Analyse
10:40 Uhr, 02.03.2023

KION – Zahlen extrem schwach, Ausblick aber solide

Halten wir uns an dieser Stelle gar nicht lange mit den Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr auf. Die sind in Summe nur als grausam zu bezeichnen.

Erwähnte Instrumente

  • KION GROUP AG
    ISIN: DE000KGX8881Kopiert
    Kursstand: 39,000 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • KION GROUP AG - WKN: KGX888 - ISIN: DE000KGX8881 - Kurs: 39,000 € (XETRA)

Während der Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr um 8 Prozent höher lag, bei 11,1 Mrd. EUR, ging das bereinigte EBIT um 65 Prozent auf 292 Mio. EUR zurück. Der freie Cashflow war mit 716 Mio. EUR negativ. Auch der Auftragseingang lag mit 11,7 Mrd. EUR rund 6 Prozent schwächer als noch im Vorjahr. Der Gewinn brach um über 80 Prozent ein.

Blick nach vorne ist wichtiger

Die Börse scheint sich, nach einem vorbörslichen Einbruch bei der Aktie, jetzt aber auf den Blick nach vorne zu konzentrieren. Demnach erwartet Kion mindestens 11 Mrd. EUR Umsatz, ein bereinigtes EBIT von mindestens 550 Mio. EUR und einen positiven freien Cashflow oberhalb von 500 Mio. EUR. Gerade der freie Cashflow ist wichtig, da sich in der Bilanz in den vergangenen zwei Jahren eine deutliche Verschuldung aufgebaut hat.

Kion sitzt auf hohen Vorräten und Beständen. Die müssen jetzt wieder raus, da sich die Lage an der Beschaffungsfront verbessert hat.

Enttäuschend fällt der Ausblick speziell im Bereich der Lieferkettenlösungen aus. Der Umsatz soll hier nach 3,8 Mrd. EUR im Vorjahr jetzt nur noch bei 3,2 Mrd. EUR liegen. Das bereinigte EBIT wird bei rund 65 Mio. EUR erwartet, nach negativen 46 Mio. EUR im Vorjahr. Da dieses Segment mit der Automatisierung für viel Fantasie steht, bemängeln Analysten die schwache Vorstellung zurecht.

Das klassische Segment mit Gabelstaplern & Co. soll hingegen deutlich wachsen. Der Umsatz soll von 7,35 auf 7,8 Mrd. EUR wachsen. Der Profit gar von 420 auf über 600 Mio. EUR verbessert werden. Damit brummt dieses Geschäftsfeld, in dem auch Jungheinrich schwerpunktmäßig tätig ist, weiter.

JPMorgan schreibt in einer ersten Reaktion von durchwachsenen Zahlen und einem schlechten Auftragseingang. Die Baader Bank sieht den Ausblick über den Erwartungen.

Fazit: Nach der jüngsten Rally dürfte die Luft jetzt dünner werden. Die Aktie erscheint derzeit nicht teuer bewertet. Das Unternehmen wäre aber auch in der Pflicht erst einmal zu liefern, bevor zu viele Vorschusslorbeeren verteilt werden.

Jahr 2022e* 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 10,95 11,13 11,47
Ergebnis je Aktie in EUR 1,27 2,69 4,00
KGV 30 14 10
Dividende je Aktie in EUR 0,19 0,50 0,80
Dividendenrendite 0,50 % 1,32 % 2,11 %

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

KION GROUP AG
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Der Autor hält Kion Aktien.

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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