Kein Grund zur Flucht aus Immobilien
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"Wenn der aktuelle Maßnahmenkatalog zur Verbesserung der Standards offener Immobilienfonds von BaFin und BVI Wirkung zeigt, dürfte die aktuelle Krise der offenen Immobilienfonds in etwa einem Jahr überwunden sein", meint Guy Barker, CEO INVESCO Real Estate Europe.
Für die jüngste Krise gibt es aus seiner Sicht drei Gründe: die neunjährige Schwächephase am deutschen Immobilienmarkt, die Bewertungspraktiken dieser Fonds und die Liquiditätsverpflichtung der offenen Immobilienfonds gegenüber ihren Investoren.
Die Kombination der ersten beiden Faktoren resultierte für einige offene Immobilienfonds in Portfoliobewertungen, die erheblich von der Realität abwichen. "Nachdem die Fonds ihre Objekte nicht bzw. nur geringfügig unter den Gutachterwerten veräußern dürfen, ist der Handlungsspielraum für Initiativen, die einen Weg aus der Krise bedeuten könnten, wie z.B. Portfoliorestrukturierung oder ein erhöhter Anteil an Investitionen im Ausland, erheblich eingeschränkt", so Barker weiter.
Die auf das Debakel nach der Publikmachung der Probleme folgende Flucht der Anleger habe durch die Liquiditätsverpflichtung der Fonds die Krise verstärkt. Weder mit Fondsschließungen noch mit dem überstürzten Verkauf von Immobilien sei Investoren jedoch gedient.
"Direkte Immobilienbeteiligungen stellen illiquide Vermögenswerte dar. Der Verkauf einer Immobilie zum bestmöglichen Preis bedarf sorgfältiger Vorbereitung und Vermarktung und nimmt in der Regel sechs Monate in Anspruch. Das Recht auf eine jederzeitige Rückgabe der Fondsanteile ist damit unvereinbar und kann zu einer Liquiditätskrise führen", erklärt Barker.
"Es besteht jedoch kein Grund zur Flucht aus Immobilien", betont Barker. "Die sich abzeichnende Erholung am deutschen Immobilienmarkt wird den Gesundungsprozess bei den offenen Immobilienfonds unterstützen und der internationale Immobilienmarkt bietet nach wie vor ausgezeichnete Gelegenheiten. Für Anleger, die jederzeit auf Ihre Mittel zugreifen möchten, sind globale Fonds, die in Immobilienaktien oder Reits investieren und somit jederzeit handelbar sind eine Anlagealternative.", so das Fazit des Immobilien-Experten von INVESCO.
Quelle: Invesco
INVESCO zählt als Teil der AMVESCAP Gruppe zu den führenden Asset Managern weltweit - mit über 380 Mrd. US-Dollar verwaltetem Vermögen. Über 5900 Mitarbeiter, darunter rund 500 Investmentspezialisten, sind in 20 Ländern im Einsatz.
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