Analyse
13:24 Uhr, 15.10.2020

KOENIG & BAUER - Es kommt wie es kommen muss

Mit fast 6% im Minus rangieren Anleger heute die Aktie des Druckmaschinenherstellers auf Platz 3 im SDAX ein. Mit diesen Verlusten ist die Hoffnung auf eine Erholung endgültig dahin.

Erwähnte Instrumente

  • KOENIG & BAUER AG
    ISIN: DE0007193500Kopiert
    Kursstand: 17,750 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Das tut weh. Mit den Abschlägen im heutigen Handel zeigt sich erneut, dass bei der Koenig&Bauer-Aktie kein Boden gutzumachen ist. Bereits bei der vorherigen Chartbesprechung wurde auf ein direktes Durchrutschen spekuliert, doch die Bullen versuchten noch einmal ihre letzten Reserven ins Feld zu führen. Allerdings erwies sich dieser Konter als laues Lüftchen, denn bereits bei 19,57 EUR war Schluss. Nun zieht sich die Schlinge endgültig zusammen.

Verkaufswelle unvermeidbar?

Aus technischer Sicht droht jetzt die seit längerem anvisierte Verkaufswelle. Die letzte Instanz, die dies aktuell noch verhindern könnte ist der Support bei 17,61 EUR, bei welchem es Intraday zu leichten Zukäufen kommt. Dies könnte zwar noch einmal kurzfristig zu einem Stabilisierungsversuch führen, doch am Ende dürften trotzdem die Bären die Oberhand behalten. Sobald Tagesschlusskurse unter 17,61 EUR erreicht werden, gilt ein weitere Abstieg als beschlossen. Das nächste Kursziel liegt bei 16,03 EUR. Würden Anleger auf der Verkaufsseite selbst hier nicht halt machen, so könnte es auf mittelfristige Sicht noch weiter bergab gehen und das Corona-Tief bei 14,42 EUR erreicht werden.

Jetzt könnte man meinen, dass eine Konterbewegung dieses Szenario abwenden würde, doch ganz so leicht ist dies nicht. Durch die Vielzahl von Widerständen (EMA50 + zwei Abwärtstrendlinien) werden Kurse oberhalb von ≈19,50 EUR benötigt, um überhaupt wieder an eine Aufwärtsbewegung denken zu können.

Einsteiger Know-How: Unterstützung

Bei charttechnischen Unterstützungen handelt es sich um einen bestimmten Kursbereich im Aktienkurs, bei denen der Kaufdruck höher als das Verkaufsinteresse ist, weshalb es hier häufig zu Käufen und einer folgenden Aufwärtsbewegung kommt. Wird solch eine Unterstützung gebildet, so nutzen Anleger auch häufig in der Zukunft diesen Kursbereich, um zu kaufen. Je häufiger in der Vergangenheit es an bestimmten Kursbereichen zu vermehrten Käufen kam, auch Rebounds oder Turnarounds genannt, desto bedeutender die jeweiligen Unterstützungen. Laufen neben der klassischen Horizontalunterstützung weitere charttechnische Marker bei einem bestimmten Kursbereich zusammen, so spricht man hier von einem verstärkten Unterstützungsbereich, bzw. einem Clustersupport oder einer Kumulationsunterstützung. Wird ein Support im Kursverlauf gehalten und die Aktie erreicht keine tieferen Kursniveaus, so kann aus charttechnischer Sicht auf eine bullische Konterbewegung spekuliert werden.

Fundamental stark angeschlagen

Neben den technischen Aspekten ist auch das fundamentale Standbein alles andere als rosig. Erst kürzlich gab das Unternehmen bekannt ein großes Sparprogramm aufzulegen, um den weiteren Abstieg aufzuhalten. Meine Kollege Bastian Galuschka berichtete hierüber in seiner letzten Analyse ausführlich.

KOENIG & BAUER - Aktie
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Über den Experten

Johannes Büttner
Johannes Büttner

Johannes Büttner begann bereits in Jugendjahren sich für die Börsenwelt zu interessieren. Nachdem er bereits zu Schulzeiten mit ersten Aktien handelte, vertiefte er seither kontinuierlich sein Wissen und wurde selbst zu einem aktiven Trader. Seine Faszination an den internationalen Finanzmärkten schlug sich vor allem in der Vertiefung seines Wissens im Bereich der Charttechnik nieder. Im Herbst 2019 absolvierte er seinen Bachelor in Wirtschaftswissenschaften und nahm sein Masterstudium im Fach Business Administration auf. Sein Handelsschwerpunkt liegt auf Aktien, Indizes, Rohstoffen und Währungen. Im Mittelpunkt seiner Analysen steht die technische Analyse. Hierbei fokussiert er sich auf die klassische Chartanalyse. Die persönliche Handelsstrategie von ihm besteht aus einem Mix aus optimalen CRV-Setups, Antizyklik und dem Turnaround-und Outbreakhandel. Dabei handelt er im kurz-bis mittelfristigen Bereich vorrangig mit Hebelprodukten und Optionsscheinen.

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