Analyse
11:03 Uhr, 07.04.2005

K: Weltbank warnt vor Dollarrisiken

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Externe Quelle: SEB

Weltbank warnt vor Dollarrisiken

In ihrem neuesten Global Development Finance Report 2005 warnt die Weltbank die Schwellenländer vor den Risiken hoher US Dollar Devisenreserven. Ein plötzlicher Einbruch der US Valuta könnte zu heftigen Verlusten führen. Die Devisenreserven der Schwellenländer stiegen nach Angaben der Bank um 292 Mrd. USD in 2003 und 378 Mrd. USD in 2004, hauptsächlich in Asien. 101 der 132 Schwellenländer haben ihre Reserven 2004 erhöht. Ende 2004 betrugen die gesamten Währungsreserven 1.600 Mrd. USD, wobei auf China 40 % entfallen. Die Bank vermutet, daß der Dollaranteil an den Reserven ca. 70% beträgt. Die Äußerungen der Weltbank schließen sich nahtlos an die Einschätzung des IWF an. Die Abwärtsrisiken für den US Dollar überwiegen. Solange die Stabilität dieser Währung von den Stützungskäufen ausländischer Notenbank abhängt, muß der US Valuta mit Vorsicht begegnet werden. Die EZB dürfte heute erneut vor den Risiken der globalen Ungleichgewichte warnen. Diese Warnungen sollte man ernst nehmen.

EZB Zinsentscheidung: Wenig Überraschendes dürfte die heutige Sitzung des EZB Zentralbankrats bieten. Unveränderte Leitzinsen werden das Ergebnis sein. Sicher wird Präsident Trichet wieder auf mögliche Risiken für die Preisstabilität aufgrund der stark steigenden Geldmenge sowie der hohen Expansion der Hypothekenkredite in einigen Teilen der EWU hinweisen. Aber wie schon die Frühjahrsprognose der EU Kommission gezeigt hat, unmittelbare Gefahren für die Preisstabilität gibt es kaum. So wird die EZB wieder ihren Schwerpunkt auf die Analyse der wirtschaftlichen Entwicklung legen. Und hier dürften die Sorgenfalten zumindest für den kurzfristigen Ausblick eher größer geworden sein. Wir sehen auch für die von EZB und EU Kommission erwartete bessere Entwicklung im zweiten Halbjahr einige Abwärtsrisiken und bleiben deshalb bei unserer Meinung, daß die EZB 2005 keine Veranlassung hat, die Leitzinsen zu erhöhen.

Südostasien bleibt Wachstumsregion: Die Asiatische Entwicklungsbank kommt in ihrer neuesten Prognose zum Schluß, daß Asien auch 2006/07 eine Wachstumslokomotive der Weltwirtschaft bleiben wird. Ohne Australien und Japan wird für 2005 ein BIP Wachstum von 6,5% und für 2006 und 2007 von 6,6 bzw. 6,9% geschätzt. Der Schwachpunkt der Region bleibt die hohe Abhängigkeit vom Exportgeschäft, aber der Anteil der Binnennachfrage soll bis zum Ende des Prognosezeitraums an Bedeutung gewinnen. Die Devisenreserven der Region schätzt die Bank auf 1.624 Mrd. USD und liegt damit höher als die Weltbank. Der aggregierte Leistungsbilanzüberschuß der Region lag 2004 bei 3,7% des BIP und soll bis Ende 07 auf ca. 1,6% des BIP sinken, auch aufgrund der hohen Ölpreise und steigender Importe.

Rückzahlung der Rußland Schulden: Einer von Rußlands Hauptgläubigern soll sich nun damit einverstanden erklärt haben, eine Rückzahlung der Schulden zu pari zu akzeptieren statt wie bisher einen Aufschlag zu fordern. Größter Gläubiger ist Deutschland. Damit ist der Weg geebnet für die Rückzahlung der Auslandsverbindlichkeiten Rußlands in Höhe von 43 Mrd. USD. In diesem Jahr könnte eine Rückzahlung in Höhe von 10 bis 12 Mrd. USD aus den Mitteln des Ölfonds erfolgen. Wir gehen davon aus, daß der Ölfonds über genügend Eurobestände verfügt. Damit dürfte die Rückzahlung keine Auswirkungen auf EUR/USD haben, anders als von den Märkten vermutet.

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader
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Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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