Kein Ende des niedrigen Zinsniveaus in Sicht
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Hamburg (BoerseGo.de) - Nach Ansicht von UBS-Chefstratege Alexander Friedman sollten sich Anleger keine Hoffnung auf ein baldiges Ende der extrem niedrigen Zinsen machen. "Finden Sie sich damit ab, dass wir uns in einer renditeschwachen Phase befinden", erklärte der Experte in einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin "Capital". Die Deutschen werden ihr Vermögen mit Bundesanleihen nicht erhalten können und die Amerikaner ihres nicht mit US-Bonds", so Friedman weiter.
Zugleich fürchtet er ein inflationäres Umfeld: "Ist das Wachstum in Europa gering oder gar nicht vorhanden, ist es für die Regierungen einfacher, ihre Schulden wegzuinflationieren. Zudem wird China nicht mehr wie bisher Deflation, sondern Inflation exportieren." Die stärkere Ausrichtung auf den Inlandsverbrauch setze steigende Löhne voraus - was zugleich höhere Arbeitskosten für China bedeute. Auch um die Auswirkungen der chinesischen Ein-Kind-Politik aufzufangen, seien Einkommenssteigerungen nötig. "Hatten früher noch zwei arbeitende Elternteile ein Kind zu versorgen, muss das volljährige Kind nun seine alternden Eltern ernähren", erläutert Friedman.
Der Anlagestratege rät Investoren im zu dividendenstarken Aktien, Schwellenländer-Engagements sowie ausgewählten Unternehmensanleihen, denn "die starke Diversifizierung der Vermögenswerte nach Anlageklasse und Währung ist wichtiger denn je". Zugleich warnte er im "Capital"-Interview aber davor, sich zu viel von einer Investition in Gold zu versprechen. "In der Vergangenheit war es ziemlich aufwändig, physisches Gold zu erwerben, zu lagern und zu verkaufen. Heutzutage ist das viel einfacher, denn man kann börsengehandelte Goldfonds jederzeit handeln. Mit anderen Worten: Gold hat seine Funktion als sicherer Hafen verloren, weil die Anleger ihre Bestände in Krisenzeiten problemlos liquidieren können", so Friedman.
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