Katrina belastet US-Wachstum
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Die Diskussionen über mögliche Auswirkungen des verheerenden Hurricanes “Katrina” werden die Märkte in den kommenden Wochen auch weiterhin bewegen. Gesamtschäden in Höhe von 50 Mrd. US-Dollar erscheinen nicht unwahrscheinlich, wobei etwa die Hälfte durch Versicherungen abgedeckt sein dürften. „Insbesondere durch die temporären Schließungen wichtiger Häfen und den Ausfall zahlreicher Ölförderanlagen/Raffinerien ergeben sich Beeinträchtigungen der US-Wirtschaft“, sagt COMINVEST-Fondsmanager Klaus Breil. „Insgesamt werden Produktionsausfälle und sinkende Konsumausgaben das US-BIP-Wachstum im dritten Quartal kurzfristig belasten.“ Darüber hinaus führte der Hurricane zu einem weiteren Anstieg des ohnehin sehr hohen Ölpreises sowie zu einem - durch Raffinerieengpässe verursachten – rasanten Anstieg der Benzinpreise in den USA. Dies zieht ebenfalls eine gesenkte Konsumfähigkeit der US-Verbraucher nach sich. „Dennoch gehen wir davon aus, dass die mittel- bis langfristigen Folgen für die US-Wirtschaft marginal sein werden, da typischerweise in den darauffolgenden Quartalen positive Nachhol-Effekte auftreten“, so US-Experte Breil.
Insgesamt befinden sich die Aktienmärkte in übergeordneten Konsolidierungsbewegungen, wobei die aktuellen Diskussionen über ein zwischenzeitliches Unterbrechen des Zinserhöhungszyklusses seitens der FED das Kursrisiko nach unten begrenzt. Stärkere Kurskorrekturen dürften erst in der zweiten Septemberhälfte anstehen. Dann könnten sich die Unternehmen im Rahmen der Gewinnwarnungssaison für das laufende 3. Quartal negativ über die Gewinnsituation als Folge gestiegener Rohstoff- und Energiepreise mit gleichzeitig negativen Auswirkungen u.a. auf das Konsumverhalten äußern. Lediglich in Deutschland bestehen noch einmal Chancen für eine Wahlrallye.
In den makroökonomischen Daten, die in den USA in dieser Woche zur Veröffentlichung anstehen, werden sich die Auswirkungen des Hurricanes noch nicht widerspiegeln. Beim ISM für den Service-Sektor geht COMINVEST von einer leichten Abschwächung aus. Die endgültigen Zahlen zur Produktivität (außerhalb der Landwirtschaft) und zu den Lohnstückkosten werden unseres Erachtens nicht von den vorläufigen Veröffentlichungen abweichen.
In Euroland werden Einkaufsmanagerindizes veröffentlicht, die überwiegend auf Höhe des Vormonatsniveaus mit evtl. leicht schwächerer Tendenz ausfallen sollten. Die deutsche Industrieproduktion sowie die deutschen Auftragseingänge für Juli werden als Korrektur auf die hohen Vormonatswerte rückläufig erwartet.
In Japan stehen am 11. September Neuwahlen an, nachdem Ministerpräsident Koizumi das Unterhaus nach der Ablehnung des von ihm forcierten Postprivatisierungs-Gesetzes aufgelöst hatte. Aufgrund jüngster Umfragewerte geht COMINVEST davon aus, dass Koizumis LDP stärkste Kraft bleiben wird und somit ihren Reformkurs fortsetzen kann.
Am Rentenmarkt rechnet COMINVEST insgesamt, ausgehend von den USA, mit leicht freundlicheren Rentenkursen. Dabei sollte der Bund Future in Richtung 124,50 bis 125,00 tendieren. Von diversen FED-Vertretern werden konkrete Aussagen zur aktuellen wirtschaftlichen Situation in den USA auch als Folge des Hurricane-Einflusses erwartet, womit die Diskussionen über ein zwischenzeitliches Unterbrechen des Zinserhöhungszyklusses neue Nahrung erhalten dürften.
Quelle: ADIG
Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 22,6 Mrd. Euro in 90 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.
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