Kommentar
16:16 Uhr, 20.07.2018

Klimawandel stoppen - Gute Idee, aber kaum umsetzbar

Lässt sich der Klimawandel noch aufhalten? Vermutlich nicht. Der Energiehunger der Welt ist einfach zu groß.

Das Klima wandelt sich kontinuierlich – mit oder ohne Menschen. Das liegt in der Natur der Sache. Einige halten die Bemühungen, den Temperaturanstieg zu stoppen, daher für unnötig. Denn um den Temperaturanstieg zu stoppen, müssen die Treibhausgasemissionen radikal sinken. Wenn sich das Klima ohnehin permanent ändert, wieso sollte man sich die Mühen dann überhaupt antun?

Es gibt viele Argumente dafür. Nicht alle haben ausnahmslos mit der globalen Temperatur zu tun. China will weg von der Kohle und hin zu erneuerbaren Energien. Das ist für die Lebensqualität unabdingbar. Würde der weiter steigende Energieverbrauch etwa durch Kohle bedient werden, wäre so manche Stadt irgendwann unbewohnbar.

Dass sich das Klima permanent ändert, ist kein Argument gegen die Reduktion von Treibhausgasen. Klimaänderungen sind für gewöhnlich eine Sache von Jahrhunderten und Jahrtausenden. Es ist ein langsamer Prozess. Einen solchen Prozess innerhalb von einem Jahrhundert zu durchlaufen, ist wie ein Schock. Es ist kaum möglich, die Infrastruktur so schnell anzupassen und Menschen zu schützen.

Steigt der Meeresspiegel wie prognostiziert, steht etwa Miami in einigen Jahrzehnten unter Wasser. Die Kosten, um die Stadt zu schützen, sind gigantisch. Eigentlich kann sich das niemand leisten.

Es gibt viele Gründe, weshalb ein schneller Temperaturanstieg vermieden werden sollte. Allein die Kosten eines höheren Meeresspiegels sollten jegliche Diskussion beenden. Trotzdem tun sich viele Länder schwer. Das ist nicht unbedingt Absicht. Viele Länder stehen noch ganz am Anfang ihrer Entwicklung.

Die US-Energieagentur veröffentlicht, wie viel Energie das Land verbraucht. Daten reichen viele Jahrzehnte zurück. Schätzungen gehen bis ins 17. Jahrhundert zurück. Wie rasant der Energiebedarf gestiegen ist, zeigt Grafik 1. Bis ins 18. Jahrhundert wurde der Energiehunger vor allem durch Erneuerbare (letztlich Holz) gedeckt. Fossile Brennstoffe kamen später.

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In den USA stagniert der Gesamtverbrauch seit ca. 10 Jahren (Grafik 2). Das Wachstum des Verbrauchs liegt seit Jahren bei 0 %. Die USA sind nun aber ein weit entwickeltes Land. China, Indien, die meisten afrikanischen Länder und auch viele andere asiatische Länder sind der Entwicklung Jahrzehnte hinterher. Hier wächst der Energieverbrauch wie in den USA in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg.

Klimawandel-stoppen-Gute-Idee-aber-kaum-umsetzbar-Kommentar-Clemens-Schmale-GodmodeTrader.de-2

Wie der wachsende Bedarf ohne fossile Brennstoffe gedeckt werden soll, bleibt derzeit noch offen. Es ist vielleicht nicht ausgeschlossen, dass der Energiebedarf in 50 Jahren ausschließlich durch Erneuerbare gedeckt wird, doch es erscheint aus heutiger Sicht unwahrscheinlich. Vielleicht bin ich zu wenig visionär, um diesem Szenario eine hohe Wahrscheinlichkeit einzuräumen.

80 % der Weltbevölkerung leben nicht in hochentwickelten Ländern. Hier wächst der Energieverbrauch mit jedem Entwicklungsschritt. Das alles relativ bald durch Erneuerbare zu bestreiten, erscheint schon recht optimistisch.

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23 Kommentare

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  • Löwe30
    Löwe30

    Hurra wir retten die Welt! – wie Politik und Medien mit der Klimaforschung umspringen“. Um es kurz zu machen, sei der Inhalt mit einem Zitat aus dem Vorwort umschrieben: „Eine Politik, die nicht in der Lage ist, die Krankenkassenbeiträge zu stabilisieren, gibt nun vor, die Welttemperatur in 100 Jahren um zwei Grad regulieren zu können“.

    http://www.achgut.com/artikel/der_sonntagsfahrer_hilfe_die_afd_ist_meiner_meinung

    08:25 Uhr, 23.07.2018
  • Löwe30
    Löwe30

    Von wegen vom Menschen verursachter Klimawandel:

    Am Beispiel der Alpen würden die seit – mindestens – 2.000 Jahren zu beobachtenden parallelen Sprünge von Temperaturen und Sonnenaktivität den Schluss nahelegen, diese als hauptsächlichen („major“) Einflussfaktor auf das Klima anzusehen, wie es Kirkby bezeichnet: Die mittelalterliche Warmzeit mit „Temperaturen ähnlich den heutigen“, wie er schreibt, die Kleine Eiszeit im 17. Jahrhundert und ihr Ende, die etwas schwächere Abkühlung zu Beginn des 19. Jahrhunderts, der anschließende Beginn der Erderwärmung mit einem kleinen Knick zur Mitte des 20. Jahrhunderts, der heutige Stopp der Erwärmung – all dies verläuft in den vielfältigen Grafiken Kirkbys nur allzu deutlich im Rhythmus der Sonnenaktivität...

    Außer den Temperaturen folgt den Ausschlägen der Sonne auch der Rhythmus von Dürren und Regenjahren. Wärme? Kälte? Regen? Trockenheit? Monsun? Die Antwort weiß der Sonnenwind, darf man aus Kirkbys historischen Studien herauslesen, frappant deutlich.

    http://www.achgut.com/artikel/die_sonnenallergie_der_klimaforscher

    08:17 Uhr, 23.07.2018
  • Löwe30
    08:09 Uhr, 23.07.2018
  • Löwe30
    Löwe30

    Die Versorgung von Deutschland nur mit Ökostrom ist ein Wunschtraum von Ideologen.

    Begründung hier:

    https://www.mmnews.de/wirtschaft/80523-energiewende-geisterfahrt-gegen-die-kohle

    08:06 Uhr, 23.07.2018
  • Marlene-Schatz
    Marlene-Schatz

    Volumen crossed Preis!

    Das Volumen steigt, der Preis steigt!

    21:56 Uhr, 22.07.2018
  • Marlene-Schatz
    Marlene-Schatz

    Das Märchen vom Fachkräftemangel

    917.656 Aufrufe

    M. Molli Am 21.07.2014 veröffentlicht

    .

    hätten wir ein Fachkräftemangel!?????????????

    Würde der Markt das korrigieren!!!!!!!!!!!!

    Wie????

    Durch steigende Löhne!!!!!!!!!!!!!!

    Natürliche Marktentwicklung!

    ES ist eine Lüge!

    .

    also müssen wir etwas tun!!!!!!!!!! Sagt er!!!!!!!!!!

    Was wäre die Schlussfolgerung!?

    JUP

    mehr gehalt! Attraktive Arbeitsbedingungen!!!!!!!!!!!!!

    Merkel versucht das billig!!!!!!!!! Bringe billige Einwanderer für die Industrie!!!!!!!!!!!!!!!

    Damit nimmt sie direkten Einfluss auf den Markt! und prostituiert sich für die Industrie und deren GELDGEILEN Managern!!!!!!!!!!!!!!

    Sie hat sich kaufen lassen und ist eine Hure der Industrie!

    Crypto = Freiheit

    18:18 Uhr, 22.07.2018
  • Marlene-Schatz
    Marlene-Schatz

    gleiche Thema zum Konsum... kaufe sparsamere Geräte!!!!!!!!!!!!!!! Bitte denn sie sind teuerer Grüße von der Industrie und Politik

    Nur häufig sparst du 20 Euro pro Jahr, der Kaufaufwand liegt dann bei ca. 10 Jahre, bedeutet du bezahlt das sparsame Gerät mit mehr Geld in der Hoffnung das es 10 Jahre läuft!!!!!!!!!!!!!

    Und wenn nicht????????

    die Menschen lassen sich permanent verarschen!

    .

    wie mit Autos... die Verarschung der Manager, CEO's Aufsichtsräte (AUFSICHT!!!!!!!!!!!!!!!!!) kapiert?

    zur Bereicherung jener selbst. Und die Politik spielt lügend mit!

    18:00 Uhr, 22.07.2018
  • Marlene-Schatz
    Marlene-Schatz

    hätten wir ein Fachkräftemangel!?????????????

    Würde der Markt das korrigieren!!!!!!!!!!!!

    Wie????

    Durch steigende Löhne!!!!!!!!!!!!!!

    Natürliche Marktentwicklung!

    ES ist eine Lüge!

    17:48 Uhr, 22.07.2018
  • Marlene-Schatz
    Marlene-Schatz

    Das Universum dehnt sich aus und es wird sich wieder zusammen ziehen, das ist ein natürlicher Prozess. Die Zeitachse ist MRD Jahre...

    Klimaveränderungen basieren auf Mio Jahre.. es ist absolut natürlich

    17:36 Uhr, 22.07.2018

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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