Analyse
15:24 Uhr, 09.05.2014

Klassische Trendfolge: Warum Gold bärisch, Silber aber bullisch bleibt

Die klassische Trendfolge ist ein einfaches System, das aber im Detail verstanden werden muss, um damit sinnvoll anlegen zu können. Ich zeige Ihnen, wie es geht und warum ich bei Silber und Gold zu ganz gegensätzlichen Urteilen gelange.

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.291,45 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Silber
    ISIN: XC0009653103Kopiert
    Kursstand: 19,24 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Gold - WKN: 965515 - ISIN: XC0009655157 - Kurs: 1.291,45 $/Unze (Deutsche Bank Indikation)
  • Silber - WKN: 965310 - ISIN: XC0009653103 - Kurs: 19,24 $/Unze (Deutsche Bank Indikation)

Jeder, der Geld an der Börse verdienen will, weiß es: Jede noch so starke Rally ist irgendwann vorbei. Und zwar exakt dann wenn die Kurse nicht mehr weiter steigen. Das versteht jeder.

Wir technische Analysten treten mit dem Versprechen an, erkennen zu können, wann und ab welchem Punkt fallende Kurse nicht mehr nur eine Pause, sondern das Ende eines Bullenmarktes einläuten.

Das folgende Schaubild zeigt, wie ein Trend entsteht. Der Preis steigt, konsolidiert und steigt erneut. Dabei wird das bei 1 erreichte höhere Hoch überschritten. Ein Aufwärtstrend entsteht.

Klassische-Trendfolge-Warum-Gold-bärisch-Silber-aber-bullisch-bleibt-Chartanalyse-Jochen-Stanzl-GodmodeTrader.de-1

Wenn der Preis nach einem neuen höheren Hoch (1) wieder beginnt zu konsolidieren darf das entstehende Tief per Schlusskurs das vorhergehende Tief nicht mehr unterschreiten. Zu dem Zeitpunkt im Chart wissen wir nicht, wo das tiefere Hoch liegen wird. Wir wissen auch nicht, ob sich der Trend überhaupt fortsetzen wird.

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Im folgenden Chart hat der Kurs keine neues höheres Tief ausgebildet, sondern ein neues Tief. Dieses wird mit einer neuen 1 gekennzeichnet. Der Aufwärtstrend ist beendet.

Klassische-Trendfolge-Warum-Gold-bärisch-Silber-aber-bullisch-bleibt-Chartanalyse-Jochen-Stanzl-GodmodeTrader.de-3

Setzt sich der Aufwärtstrend fort kommt es nach einer Konsolidierung zu einem höheren Hoch (rechts im Chart). Erst wenn ein Wochenschlusskurs über dem vorhergehenden höheren Hoch entstanden ist ist bekannt, wo das höhere Tief 2 liegt. Im Chart wurde es entsprechend gekennzeichnet.

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Beim Goldchart haben wir einen aktiven Trendbruch, der durch den Monatsschlusskurs im Juni 2013 unter 1308 USD/Unze entstand. Fällt Gold nun per Schlusskurs unter das entstandene neue tiefere Tief 1 (selbiges liegt bei 1180 USD/Unze), dann wäre bekannt wo das höhere Tief 2 liegt. Sehen Sie selbst im Chart:

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Bei Silber ist die Situation ganz anders. Sehen Sie selbst. Hier stellt sich die Frage "wo liegt die 2?" ebenfalls, aber hier befinden wir uns immer noch in einem Aufwärtstrend, wohingegen Gold selbigen bereits brach:

Klassische-Trendfolge-Warum-Gold-bärisch-Silber-aber-bullisch-bleibt-Chartanalyse-Jochen-Stanzl-GodmodeTrader.de-6

Solange Silber über 8,45 USD/Unze notiert ist der Aufwärtstrend intakt. Es sind nach Trendfolgesicht damit weiterhin Unzenpreise bei über 50 USD/Unze möglich, wohingegen Preise über 1923 USD/Unze beim Gold sehr unwahrscheinlich geworden sind. Silber wäre erst dann bärisch, wenn es per Wochenschlusskurs unter 8,45 USD/Unze fiele.

Besuchen Sie Jochen Stanzls Experten-Desktop auf Guidants und diskutieren Sie dieses Analyseergebnis!

17 Kommentare

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  • Sales Trader
    Sales Trader

    Hallo Zusammen,

    Ich denke ein Tagesschluss oberhalb der 1342 Dollar würde den Goldpreis beflügeln und Zugewinne bis 1392 mit sich bringen. 1342 ist im Tageschart per Schlusskurs zu bestätigen...

    LG Trixi

    20:01 Uhr, 12.05.2014
  • Jochen Stanzl
    Jochen Stanzl Chefmarktanalyst CMC Markets

    Ich habe versucht hier alle Fragen zu erklären:

    http://www.godmode-trader.de/video/stanzls-boersenzapping-silber-gold-trendfolge-artikel-neu-erklaert,3743998

    10:32 Uhr, 12.05.2014
    2 Antworten anzeigen
  • Paul_S
    Paul_S

    Leute, das "Zeitfenster" (besser wäre zu sagen Zeithorizont, denn das Zeitfenster ist jeweils gleich, nämlich der Wochenchart) ist in diesem Fall nicht relevant. Es kommt lediglich auf das Prinzip der Abfolge von Tiefs und Hochs an.

    Nichtsdestotrotz ist die Aussage zu Silber zwar legitim, aber fürs Trading bringt das nicht viel.

    Und bei Gold kann man streiten, ob im Aufwärtstrend Mitte 2011 bei 1.600 eine "1" und 1.530 ein "2" zu setzen wäre. Falls ja, dann wäre der Aufwärtstrend schon im April letzen Jahres gebrochen.

    20:08 Uhr, 10.05.2014
  • Jarakoff
    Jarakoff

    Hallo Herr Stanzl,

    die Zeitfenster auf den beiden Charts (Silber und Gold) sind völlig unterschiedlich! Wenn Sie beim Gold-Chart auch den Zeitraum von 2003 bis 2014 nehmen würden (wie beim Silber-Chart), sähe das Bild für Gold m.E. plötzlich deutlich optimistischer aus...

    Viele Grüße

    I. Jarakoff

    17:10 Uhr, 10.05.2014
  • marwing
    marwing

    "Silber wäre erst dann bärisch, wenn es per Wochenschlusskurs unter 8,45 USD/Unze fiele."

    Diesen Unsinn muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen - einen Wert, der sich mehr als halbieren kann als bullisch einzustufen....

    16:56 Uhr, 10.05.2014
  • Chris_S
    Chris_S

    Hatten wir nicht schon nen Trendbruch im November 2008? ;o)

    15:22 Uhr, 10.05.2014
  • Rolandus11
    Rolandus11

    Hallo herr Stanzel, ist diese Aussage wirklich hilfreich "Silber wäre erst dann bärisch, wenn es per Wochenschlusskurs unter 8,45 USD/Unze fiele...". Dann wäre Silber von fast 50 Dollar auf unter 9 gefallen. Und bei 10 $ wäre Silber nicht bärisch? Mit ist schon klar was gemeint ist (Ich habe nicht nur ein Buch über Technische Analyse gelesen). Aber hier handelt es sich ja praktisch um ein "Gegenbeispiel" für diese Trendwendetheorie

    14:25 Uhr, 10.05.2014
  • oneEXITnoRETURN
    oneEXITnoRETURN

    im moment überhaupt nicht, erst bei Bruch der 18,6usd

    21:17 Uhr, 09.05.2014

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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