Kommentar
10:03 Uhr, 05.11.2021

1.300.000.000.000 Dollar, jedes Jahr

Wer soll das alles bezahlen? 1.300.000.000.000 Dollar im Jahr oder 2,4 Millionen Dollar pro Minute: Auf dem Klimagipfel in Glasgow geht es mit einem Mal um sehr viel Geld...

Erwähnte Instrumente

  • iShares Global Clean Energy UCITS ETF USD (Dist) - WKN: A0MW0M - ISIN: IE00B1XNHC34 - Kurs: 12,062 € (L&S)

Der aktuell in Glasgow stattfindende Klimagipfel COP26 könnte für die Weltwirtschaft und damit auch die Börsen eine weitaus größere Rolle spielen, als viele Beobachter derzeit meinen. Denn es geht, wie so häufig auf internationaler Ebene, eben auch um sehr viel Geld.

Eine Forderung afrikanischer Länder, der sich inzwischen auch die meisten anderen Entwicklungsländer und wirtschaftlich wichtige Schwellenländer wie China und Indien angeschlossen haben, sorgt jetzt für Aufsehen: Die Länder fordern von den "reichen Nationen" ab dem Jahr 2030 nicht weniger als 1,3 Billionen Dollar, also 1.300 Milliarden Dollar. Diese geradezu astronomische Summe sollen die "alten" Industriestaaten an die Entwicklungs- und Schwellenländer zahlen, und zwar nicht etwa einmalig, sondern jedes Jahr.

1,3 Billionen Dollar pro Jahr entspricht dabei ungefähr einem Betrag von 2,4 Millionen Dollar pro Minute. Das Geld soll zu einer Hälfte in den Aufbau einer erneuerbaren Energieversorgung in den Entwicklungs- und Schwellenländern fließen und zur anderen Hälfte in Maßnahmen zum Schutz vor Auswirkungen der Klimaveränderungen.

Nimmt man an, dass mit den "reichen Ländern" im Wesentlichen die USA, die Länder der Europäischen Union sowie Japan gemeint sind, dann müssten die 1,3 Billionen Dollar jährlich von rund 900 Millionen Menschen erwirtschaftet und gezahlt werden. Pro Person würde dies einer Summe von rund 1.400 Dollar entsprechen, und zwar ebenfalls jährlich.

Dass die reichen Länder die Entwicklungs- und Schwellenländer wegen des Klimawandels finanziell unterstützen sollen, ist dabei seit dem Pariser Klimagipfel im Prinzip unstrittig. Denn im Rahmen des Pariser Abkommens war bereits vereinbart worden, dass die wohlhabenden Länder zwischen 2020 und 2025 jährlich 100 Milliarden Dollar (also ein Dreizehntel der jetzt geforderten Summe) den ärmeren Ländern zur Verfügung stellen. Allerdings wurde das Ziel von 100 Milliarden Dollar in der Realität bisher nicht erreicht. Denn wenn es ums zahlen geht, stellt sich bekanntlich jeder lieber hinten an...

Ganz unabhängig davon, ob sich die Schwellen- und Entwicklungsländer mit ihrer Forderung durchsetzen werden oder nicht, verdeutlich die Nachricht doch eines: Die Anpassung an den Klimawandel wird extrem teuer und wird Wirtschaft und Gesellschaft vor riesige Belastungsproben stellen.

Gleichzeitig eröffnen Klimawandel und Energiewende aber natürlich auch riesige wirtschaftliche Chancen. Die Investitionen im Bereich der Erneuerbaren Energien werden weltweit in den kommenden Jahren weiter mit hohen Wachstumsraten zulegen.

Im Investment Depot von Guidants PROmax wurde bereits im Januar 2020 eine Position des iShares Global Clean Energy UCITS ETF (ISIN: IE00B1XNHC34) erworben. Der ETF investiert in Unternehmen aus dem Bereich der umweltfreundlichen Energieerzeugung. So sind unter anderem Aktien von Windanlagenbauern und Herstellern von Solaranlagen im ETF enthalten, ebenso wie Wasserstoffunternehmen und Energieversorgern, die Strom ausschließlich oder überwiegend aus den Erneuerbaren Energien erzeugen.

Die Position im PROmax-Depot befindet sich inzwischen mehr als 80 Prozent im Plus. Seit Start Ende 2019 konnte das Investment Depot insgesamt zeitgewichtet um mehr als 42 Prozent zulegen und damit auch die Performance vieler marktbreiter Indizes übertreffen.

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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Kommentars investiert: iShares Global Clean Energy UCITS ETF USD (Dist) (long)

Transparenzhinweis: Die im Artikel vorgestellten Derivate werden durch die Redaktion ausgesucht. Wir arbeiten aber mit ausgewählten Emittenten zusammen, die mit der stock3 AG in einer Geschäftsbeziehung stehen.

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2 Kommentare

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  • Tobias Krieg
    Tobias Krieg Technischer Analyst

    Es wird eh nicht dazu kommen.

    Aber davon mal abgesehen: Geld ist nicht real, es sind nur Zahlen in einem fiktiven Fiat-System. Der Planet hingegen ist sehr real.

    13:00 Uhr, 05.11.2021
  • mariahellwig
    mariahellwig

    Nichts zu tun, wäre teuer. Allein der Hochwasserschaden in NRW 2021 kostet die Versicherer fast 12Mrd. Nur die Versicherer! Die Kosten für Land unf Bund nicht inbegriffen. Die Kosten die für die Menschen entstehen und nicht von Versicherungen gedeckt werden ebenfalls nicht inbegriffen.

    11:50 Uhr, 05.11.2021