Analyse
14:30 Uhr, 24.04.2024

Katastrophenflieger BOEING nach Zahlen kaufen?

Trotz aller schlechten Nachrichten gehört Boeing zu den Aktien, die ich als Anleger nicht aus den Augen lassen würde.

Erwähnte Instrumente

  • Boeing Co.
    ISIN: US0970231058Kopiert
    Kursstand: 169,080 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Boeing Co. - WKN: 850471 - ISIN: US0970231058 - Kurs: 169,080 $ (NYSE)

Boeing operiert in einem Duopol, ist strategisch unheimlich wichtig für die USA und wird sicherlich auch politisch nicht fallen gelassen. Dennoch kann es noch dauern, bis hier wieder nachhaltig der Kurs stimmt. Der Umsatz lag im ersten Quartal bei 16,57 Mrd. USD (erwartet: 16,25 Mrd. USD; Vorjahr: 17,92 Mrd. USD). Der freie Cashflow lag mit -3,93 Mrd. USD (erwartet: -4,4 Mrd. USD) tief im roten Bereich. Beim bereinigten Ergebnis pro Aktie lag das Unternehmen mit -1,13 USD (erwartet: -1,72 USD) ebenfalls besser, als die Pessimisten befürchtet hatten.

Was sagt das Management?

Boeing verfügt derzeit über ein Orderbuch von 529 Mrd. USD oder mehr als 5.600 Flugzeugen. In der Theorie ist das Unternehmen also auf Jahre hin ausgelastet.

„Das erste Quartal spiegelt unsere Aktionen wider, die wir mit einer sofortigen Reduzierung der Produktion für die 737 umgesetzt haben, um die Qualität zu verbessern. Wir nehmen uns die Zeit, die Qualität und das Sicherheitsmanagement zu überarbeiten, und das wird uns in Zukunft in eine stabile und starke Position versetzen.“, so CEO Dave Calhoun.

Warme Worte also, an deren Umsetzung hoffentlich auch wirklich gearbeitet wird. Boeing ist im Gegensatz zu Airbus mit rund 50 Mrd. USD verschuldet. 10 Mrd. USD offene Kreditlinien stehen derzeit noch zur Verfügung. Ausgeliefert hat Boeing im ersten Quartal 83 Flugzeuge (Vorjahr: 130). Das Segment Defense, Space und Security erzielte einen Umsatzanstieg um 6 % auf 6,95 Mrd. USD und war mit 2,2 % (Vorjahr: -3,2 %) operativer Marge wieder leicht positiv. Das Servicegeschäft hat bei etwas über 5 Mrd. USD Umsatz eine satte operative Marge von 18,2 % abgeworfen.

Das Geschäft mit Verkehrsflugzeugen soll sich jetzt allmählich stabilisieren, und das Defense-Geschäft an vergangene Erfolge anknüpfen. Doch über den Berg ist Boeing eben noch nicht.

Fazit: Die Zahlen sind wie erwartet mies ausgefallen. Die Boeing-Aktie hat nur noch wenig Freunde. Doch ich würde das Papier durchaus auch mit GE vergleichen, die nach einer harten Neuaufstellung jetzt wieder voll auf Erfolgskurs sind. Der richtige Manager kann hier viel bewegen. Auch wenn das heißt, kurzfristig mal auf Marge zu verzichten, um gute Flugzeuge zu bauen. Vor dem Shareholder-Value steht hier erst einmal ein vernünftiges Produkt zu haben, dem die Leute wieder vertrauen können. Spekulative Anleger können einen ersten Fuß in die Tür stellen.

Weitere Analysen & News zur Aktie unserer Redaktion findest Du hier.

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Jahr 2023 2024e* 2025e*
Umsatz in Mrd. USD 77,79 84,62 97,29
Ergebnis je Aktie in USD -5,81 -0,17 6,19
KGV -29 -1000 27
Dividende je Aktie in USD 0,00 0,00 0,70
Dividendenrendite 0,00% 0,00% 0,41%

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

Boeing Co.-Aktie
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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