Nach monatelangen Verhandlungen hat die Kohlekommission eine Einigung erzielt. Damit rückt neben der RWE-Aktie auch der geplante Deal zwischen E.ON und RWE wieder in den Fokus der Investoren.
„Das ist ein historischer Kraftakt gewesen“, sagte Ronald Pofalla (CDU), einer der vier Vorsitzenden der Kohlekommission, nach der Einigung. Demnach soll spätestens im Jahr 2038 das letzte Kohlekraftwerk vom Netz gehen. Als schneller Einstieg in den Ausstieg sollen bis 2022 sieben Gigawatt (GW) Kohlekapazität vom Netz genommen werden, davon drei GW Braunkohle, die besonders umweltschädlich ist.
Der Kompromiss hat erhebliche Auswirkungen auf RWE, ist der Konzern doch Deutschlands größter Braunkohle-Verstromer mit mehreren Tagebauen und Kraftwerken im Rheinland. Vorstandschef Rolf Martin Schmitz kann zwar noch nicht sagen wie viele Mitarbeiter von einem Personalabbau betroffen sein würden. „Aber ich rechne mit einem signifikanten Abbau bereits bis 2023, der weit über die bisherigen Planungen und das durch normale Fluktuation mögliche hinaus geht“, sagte Schmitz.
Dennoch waren viele Investoren von RWE nach der Bekanntgabe des Kompromisses erleichtert, hatten viele doch mit einem früheren Abschaltdatum gerechnet, was gerade bei RWE zu hohen Belastungen geführt hätte. Allerdings müssen sich die Unternehmen die Entschädigungen noch erstreiten.
Der Versorger Uniper hat Klarheit über die Zukunft seines vor der Fertigstellung stehenden Steinkohlekraftwerks in Datteln gefordert. Es ist das einzige im Bau befindliche große Steinkohlekraftwerk hierzulande und soll 2020 ans Netz gehen.
RWE treibt Deal mit E.ON voran
Nach dem Kompromiss könnten viele Investoren verstärkt auf die mittelfristigen Perspektiven von RWE und E.ON schauen. Die Unternehmen wollen die bisherige RWE-Tochter Innogy unter sich aufteilen. Dabei wird E.ON das Netz- und Vertriebsgeschäft von Innogy übernehmen, während sich RWE die Stromsparten von Innogy und E.ON einverleibt.
Durch den Deal würde RWE zu einem der größten Produzenten Europas von Strom aus konventionellen und erneuerbaren Energien aufsteigen. Diese Perspektive hat die Aktie in den vergangenen Monaten deutlich beflügelt. Die Transaktion soll bis zum Jahresende abgeschlossen werden. Zuletzt hat RWE den Deal bei der EU-Kommission in Brüssel angemeldet.
E.ON-Chef Johannes Teyssen wird auch nach der Akquisition von Innogy den neuen Konzern leiten, das sagte Aufsichtsratschef Karl-Ludwig Kley. „Es reicht ja nicht, einen Deal zu machen. Viel wichtiger ist es, dass man ihn auch zum Erfolg führt“, so Kley. Zuvor hatte Teyssen vor einem harten Brexit gewarnt, also einem ungeregelten Austritt Großbritanniens aus der EU. „Als Unternehmen sind wir der Ansicht, dass ein „No Deal“ Brexit zu Unsicherheiten für unser Geschäft führen wird“, schrieb der Firmenlenker in einem Brief an die Mitarbeiter. Falls es doch dazu kommen sollte, werde der Konzern Maßnahmen ergreifen, um die Auswirkungen auf die Mitarbeiter und die Firma zu minimieren.
Für Rückenwind bei beiden Aktien hatte in den vergangenen Monaten gesorgt, dass die Unternehmen zu den defensiven, also weniger konjunkturabhängigen Sektoren gehören. Nachdem bei vielen Investoren nach einer Serie schwacher Konjunkturdaten aus der Euro-Zone Sorgen vor einer möglichen Rezession hochgekocht waren, haben die Anleger häufig auf defensive Werte wie Versorger gesetzt. Die Idee dahinter: das Geschäft dieser Firmen solle sich weiter stabil entwickeln, selbst wenn sich die Konjunktur stärker abkühlen sollte als bislang erwartet wird.
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