Analyse
16:02 Uhr, 20.01.2020

KION - Analysten uneins nach den Zahlen

Die 2019er-Zahlen und der Ausblick auf 2020 lösten bei vielen Analysten, die die Kion-Aktie covern, Stirnrunzeln aus. Doch nach dem negativen Tenor am vergangenen Freitag melden sich heute die Bullen zu Wort. Der Chart lässt beiden Parteien Spielraum, eine Entscheidung dürfte aber in Kürze fallen.

Erwähnte Instrumente

  • KION GROUP AG
    ISIN: DE000KGX8881Kopiert
    Kursstand: 62,640 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • KION GROUP AG - WKN: KGX888 - ISIN: DE000KGX8881 - Kurs: 62,640 € (XETRA)

Tja, was soll man mit den am Freitag gemeldeten Zahlen von Kion anfangen? Die Analysten scheinen es selbst nicht so recht zu wissen, das zeigen die Einstufungen der letzten Tage. Aber der Reihe nach.

Der Spezialist für Gabelstapler, Lagertechnik und Supply-Chain-Lösungen meldete zum Schluss der Vorwoche gemäßig vorläufiger, noch ungeprüfter Zahlen einen Umsatzanstieg 2019 um 10 % auf rund 8,8 Mrd. EUR. Die Schätzung der Analysten belief sich hier auf 8,7 Mrd. EUR. Das bereinigte EBIT wuchs um 8 % auf 850 Mio. EUR. Damit traf das Unternehmen exakt die Prognose der Experten. Allerdings fiel der Ausblick doch sehr verhalten aus.

Das Management wird 2020 massiv investieren. Gordon Riske, Vorstandsvorsitzender von Kion: "Wir werden 2020 deutlich in den Ausbau der weltweiten Produktionskapazitäten investieren. Außerdem bauen wir unser Produkt- und Lösungsangebot weiter aus, um die Bedürfnisse unserer Kunden in allen Industrien und Regionen noch passgenauer bedienen zu können." Das dürfte wiederum das Ergebnis und auch den Cashflow 2020 belasten. Genauere Angaben hierzu wird aber erst der finale Geschäftsbericht liefern können, der am 3. März veröffentlicht wird.

Am Freitag pfui

In der Folge hagelte es regelrecht Analystenkommentare: Goldman Sachs behielt am Freitag bereits die Einschätzung für die Kion-Aktie auf "Sell" mit einem Kursziel von 50 EUR bei. J.P. Morgan äußerte sich ebenfalls verhalten und sieht den Wert nur "Neutral" mit einem Kursziel bei 56 EUR. Die Deutsche Bank hob ihr Kursziel für den MDAX-Titel wiederum deutlich von 48 auf 60 EUR an, bestätigte aber die Einstufung "Halten". Gerade der Margenausblick sei von Vorsicht geprägt, so Analystin Felicitas von Bismarck. Die Baader Bank stimmt hier zu und bleibt bei ihrem Rating "Reduce" mit Kursziel 64 EUR. Das ist etwas skurril, da die Aktie aktuell unter dieser Marke notiert.

Heute dagegen hui

Heute scheint dagegen der Tag der Optimisten zu sein. Gleich vier Analystenhäuser sehen die Aktie als Kauf. Hier die Übersicht:

  • Commerzbank senkt das Kursziel von 75 auf 74 EUR, "Buy".
  • Hauck & Aufhäuser erhöht das Kursziel von 64 auf 74 EUR, "Buy".
  • Warburg Research erhöht das Kursziel von 61 auf 66 EUR, "Buy".
  • Bank of America senkt das Kursziel von 74 auf 72 EUR, "Buy".

Diese doch recht weit auseinandergehenden Beurteilungen für die Aktie spiegeln sich auch im Chart gut wider. Die Aktie kommt seit Monaten nicht weiter. Man kann deshalb auch den Chart 50:50 deuten. Ich präsentiere heute aber die bullische Variante, unter anderem, da der Haupttrend seit Monaten aufwärts zeigt und die Strukturen nach Elliott-Wellen nicht unbedingt fertig aussehen.

Dennoch kann man abwarten, solange der Wert den Widerstand bei 63,80 EUR nicht überschritten hat. Sollte dies gelingen, wären 66,64 EUR und darüber mittelfristig bis zu 73,12 EUR erreichbar. Letzteres Ziel passt ganz gut zu den positiven Einstufungen der Analysten. Unter 60 EUR dagegen dürfte die Aktie zumindest das Zwischentief bei 57,70 EUR testen. Bricht sie den EMA200 und die Aufwärtstrendlinie seit August bei 55 EUR, entstünde ein größeres Verkaufssignal.

Jahr 2019 2020e* 2021e*
Umsatz in Mrd. EUR 8,70 8,85 9,19
Ergebnis je Aktie in EUR 3,86 3,88 4,27
KGV 16 16 15
Dividende je Aktie in EUR 1,31 1,32 1,45
Dividendenrendite 2,09 % 2,11 % 2,31 %
*e = erwartet
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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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