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10:46 Uhr, 14.01.2010

Kater nach der Abwrack-Party - Auto-Krise noch nicht überstanden

Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Krise der deutschen Autoindustrie ist noch nicht ausgestanden. Das Automotive Institute der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) geht davon aus, dass im Jahr 2010 hierzulande rund 4,8 Millionen Pkw die Werkshallen verlassen werden. Das wären rund 100.000 weniger als 2009. Dabei gehe der Rückgang vor allem zu Lasten der Volumenhersteller, die im Vorjahr noch von der so genannten Abwrackprämie gestützt wurden. Im Volumensegment (beispielsweise bei Klein- und Kompaktwagen) prognostiziert das PwC ein Minus von 9,4 Prozent auf 2,3 Millionen Fahrzeuge, nachdem die heimische Produktion in diesem Segment bereits 2009 um 9,1 Prozent auf 2,6 Millionen Pkw gesunken war.

Premiummarken wie Audi, Mercedes und BMW sollten demgegenüber von der Erholung wichtiger Exportmärkte wie den USA und Westeuropa, aber auch der wachsenden Nachfrage in China und anderen Schwellenländern profitieren. Die Automobil-Experten von PwC erwarten für das Premiumsegment einen Zuwachs um rund 8,0 Prozent auf 2,5 Millionen Fahrzeuge. Im Jahr 2009 war die Fertigung in Deutschland um 12,3 Prozent auf 2,3 Millionen Pkw zurückgegangen.

"Wir erwarten, dass die deutsche Autoindustrie insgesamt erst 2012 wieder an das Produktionsniveau vor Beginn der Krise anknüpft und deutlich über fünf Millionen Pkw herstellen kann", kommentiert Harald Kayser, Leiter des Bereichs Automotive bei PwC. Langfristig sei das Wachstum allerdings begrenzt, da die deutschen Hersteller ihre Produktion zunehmend internationalisieren. Aktuelles Beispiel sei die teilweise Fertigungsverlagerung der Mercedes C-Klasse in die USA.

Die Abwrackprämie hat den Automobilabsatz in Deutschland im Jahr 2009 zwar auf rund 3,8 Millionen Pkw katapultiert, die heimische Produktion sank dennoch um rund 500.000 auf 4,9 Millionen Einheiten. Dies sei unter anderem darauf zurückzuführen, dass Käufer mit der Prämie vor allem kleinere Fahrzeuge und nur selten Pkw der deutschen Premiumhersteller finanzierten.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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