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09:12 Uhr, 17.11.2008

Koch fordert Schutzschirm für Autobranche

Düsseldorf (BoerseGo.de) - Der hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) fordert im Zusammenhang mit der Krise in der Autoindustrie einen staatlichen Schutzschirm für die gesamte deutsche Automobilbranche. "Deutschland muss aufpassen, dass die Automobilindustrie insgesamt mit ihrer teuren Produktpalette nicht in einer kurzen Krise komplett zerstört wird. Wir müssen deshalb über die deutschen Autokonzerne einen Schutzschirm spannen, damit die Finanz- und Konjunkturkrise nicht unsere Weltmarktführer kaputtmacht", sagte Koch in einem Interview mit dem "Handelsblatt".

Der Bund wäre nach Kochs Vorstellungen für die großen Risiken, wie etwa bei Opel, zuständig. Die Bundesländer müssten mit ihren eigenen Bürgschaftsinstrumenten einspringen. Erforderlich seien außerdem Sonderprogramme, "damit die Zulieferindustrie in der kommenden Durststrecke nicht kaputtgeht", sagte Koch.

Widerspruch kommt von Finanzminister Peer Steinbrück. "Ein generelles Konjunkturprogramm für die Automobilindustrie" mache keinen Sinn, sagte der SPD-Politiker der "Bild"-Zeitung. "Der Staat kann die private Kaufkraft nicht ersetzen und ist auch nicht für die Fehler der Industrie verantwortlich", fügte er hinzu.

Unterdessen will sich Kanzlerin Angela Merkel heute von GM-Europachef Carl Peter Forster, Opel-Deutschlandchef Hans Demant sowie dem Betriebsratsvorsitzenden Klaus Franz über die Lage von Opel informieren lassen. Am Dienstag sollen dann Wirtschafts- und Finanzministerium mit den betroffenen Ländern beraten, wie Opel und anderen Firmen der Branche geholfen werden kann. Opel sieht seine Zukunft ohne Staatshilfe gefährdet. Als erster deutscher Autobauer richtete das Traditionsunternehmen daher Ende vergangener Woche einen Hilferuf an die Politik. Es gehe um ein Volumen von einer Milliarde Euro, heißt es bei Opel.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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