Analyse
11:50 Uhr, 02.01.2023

KION - Wird das die Comebackstory 2023?

Nach einem katastrophalen Jahr 2022 hoffen Kion-Aktionäre auf ein baldiges Comeback, operativ wie kurstechnisch. Analysten sind für 2023 erstaunlicherweise sehr optimistisch gestimmt.

Erwähnte Instrumente

  • KION GROUP AG
    ISIN: DE000KGX8881Kopiert
    Kursstand: 27,680 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • KION GROUP AG - WKN: KGX888 - ISIN: DE000KGX8881 - Kurs: 27,680 € (XETRA)

Anfang 2022 notierte die Kion-Aktie nur unweit des Allzeithochs, um im weiteren Jahresverlauf komplett zusammengefaltet zu werden. In der Spitze verlor die Aktie 80 % an Wert, zum Jahresende waren es noch 72 %. Was erwarten Analysten für das Jahr 2023 und welche Chartmarken sind im neuen Börsenjahr wichtig?

Die Gewinnwarnung im September 2022 (mein Kollege Sascha Gebhard berichtete) schockte den Markt und fiel auch zeitlich in eine sehr schwache Börsenphase. Im September scheint der Wert aber erst einmal ein markantes Tief gefunden zu haben. Inzwischen haben Analysten neu gerechnet und auch ihre Erwartungen für die kommenden Jahre angepasst. Auch aufgrund eines neuen Finanzchefs erwarten Experten bereits im laufenden Jahr eine Stabilisierung in der operativen Entwicklung. Nach einem Einbruch des Nettogewinns um voraussichtlich 75 % könnte sich dieser im neuen Jahr wieder um 145 % auf 2,74 EUR je Aktie verbessern. Der operative Gewinn soll sich auf knapp 500 Mio. EUR verdoppeln. Stand jetzt also sehr ambitionierte Schätzungen, die der Markt hier aufbietet. Anleger müssen folglich von Quartal zu Quartal überprüfen, ob diese schnelle Erholung auch wirklich eintritt.

In einigen Jahren 10 EUR Gewinn je Aktie?

Legt man die Erwartungen für 2023 und 2024 zugrunde, würden sich für die Aktie KGVs von 10 und 7 und KUVs von 0,3 ergeben. Problem ist die nach oben geschossene Nettoverschuldung, die Analysten Ende 2022 bei rund 1,6 Mrd. EUR sehen. Diese abzubauen wird ein schweres Unterfangen. Nachdem der Free Cashflow 2022 wohl fast bei -800 Mio. EUR liegen dürfte, soll Kion 2023 mit knapp 440 Mio. EUR wieder Geld verdienen. Perspektivisch erwarten Analysten in Richtung 2026 einen Umsatz von 13 Mrd. EUR und ein Ergebnis je Aktie über 10 EUR. Zu Vergleich: 2022 dürfte Kion gerade einmal 1,12 EUR je Aktie verdient haben.

Charttechnisch bewertet ist die Aktie nach dem Bruch der Aufwärtstrendlinie seit Oktober in eine Range eingebogen. Der Kursbereich um 26 EUR bietet Unterstützung, ein Widerstand liegt knapp unter 30 EUR. Kurzfristig könnte die Aktie sich in Richtung der charttechnischen Hürde bei 29,94 EUR aufmachen. Darüber deckeln eine Abwärtstrendlinie und der gebrochene Aufwärtstrend. Erst wenn beide überwunden werden, wäre der Weg frei in Richtung 33,20 bis 33,51 EUR und damit für den Gap-Close der im September gerissenen Kurslücke. Dieser charttechnische Bereich ist also ein erster großer Schlüsselwiderstand für 2023.

Kippt die Aktie dagegen schnell nach unten ab und unterbietet die Marke von 26 EUR, könnte sie in Richtung 23,18 EUR korrigieren. Darunter wäre auch ein zweiter Test des Jahrestiefs 2022, das zugleich das Allzeittief darstellt, vorstellbar.

Fazit: Persönlich finde ich die Analystenschätzungen bei Kion für die kommenden Jahre sehr ambitioniert. Anleger sollten hier in jedem Fall noch die ein oder andere Enttäuschung einkalkulieren. Eine strategische Vorgehensweise könnte darin liegen, eine erste Testposition bei der Kion-Aktie einzugehen und im Falle einer sich verbesserten fundamentalen Lage in den kommenden Quartalen diese Position auszubauen. Der Abschluss einer langfristigen Bodenbildung liegt in jedem Fall noch nicht vor.

Jahr 2022e* 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 10,95 11,26 11,71
Ergebnis je Aktie in EUR 1,12 2,74 4,15
Gewinnwachstum 144,64 % 51,46 %
KGV 25 10 7
KUV 0,3 0,3 0,3
PEG 0,1 0,1
Dividende je Aktie in EUR 0,23 0,67 1,07
Dividendenrendite 0,83 % 2,41 % 3,85 %
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten
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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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