Fundamentale Nachricht
12:08 Uhr, 04.12.2015

Kommt Japan mit einem blauen Auge davon?

Eine Rezession, die gar keine war? Ökonomen zufolge könnte Japan im 3. Quartal wegen der stark angewachsenen Kapitalausgaben der Unternehmen doch nicht geschrumpft sein. Auch im laufenden Quartal zeigen die Indikatoren nach oben.

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Tokio (Godmode-Trader.de) - Die Stimmung unter Japans Verbrauchern ist gut. Dies signalisiert der Verbrauchervertrauensindex, der im November auf 426 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit zwei Jahren kletterte. Die Daten teilte die japanische Statistikbehörde ESRI am Freitag in Tokio mit. Im Oktober hatte der Wert bei 41,5 Punkten gelegen.

An den gestiegenen Werten zum Verbrauchervertrauen dürfte auch die gute Lohnentwicklung ihren Anteil haben. So sind in der zweitgrößten asiatischen Volkswirtschaft die Löhne im Oktober um 0,7 Prozent zum Vorjahr nach oben gegangen, während Ökonomen nur mit einem Zuwachs und 0,5 Prozent gerechnet hatte. Allerdings wurde die Wachstumsrate des Vormonats von plus 0,6 auf plus 0,4 Prozent nach unten korrigiert. Trotz des stärker als erwarteten Oktober-Werts ist das Lohnwachstum in Japan dieses Jahr angesichts der hohen Unternehmensgewinne und des knappen Arbeitsmarkts aber insgesamt betrachtet noch nicht befriedigend. Die Bank of Japan verbindet mit höheren Löhnen auch die Hoffnung, dass diese die dahinsiechende Inflation anheizen.

Die jüngsten Daten zur Industrieproduktion und zu den Umsätzen im Einzelhandel zeichnen aber ein grundsätzlich robustes Bild der japanischen Volkswirtschaft. Ökonomen sind sich auch nicht mehr sicher, ob die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal - wie in der Erstschätzung ermittelt - wirklich geschrumpft ist. Laut den jüngsten Daten des Wirtschaftsministeriums sprangen die Kapitalausgaben der japanischen Firmen im Zeitraum Juli und September um 11,2 Prozent zum gleichen Zeitraum des Vorjahres unerwartet kräftig an. Im zweiten Quartal hatten die Firmen 5,6 Prozent mehr investiert. Die Ökonomen von Barclays schlossen daraus, dass die negative Wachstumsrate von 0,2 Prozent im abgelaufenen Quartal in der Zweitschätzung auf einen positiven Wert revidiert werden dürfte. Dies würde bedeuten, dass Japan im Halbjahr zwischen April und September nicht in einer technischen Rezession gesteckt hätte.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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