Kompetente Manager können im Jahr des Tigers ihre Sporen verdienen
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Angesichts des bald anbrechenden Jahres des Tigers ist es passend, dass die Anleger China mit derselben Hochachtung und Angst begegnen, wie diesem schwer greifbaren Tier. Respekt besteht vor allem gegenüber dem starken Wirtschaftswachstum Chinas, das die Gewinne in unterschiedlichsten Märkten und Branchen beflügeln kann. Gleichzeitig ist China aber auch der Vorreiter bei den bald weltweit zu erwartenden restriktiven Maßnahmen, und so personifizieren die chinesischen Verantwortlichen derzeit die Angst vor politischen Fehlentscheidungen, die die Märkte dieses Jahr vermutlich heimsuchen wird.
Nach Ansicht von Threadneedle ist die Reaktion des Marktes Ausdruck dieser Angst. Gigi Chan, Managerin des Threadneedle China Opportunities Fund, sagt: „Die chinesischen Behörden nehmen einige der 2009 eingeführten Stützungsmaßnahmen zurück. Sie verhalten sich vernünftig und präventiv, um einerseits das Wachstum in Gang zu halten sowie die Inflation zu kontrollieren und andererseits das Wachstum wieder mit dem Konsum und den Investitionen in Einklang zu bringen. Eine ausgeglichene und langfristig stabile chinesische Wirtschaft ist im Interesse aller globalen Anleger. Doch die Märkte befürchten, dass die politisch Verantwortlichen in China die Zügel zu stark anziehen und damit das chinesische Wirtschaftswachstum sowie die chinesische Nachfrage nach weltweit produzierten Gütern und Rohstoffen beeinträchtigen.“
Bei ihren Anstrengungen, das Wachstum stärker auf den Binnenkonsum auszurichten, können die chinesischen Verantwortlichen unter anderem auf die Wechselkurspolitik zurückgreifen. Chan erwartet, dass die Politik des Renminbi im Jahr des Tigers zunehmend im Mittelpunkt steht.
„Die chinesische Währung muss aufwerten, und wir gehen auf jeden Fall davon aus, dass der chinesische Renminbi dieses Jahr gegenüber dem US-Dollar zulegen wird", sagt sie. „Allerdings erwarten wir keine massive einmalige Erhöhung. Ein solcher Schritt würde den Arbeitsmarkt stark treffen, weil viele exportorientierte Firmen, die nur geringe Margen generieren, über Nacht schließen müssten." Stattdessen erwartet Chan eine langsame und stetige Aufwertung. „Auf diese Weise", so die Managerin, „können die Unternehmen ihre Kostenbasis nach und nach anpassen und wettbewerbsfähig bleiben."
Chan, die den China Opportunities Fund seit seiner Auflegung im März 2007 verwaltet, konnte bereits einen Anstieg des Konsums als Anteil am chinesischen Bruttoinlandsprodukt erkennen, und der Fonds hat von diesem Trend profitiert. „Wir haben mit guten Ergebnissen in Bereiche wie beispielsweise den Einzelhandel, Luxusgüter und Finanzdienstleister investiert", erklärt sie. „In dem Maße, wie sich das Konsumklima entfaltet und auf höherem Niveau etabliert, sehen wir in diesen und weiteren Branchen gute Anlagechancen."
Allerdings sind Anlagen in China nach Ansicht von Gigi Chan keineswegs auf den Binnenkonsum beschränkt: „Das Portfolio investiert in unterschiedlichste Themen. So halten wir aktuell beispielsweise Engagements, die von der Urbanisierung, den Infrastrukturausgaben, der Deregulierung oder der Etablierung chinesischer Firmen als echte globale Branchenführer profitieren sollten."
Diese breit gestreuten Anlagechancen zeigen, dass Investitionen in China langfristig attraktiv sind. Gleichzeitig sieht Chan aber auch kurzfristige Risiken. „Infolge der massiven geldpolitischen Konjunkturspritzen des vergangenen Jahres könnte die Inflation zum Problem werden, und es ist durchaus denkbar, dass die Inflationsraten in den kommenden Monaten aufgrund der Lebensmittel- und Energiepreise zulegen. Das gilt angesichts des niedrigen Basiseffekts des vergangenen Jahres nur umso mehr. Vermutlich steigt die Inflation nur moderat, weil sich die Teuerungsrate außerhalb des Lebensmittelsektors wegen des anhaltenden Überangebots im produzierenden Gewerbe wohl in Grenzen hält. Dennoch besteht das Risiko einer höheren Inflation, das wir genau überwachen, denn möglicherweise unternimmt die Regierung bei einer Ausweitung des Problems weitere Gegenmaßnahmen.
Da der Markt nicht erkennen kann, ob und welche Geldpolitik uns bevorsteht, ist dieses Jahr mit zeitweiliger Volatilität zu rechnen. Im vergangenen Jahr profitierten viele Fonds von den Mittelzuflüssen nach China. Dieses Jahr beruhen die Fondsrenditen meines Erachtens nach vor allem auf erfolgreicher Aktienselektion, und gut geführte Fonds sollten aus ihren chinesischen Anlagen hohe langfristige Erträge erzielen."
Quelle: Threadneedle
Die im Jahr 1994 gegründete Fondsgesellschaft Threadneedle gehört zu den führenden Investmentgesellschaften in Europa. Das Unternehmen verwaltet 64,1 Milliarden Euro und bietet Investmentlösungen für institutionelle Investoren und Privatanleger (Stand: 30.09.2009). Die Investmentexpertise von Threadneedle umfasst alle Regionen und bedeutenden Anlageklassen von Aktien und Anleihen bis hin zu Immobilien und alternativen Investments. Bei Threadneedle arbeiten mehr als 500 Mitarbeiter an 12 Standorten (Großbritannien, Deutschland, Österreich, Frankreich, Schweiz, Niederlande, Schweden, Dänemark, Spanien, Italien, Singapore und Hong Kong).
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