Analyse
15:45 Uhr, 03.10.2025

Kakao: Vom Höhenflug zum harten Absturz

Nach dem Rekordhoch Ende 2024 ist der Kakao-Preis brutal eingebrochen: Nachfrageflaute, Angebotsüberschuss und eine schwache Charttechnik drücken den Markt tief ins Minus. Ein Blick auf den Monatschart.

Erwähnte Instrumente

  • Kakao
    ISIN: XC0005705816Kopiert
    Kursstand: 6.170,00 $/t (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Kakao - WKN: 570581 - ISIN: XC0005705816 - Kurs: 6.170,00 $/t (ARIVA Indikation)

Willkommen zurück in der Rohstoffwelt – heute schauen wir auf Kakao. Nach dem Hoch im Dezember 2024 bei 12.851 USD je Tonne ging es steil bergab: Minus 50 % seitdem! Eine echt große Hausnummer.

Zum Hintergrund

Warum dieser Absturz? Die Rekordpreise 2024 haben ihre Spuren hinterlassen. Teure Schokolade hat Verbraucher abgeschreckt, die Nachfrage brach ein. Händler hielten sich bei Kakao-Futures zurück. In Deutschland etwa sackte die Kakaoverarbeitung im zweiten Quartal 2025 um über 17 % ab – ein klares Zeichen, wie stark die hohen Preise den Konsum ausgebremst haben.

Zusätzlich belastet ein globales Überangebot: Laut Internationaler Kakaoorganisation (ICCO) war bereits für die Saison 2024/2025 ein Überschuss von 142.000 Tonnen erwartet wordem; der erste seit vier Jahren. Damit stehen die Vorzeichen auf Angebotsdruck, während die Nachfrageseite nicht aus der Defensive kommt.

Chartbild bleibt düster

Kakao-Preis (Montaschart)
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    ARIVA Indikation

Der Blick auf den Monatschart zeigt die Dramatik: Vom Hoch im Dezember bis heute ein 50 %-Einbruch – und die Korrektur hat sich seit Sommer noch beschleunigt. Anfang Oktober notiert Kakao auf dem tiefsten Stand seit März 2024.

Charttechnisch ist der Weg nach unten offen: Ein Test der Unterstützungszone bei 5.870–6.000 USD je Tonne ist realistisch. Dort lag im Jahr 2024 ein markantes Tief. Solange die Preise unter 8.000 USD verharren, bleibt das Abwärtstrend-Szenario intakt. Selbst ein schneller Bounce würde daran nichts ändern. Und auch die technischen Indikatoren liefern bislang keine Signale für eine flotte Trendwende. Von einem Turnaround ist das Bild also weit entfernt – aktuell dominiert klar die Short-Seite.

Westafrika im Fokus

Dennoch: Ganz abschreiben sollte man den Markt nicht. Entscheidend wird die Ernteentwicklung in Westafrika, der zentralen Drehscheibe des globalen Kakaohandels. Zwischen Oktober und März läuft die Haupternte. Mit einem Marktanteil von 40–45 % bleibt die Elfenbeinküste das Schwergewicht.

Für die Saison 2025/2026 zeichnet sich jedoch ein gemischtes Bild ab. Der staatliche Conseil Café-Cacao (CCC) rechnet mit einer spürbaren Abschwächung der Produktion im Vergleich zu den Rekordjahren. Sollten diese Prognosen Realität werden, könnte sich die Angebotslage ab 2026 spürbar verknappen – ein möglicher Katalysator für steigende Preise.

Mein Fazit: Kakao ist von den Rekordhochs brutal abgestürzt und noch längst nicht am Boden. Nachfrageflaute, hoher Lagerbestand und schwache Charts sprechen für anhaltenden Druck. Trader sollten die Unterstützungszone um 6.000 USD genau im Auge behalten. Erst wenn Westafrika mit einer klar schwächeren Ernte liefert, könnte der Markt die Wende schaffen. Bis dahin bleibt Kakao ein klarer Short-Chart mit Chancen für die Bären.

Strategien

Auf den Future-Preis von Kakao („Cocoa Future (CC) – NYB/202512“) gibt es verschiedene Derivate, mit denen du auf steigende oder fallende Kurse spekulieren kannst. Ich nenne dir nachfolgend zwei Strategien:

Long (Spekulation auf steigende Kurse): Open End Turbo Call (Hebelzertifikat) – Basis: 4110,60 USD – Knockout: 4159,68 USD – Laufzeit bis: open end – Hebel: 2,7 – ISIN: DE000DQ3TM13

Short (Spekulation auf fallende Kurse): Mini Future Optionsschein Put (Hebelzertifikat) – Basis: 9265,47 USD – Knockout: 9217,53 USD – Laufzeit bis: open end – Hebel: 2,3 – ISIN: DE000DU2C756

Das Team

Der Optionsscheine Expert Trader verfolgt regelmäßig die Kurse deutscher und internationaler Einzelwerte und Indizes und spricht bei Bedarf konkrete Kauf- und Verkaufsanregungen aus, die Leser des Optionsscheine Expert Trader unmittelbar umsetzen können. Damit wird ein transparentes Trading gewährleistet. Seit der ersten Ausgabe des Optionsscheine Expert Trader im Oktober 2019 weisen rund 82 % der abgeschlossenen Positionen einen Gewinn aus. Hier findest Du Infos zum Produkt.

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