Laufe des Jahres jedoch umkehren. Hier liegt die Gefahr auf der Seite der geringer qualifizierten Arbeitskräfte. Arbeitslose mit höherer Qualifikation, die Arbeitslosengeld I beziehen, finden zumeist schneller eine Anstellung als Arbeitslose mit ALG II.

2. Die Arbeitslosenquote wurde für den Mai nicht saisonbereinigt mit 9,1 % (nach 9,5 % im April) gemeldet, saisonbereinigt blieb sie mit 9,2 % unverändert.

3. Der Aufbau von Erwerbstätigkeit setzt sich fort. Die heute für April gemeldeten Daten zur Erwerbstätigkeit stützen den von der Bundesanstalt für Arbeit ermittelten BA-X (BA-Stellenindex). Die Erwerbstätigkeit hat saisonbereinigt im April um 13 Tausend Personen auf 39,51 Millionen zugelegt. Nicht saisonbereinigt gab es einen Anstieg um 539 Tausend auf 39,28 Millionen Personen. Für den Monat Mai signalisiert der BA-X eine weitere Ausweitung der Erwerbstätigkeit.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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