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12:25 Uhr, 14.07.2003

Kommentar: Emerging Markets - Hohe Liquidität

Externe Quelle :

Originalkommentar der DWS

Emerging Markets - Hohe Liquidität

Auch für Emerging Markets-Aktien war der Juni ein guter Monat; laut MSCI EM Free-Index lag die Wertsteigerung auf Euro-Basis bei 4,6 Prozent. Besonders gut liefen nach dem Abklingen der SARS-Ängste asiatische Werte wie die taiwanesischen Technologieunternehmen Asustek Computer und Compal Electronics. In Thailand setzte sich die wirtschaftliche Erholung fort, was zusätzliche Auslandsmittel anzog. Die koreanischen Unternehmen Samsung Electronics und LG Electronics profitierten als Weltmarktführer von dem großen Wachstumspotenzial des Zukunftsmarktes für TV-Flachbildschirme.

In China ist die Liquidität auf Grund des starken Exportwachstums und der umfangreichen ausländischen Direktinvestitionen sehr hoch, zumal die Zentralbank die Devisen nicht durch Interventionen vom Markt nimmt. Die Devisenreserven haben längst die Marke von 300 Mrd. US-Dollar überschritten. Zahlreich Aktien klettern von einem Hoch zum nächsten. Besonders gut haben sich Ölwerte, Aktien von Straßenbetreibern und Automobiltitel präsentiert. Kurstreibend für die Hong Kong-Aktien wirkte auch das Gerücht, wonach die chinesische Regierung so genannten Qualified Domestic Institutional Investors (QDII) den Erwerb von in der ehemaligen britischen Kronkolonie notierten Titeln erlauben will.

Kursabschläge waren im Juni dagegen auf den osteuropäischen Aktienmärkten zu verzeichnen; der CECE-Index verlor 4 Prozent. Im Fokus der Investoren standen die Schwäche des ungarischen Forints sowie die zweimalige Zinserhöhung durch die ungarische Nationalbank um insgesamt 300 Basispunkte. Recht stabil zeigte sich in einem schwachen Marktumfeld (BUX-Index minus 12,5 Prozent) der währungssensitive Pharmawert Gedeon Richter (plus 0,2 Prozent). Der polnische WIG20-Index erhielt positive Impulse vom Technologiebereich und stieg um 3,1 Prozent. Die russische Börse legte um 11 Prozent zu, beflügelt vor allem von Norlisk Nickel (plus 27,4 Prozent), nachdem das Unternehmen von den Behörden die Erlaubnis zur Übernahme von Stillwater Mining erhalten hatte. Nach der Vorlage guter Quartalszahlen mit einem nahezu verdreifachten Nettogewinn stieg die Aktie des Ölriesen Lukoil um 13,2 Prozent.

Nach dem Renditeanstieg in den USA sind Emerging Markets-Anleihen Ende Juni unter Druck geraten, auf Monatsbasis notiert der Index aber unverändert. Die europäischen und amerikanischen High Yield-Indizes schlossen mit plus 2 Prozent bzw. plus 2,9 Prozent wiederum positiv. Der High Yield-Markt hat sich seit Jahresbeginn um ca. 280 Basispunkt eingeengt und handelt in den USA um rund 480 Basispunkte über Staatsanleihen. Unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Situation in den USA ist der Markt damit unserer Meinung nach fair bewertet.

Der weiterhin freundliche Corporate Bond-Markt war von einer verstärkten Emissionstätigkeit vor allem von Versorgungsunternehmen geprägt. Bedeutender war allerdings die Multitranchen-Währungsemission von General Motors zur Finanzierung des Pensionsdefizits (mehr als 15 Mrd. US-Dollar), die vom Markt sehr gut aufgenommen worden ist.

Quelle: DWS

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