Kein Frühlingserwachen
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Meteorologisch hat der Frühling zwar auch in Deutschland endlich Einzug gehalten. Doch ein Aufschwung ist weit und breit nicht in Sicht. Die Börse tritt auf der Stelle.
Egal ob man sich die Auftragseingänge, die vielbeachtete Ifo-Umfrage oder die Arbeitslosenzahlen ansieht: von einem Aufschwung, der den Namen verdient, kann in Deutschland keinerlei Rede sein. Impulse von der Binnennachfrage sind auf lange Sicht illusorisch , nicht zuletzt aufgrund des anhaltenden Dilettantismus der Bundesregierung bei allen Reformen, die sie anpackt. Auch die Opposition gibt ein jämmerliches Bild ab. Wer kann es da den Bundesbürgern verdenken, dass sie den Pfennig, pardon, den Cent weiterhin zweimal umdrehen?
Die deutsche Wirtschaft, und damit das Glück der deutschen Aktionäre und Fondssparer, ist daher wie gehabt von einer positiven Entwicklung in anderen Weltregionen abhängig. Doch auch hier gibt es kaum Erfreuliches zu vermelden. Sicher, die Konjunktur in China brummt weiter. Doch die dortige Regierung hat mittlerweile Angst vor der eigenen Courage bekommen und tritt behutsam auf die Bremse, indem sie die Geldpolitik stringenter ausrichtet. In der Zwischenzeit bringt der chinesische Boome vor allem hohe Rohstoffpreise mit sich. Nicht gerade ein Faktor, der die deutsche Wettbewerbsfähigkeit begünstigt.
In Japan mehren sich zwar die Anzeichen, dass das Land aus der langen Stagnationsphase endlich herauskommt. Doch angesichts der mageren Exporte dorthin kann sich die deutsche Wirtschaft daran kaum erfreuen.
Bleiben die USA. Von jenseits des großen Teiches werden weiter gute Wachstumszahlen geliefert. Doch angesichts anhaltend hoher Ölpreise, auslaufenden Steuereffekte und einer unausweichlichen Zinswende dürfte es sich nur um ein Strohfeuer handeln. Hinzu kommt, dass der zwischenzeitlich wieder etwas erstarkte Dollar bald erneut massiv unter Druck geraten könnte. Denn die Japaner haben ihre Stützungskäufe erheblich zurückgefahren, und auch die Chinesen wollen ihre Währungsreserven stärker diversifizieren. Der Arbeitsmarkt kommt einfach nicht auf Touren. Die von den Haussiers so bejubelte Zugewinn von 308000 Arbeitsplätzen im März entpuppt sich als Trauerspiel: fast alles Teilzeitjobs und zeitlich begrenzte Stellen. Ein gleichzeitiger Einruch des Dollars und des Konsums der Amerikaner aber hätte auf das letzte verbleiben Standbein der deutschen Wirtschaft, den Außenhandel, verheerende Auswirkungen.
Quelle: Morningstar Deutschland
Die Aufgabe der Fonds-Ratingagentur Morningstar ist es, leicht zugängliche Informationen und Anwendungen anzubieten um den Anlegern eine objektive Hilfe zu den mehr als 6.000 in Deutschland zugelassen Fonds zu geben. Als Teil des europäischen Netzes lancierte Morningstar seine Dienste in Deutschland am 23.05.2001 unter www.morningstarfonds.de
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