Kaufkraft im Baltikum, Polen und Russland steigt rapide
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Luxemburg (Fonds-Reporter.de) - Durch verbesserte Bedingungen auf den Arbeitsmärkten ist die durchschnittliche Kaufkraft der Verbraucher im Baltikum, in Polen und Russland erheblich gestiegen. Zu dieser Einschätzung kommen die Wirtschaftsexperten von Nordea. "Die Verbraucherausgaben steigen in der Tat rapide an und stellen inzwischen in diesen Ländern den wichtigsten Wachstumsfaktor dar", schreibt Helge Pedersen, Chefvolkswirt bei Nordea, in der aktuellen Analyse Baltic Rim Outlook.
"Die Entwicklung auf den Arbeitsmärkten der baltischen Anrainerstaaten ist spektakulär", so Pedersen weiter. So betrage die Wachstumsrate der Gehälter in Lettland derzeit mehr als 30 Prozent, in Russland seien seit dem Jahr 2000 mehr als sechs Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen worden und in Polen sei die Arbeitslosenquote seit dem EU-Beitritt im Jahre 2004 um 7 Prozent zurückgegangen.
Estland führt unter den baltischen Ländern den Umschwung in Bezug auf nachhaltigere Wachstumsraten an. "Wir sind der Auffassung, dass die Risiken einer Überhitzung der Vergangenheit angehören, selbst wenn die Inflation weiter steigen dürfte, bevor sich auch dieser Trend umkehrt", sagt Mika Erkkilä, Senior Analyst bei Nordea und Experte für die wirtschaftliche Entwicklung in den baltischen Ländern und Russland. Die Immobilienpreise erreichten ebenfalls ihren Wendepunkt. Im Gegensatz dazu sei die Wachstumsrate in Lettland immer noch viel zu hoch, als dass man sich dabei wohl fühlen könnte. Zwar verlangsame sich das Riesengeschäft mit Bankkrediten, das sehr große Leistungsbilanzdefizit jedoch habe sich bestenfalls stabilisiert. Auch wenn die Immobilienpreise seit dem Frühjahr gefallen seien, wäre es verfrüht, diesen Trend als generelle Verlangsamung zu bezeichnen. In Litauen habe sich zumindest bislang kein ernstzunehmendes Problem einer Überhitzung entwickelt.
"Russlands fundamentale zyklische Position fällt stark aus, und das Land befindet sich mitten in einem Investitions-Boom", so Mika Erkkilä. Der Wert, der den Verbrauch der russischen Haushalte darstellt, sei bereits zweimal so hoch wie in Polen, und die rapide wachsende Kaufkraft der Mittelschicht eröffne nordischen Unternehmen neue Möglichkeiten. Trotz der anstehenden Wahlen erwartet Nordea nicht, dass die wirtschaftliche Stabilität in Mitleidenschaft gezogen werde.
Angetrieben von einer positiven Dynamik der Binnennachfrage erlebt auch Polens Wirtschaft einen starken Wachstumsschub. "Die Entwicklungen am Arbeitsmarkt stützen in der Tat die starke Steigerung der Haushaltseinkommen, und Unternehmen investieren in erheblichem Umfang, um der künftigen Nachfrage gerecht werden zu können", sagt Anders Svendsen, Nordeas Analyst für Polen. Dies deute auf ein nachhaltiges Wachstum auf hohem Niveau hin. Anzeichen einer Überhitzung seien erkennbar, jedoch halte sich das Risiko in Grenzen.
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