KfW-Verwaltungsrat segnet IKB-Verkauf ab

Berlin (BoerseGo.de) - Der Verwaltungsrat der staatlichen KfW Bankengruppe hat den Verkauf der Mittelstandsbank IKB an den US-Finanzinvestor Lone Star abgesegnet. Das durch die Finanzkrise schwer gebeutelte Kreditinstitut wird für 115 Millionen Euro veräußert. Der Bund hatte ursprünglich Verkaufserlöse in Höhe von 800 Millionen Euro angepeilt. Berichten zufolge stimmten der FDP-Abgeordnete Jürgen Koppelin und seine Kollegin Christine Scheel von den Grünen im Verwaltungsrat gegen den Verkauf.

Unklar ist offenbar noch immer, wer für weitere Risiken in den IKB-Büchern haftet. Während die Regierungsseite davon spricht, dass Lone Star weitgehende Risiken übernommen habe, befürchtet die Opposition Berichten zufolge, der Bund habe heimlich weitere Garantien von bis zu drei Milliarden Euro übernommen. Die Gesamtbelastung für die KfW aus der IKB-Krise liegt bisher bereits bei rund acht Milliarden Euro. Zusätzlich hatten der Bund und andere Banken die IKB gestützt.

Im Skandal um die Lehman-Überweisung wurden die KfW-Spitzenmanager Peter Fleischer und Detlef Leinberger sowie ein Bereichsleiter des Instituts suspendiert. Verschiedene Politiker fordern weitergehende Konsequenzen. Die Forderungen der KfW an Lehman belaufen sich auf insgesamt 536 Millionen Euro. Die Überweisung vom Montag schlägt mit 350 Millionen Euro zu Buche, und nicht, wie zunächst berichtet, mit nur 300 Millionen Euro. Die Differenz ergibt sich laut KfW durch unterschiedliche Umrechnungskurse von Euro und US-Dollar, da es sich um ein Devisen-Swap-Geschäft gehandelt habe. Möglicherweise kann ein Teil des Betrags aus der Konkursmasse von Lehman Brothers zurückgeholt werden.

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