Kann man mit der SNAP-Blase Geld verdienen?
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- VerkaufenKaufen
Gastbeitrag von Reinhard Scholl
Was macht Snap?
Dazu ungefiltert von der Website, das Unternehmensprofil:
„Snap Inc. is a camera company.
We believe that reinventing the camera represents our greatest opportunity to improve the way people live and communicate.
Our products empower people to express themselves, live in the moment, learn about the world, and have fun together.”
Der IPO – kein Recht den Aktionären
Der IPO erfolgte am 2. März zu 17,00 USD. Aufgrund der starken Nachfrage lag die Erstnotiz bei 24,41 USD und die Aktie notiert zum Freitagsschlusskurs bei 28,21 USD, also rund 66 % über dem IPO Preis.
Es gibt knapp 662 Millionen Aktien, wovon 200 Millionen zum IPO angeboten wurden. Allerdings ohne Stimmrecht! (class A shares), was die Zielgruppe: Spekulanten untermauert.
Zuckerberg wollte Snapchat kaufen
Wer sich noch erinnert: Mark Zuckerberg bot Snapchat-Gründer Evan Spiegel 3 Milliarden USD an, um die App Ende 2013 zu kaufen (was ich damals schon kaum glauben mochte: Er sagte Nein).
Nebensächliches (Umsatz, Gewinn bzw. Verlust)
Während SNAP einen wachsenden Umsatz (404,5 Millionen USD im Jahr 2016, von 58,7 Millionen USD in 2015) gemeldet hat, hat es auch wachsende Nettoverluste gemeldet (-514,6 Millionen USD in 2016, ein Anstieg von -372,9 Millionen USD in 2015).
Es gibt rund 158 mio daily active users (sagen wir „Kunden“).
Die Umsätze ergeben sich fast ausschließlich aus Werbeeinnahmen.
Fazit
Nach dem heutigen Geschäftsmodell wäre die Bewertung auch bei exorbitantem, globalen Wachstum der Kundenzahlen (zB Verzehnfachung auf 1,5mio User) nicht annähernd zu rechtfertigen.
Es bleibt also nur die Erwartung – mit dem IPO Geld – eine Transformation in so etwas wie Facebook durchzuziehen. Möglich – aber unwahrscheinlich. So oder so werden Facebook & Co nicht zuschauen.
Das erste Problem für Snap wird jedoch sein, das Wachstums aufrecht zu erhalten. Die Zunahme von Kunden in Q4/2016 kam bereits ins Stocken.
Ob sie sich nun für zig Millionen Werbung bei Google und Facebook kaufen?
Wie auch immer. Wer – wie ich – vermutet, hier eine Blase vor sich zu haben, fragt sich wie man an zukünftigen Kursrücksetzern Geld verdienen könnte.
Put / Short Derivate auf Snap
Es gibt hierzulande schon erste Derivate (KnockOut Hebelzertifikate und Optionsscheine)
Hier die Übersicht: www.godmode-trader.de/aktien/snap-kurs,24397780/produkte
Schlusskurse Freitag, 3. März – Aktie Snap 28,21 USD
Short (Puts) gibt es jedoch zunächst nur von einem Anbieter: Vontobel.
Optionsscheine Short, Basis 17,00 USD
Laufzeit 16.6.2017: 0,17 Euro (bei 10:1 Bezugsverhältnis) Also rund 1,8 USD pro Aktie
Laufzeit 15.6.2018: 0,45 Euro, Also rund 4,7 USD pro Aktie.
Das sind sehr, sehr hohe Aufpreise.
Zu hoch. Daher: Auf jeden Fall hier noch abwarten bis mehr Angebote der Derivate am Markt erhältlich sind. Das dürfte allerdings in nächster Zeit der Fall sein. Zudem dürfte der Kurs nicht gleich morgen in den Keller fallen. Die Aktie war ja stark überzeichnet und somit ist der Kurs wohl erst einmal gut gestützt. Die nächsten Quartalszahlen werden aber für stark Kursausschläge sorgen.
DAX
Damit wir auch noch ein Chart haben: Kurz noch ein Update zum DAX im Stundenchart mit Rainbow (Bündel gleitender Durchschnitte).
Mehr dazu siehe im Artikel: Scholl am Wochenende - DAX: Schuss vor den Bug?
Der bärische Wochenstart wurde am Mittwoch vorbörslich gekontert. Noch zeigt sich ein Aufwärtstrend. Jedoch wird das Unterstützungsbündel enger. 11.980 Punkte zum Stundenschluss müssen halten, oder der DAX-Anstieg wäre wieder abwärtsgerichtet. Diese Marke also vormerken.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
FYI: Hier ein Update zum Thema von mir (dem Autor):
https://www.guidants.com/share/streampost/,118477