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08:10 Uhr, 14.05.2007

Keine Sorge um spanischen Immobilienmarkt

London (Fonds-Reporter.de) - Zum Teil starke Kursrückgänge in April und Mai sind noch kein Grund, grundsätzlich an den Wachstumschancen des spanischen Immobilienmarkts zu zweifeln. Zu dieser Einschätzung gelangt Patrick Sumner, Chef des Immobilienaktienteams von Henderson Global Investments. Einzig ein massenweiser Rückzug privater Immobilieninvestoren könnte den zurzeit angeschlagenen Markt substanziell nach unten ziehen.

"Die Kurskorrektur der spanischen Immobilienwerte war absehbar", kommentiert Sumner die Entwicklungen der vergangenen Wochen. "Aber so, wie sie bisher verlaufen ist, hat sie dem überhitzen Markt gut getan." Den Anfang der Kursrückgänge markierte die Immobilienfirma Astroc aus Valencia, deren Notierung im April deutlich einbrach. Weitere Konkurrenten folgten. "Streit zwischen großen Aktionären und zahlreiche Spekulationen an der Börse hatten die betroffenen Werte schon vorher unter Druck gesetzt", so Sumner. "Auch wir hatten uns in dieser heißen Phase aus dem Markt zurückgezogen, sehen aber nach der Korrektur wieder Wachstumschancen." Im Februar 2007 verkaufte Sumner seine letzte Beteiligung an einem spanischen Immobilienunternehmen mit deutlichem Gewinn.

Für die nahe Zukunft, so Sumner, hänge die Entwicklung des Gesamtmarktes stark davon ab, was mit den Privatimmobilien passiere. Große Sorgen hat der Immobilienexperte nicht, warnt jedoch: "Die einzige Gefahr, die ich zurzeit sehe, ist ein starker Vertrauensverlust privater Immobilienbesitzer und der Banken zur selben Zeit. Das würde einen Teufelskreis aus gekündigten Krediten, fallenden Hauspreisen und sinkender Zuversicht auslösen." Ein solch drastisches Szenario hält Sumner allerdings für sehr unwahrscheinlich, da vor allem die fundamentalen Daten dem entgegen stünden: "Der Markt für Gewerbeimmobilien ist weiter stark und auch im privaten Sektor steigen die Mieten ungebrochen. Bleiben diese Rahmenbedingungen stabil, rechnen wir noch in diesem Jahr mit möglichen Renditen im zweistelligen Prozentbereich."

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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