Analyse
08:50 Uhr, 14.09.2022

KION – Der neue Ausblick sorgt für einen Schockmoment

Eindeutig zu früh war ich zuletzt bei Kion dran. Schon bei Kursen knapp über 40 EUR sah ich eine mögliche Turnaroundchance.

Erwähnte Instrumente

  • KION GROUP AG - WKN: KGX888 - ISIN: DE000KGX8881 - Kurs: 33,790 € (XETRA)

In meinem letzten Beitrag riet ich zum Einstieg in Tranchen. Die zweite Tranche wäre bei etwa 30 EUR fällig. Doch die neue Unternehmensprognose und die Verlustankündigung für das dritte Quartal machen ein Umdenken notwendig. Schauen wir uns die Kion-Aktie genauer an.

Drittes Quartal fällt knallrot aus

Ich weiß gar nicht, was den Anleger mehr schocken soll. Die Gewinnprognose für das Gesamtjahr, die deutlich unterhalb des aktuellen Konsenses liegt oder der Verlust im dritten Quartal. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Neben den Lieferketten können im Projektgeschäft Kosten nicht schnell genug weitergereicht werden und die Lohnkosten sowie die Logistikkosten steigen massiv an. Dies trifft insbesondere das Segment mit den „Supply Chain Solutions“ hart. Hier findet sich die Automatisierung von großen Logistikhallen wieder. Die Projekte laufen üblicherweise zwischen 6 und 24 Monaten. In Inflationszeiten eine Ewigkeit, denn die Kosten können wohl nur begrenzt umgelegt werden. Bei der Vertragsgestaltung hat Kion hier handfeste Fehler gemacht!

Im klassischen Geschäft, mit Fahrzeugen wie Gabelstaplern usw., läuft es hingegen relativ gesehen rund. Das Ergebnis liegt auf Vorjahresniveau. Die Probleme hier scheinen einfacher und schneller in den Griff zu bekommen sein.

Insgesamt ist Kion weiter gut aufgestellt und profitiert von einigen Megatrends, die derzeit aber eine Auszeit nehmen. Sei es das Thema E-Commerce oder die fortschreitende Automatisierung. Aufgrund des negativen Cashflows wird die Nettoverschuldung auf etwa 1,7 Mrd. (meine Schätzung) im Q3 ansteigen. Eine sehr unschöne Entwicklung. Das Working Capital alleine dürfte bei etwa 2 Mrd. EUR liegen. Viel zu viel, da auch der Cashflow im dritten Quartal tiefrot ausfallen wird. Hier muss das Management dringend ansetzen und für Besserung sorgen!

Fazit: Die neue Prognose liegt mit einem bereinigten EBIT von 200 bis 310 Mio. EUR bei 10,45 bis 11,25 Mrd. Umsatz und rund 12 Mrd. EUR Auftragseingang, insbesondere beim Ergebnis klar unter den Erwartungen. Wer investiert ist wartet beim Aufstocken ab oder verkauft die erste Tranche auch wieder. Bei Kion wartet viel Arbeit, um den Laden wieder flottzubekommen. Es ist aber auch ein (übler) Vorgeschmack was uns in dieser Ertragssaison noch bevorstehen könnte!

Gewinnschätzungen an Warnung angepasst

Jahr 2021 2022 2023e*
Umsatz in Mrd. EUR 10294,00 10800,00 11300,00
Ergebnis je Aktie in EUR 4,60 0,30 2,50
Gewinnwachstum -93,48 % 733,33 %
KGV 7 101 12
KUV 0,0 0,0 0,0
PEG neg. 0,0
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten
KION GROUP AG
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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: KION GROUP AG (long)

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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